Der heutige Tag ist schnell berichtet und kann mit 1 einem Wort zusammengefasst werden: Arbeitstag.
Schon in der Nacht regnete es immer wieder etwas, heute am frühen Morgen nieselt es noch. Der Tag ist, und bleibt einfach grau, trist und kühl. Während Diheime mit Karfreitag heute ein hoher Feiertag begangen wird, ist hier in Australien/Tasmanien nichts davon zu spüren. Wir erinnern uns an die letzten beiden Osterfeste, die wir in den USA erlebten. Auch dort ist Ostern kein besonderes Fest. Sehr vieles geht seinen gewohnten Gang…
Kurz nach dem ersten heissen Kafi setzten wir uns – für den Rest des Tages – in die Camp Kitchen. Hier essen wir erst unser Zmorge, danach hauen wir in die Tasten, bis Jo nicht mehr mag. Er war noch nie dafür geschaffen den ganzen Tag am Compi zu arbeiten; er braucht immer mal wieder etwas Abwechslung dazwischen. Ma ist da aus anderem Holz geschnitzt. Sie kann stundenlang und hochkonzentriert ihrer Arbeit am Bildschirm nachgehen. Als Jo seine Arbeit erledigt hat und er trotz Sitzkissen kein Sitzfleisch mehr am Hintern hat, kann Ma immer noch unbeirrt weiterarbeiten.
Nebenbei lassen sich hier alle elektronischen Dinge aufladen. Während wir die nächsten Stunden hier verbringen, könnte man meinen eine Stecknadel fallen zu hören, so leise geht es hier von statten. Auch andere, die hier ihr Essen zubereiten und einnehmen, sind mucksmäuschenstill und flüstern während des Essens. Man könnte meinen, wir sässen in einem Lesesaal und nicht in der Wohnküche eines riesigen Campgrounds. Erst am Nami als, die ersten Abendessen in der Küche zubereitet werden, kommt etwas Leben in die Bude.
Jo verräumt zwischendurch die Wandersachen von gestern. Schuhe werden gesäubert, Rucksäcke wieder verstaut und noch so einiges anderes, um die morgige Abfahrt etwas zu erleichtern. Heute ist unsere letzte Nacht hier in den Cradle Mountains. Morgen fahren wir rauf in den Nordwesten, nach Stanley an die Küste. Wir sind auch mit 4 Nächten schon rechte Langzeitcamper hier im Campground…
Auch das Znacht ist schnell erklärt: Reste von Gestern…
Ging es in den vergangenen Tagen abends in der Camp Kitchen temperamentvoll hoch zu und her mit wahren Kochveranstaltungen, bei denen ganze Chillifelder zum Braten verbraucht wurden (wir erinnern uns an den plötzlichen Reizhusten vor 3 Tagen) oder riesige Schwaden von Knoblauchduft durch diesen Raum zogen, herrscht heute eher vornehme Stille. Kein fröhliches Plaudern untereinander unterbricht diesen ruhigen Abend…
Nach dem Znacht legt Ma noch eine Extra-Schicht «Reisetagebuch» ein. Ein weiteres Mal kann Jo ihren Fleiss und ihre Ausdauer an Bildschirmarbeit nur bewundern…
Wir alle sitzen fast wie festgewurzelt auf unseren Sitzen, dass sogar die von Bewegungsmeldern gesteuerte Beleuchtung immer wieder ausgeht. Weniger geht fast nicht mehr…
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