Als wir noch mit unserem Zmorge beschäftigt sind, wird um uns herum schon zusammengepackt.
Gerade ist schön Sonnenschein, wir schlendern mit einem heissen Kafi im Becher etwas am breiten Strand entlang: Es ist Ebbe und das Meer hat sich in seinem Rhythmus hier am flachen Strand weit zurückgezogen.
Als die meisten Mitcampierenden auf den Non-Power Sites aufbrechen, machen wir uns auf dem Weg zum «Nut». «Diese Nuss muss doch auch zu Fuss zu knacken sein», denken wir uns. Richtig, der 430 m langen Zick-Zack-Weg ist für uns eine leichtere Übung als für manch andere. So langsam wie der Sessellift ist, wären wir mit ihm auch nicht schneller oben gewesen (er ist noch langsamer als derjenige bei uns Diheime in Amden 😉).
Von Plateau der Nut haben wir, auch wenn wir nur auf 143 m über dem Meeresspiegel sind, eine Weitsicht auf das Meer, die Tatlows Beach bei Ebbe, die schmale Landzunge und das unter uns liegende Städtchen Stanley mit seinen knapp 600 Einwohnern.
Auf dem knapp 2 km langen Rundweg erfahren wir an einigen Infotafeln viel Interessantes:
Eine Spirale rückwärts… |
Vielbeschäftigte Macropoden-(Känguru-)Mütter… |

Nachdem wir die aussichtsreiche Runde in dieser schwindelerregenden Höhe gut beendet haben, kommt etwas Hunger auf. Diesen stillen wir in einem kleinen Café mit etwas Salat und Toast.
Pünktlich zu unserem sonntäglichen Video-Telefonat sind wir parat. Während Diheime in der Schweiz alle auf Ostern eingestellt sind, ist hier nicht mehr als ein Osterhasenaufkleber auf der Eingangstür zur Rezeption des Campgrounds zu sehen.
Nach dem Video Call ziehen wir uns noch etwas Warmes an und wandern auf die andere Seite des Städtchens und der Landzunge an den Strand. 30 min. nach Einbruch der Dunkelheit soll da auf einer Beobachtungsplattform die allabendliche «Frackparade» der kleinen blauen Pinguine zu beobachten sein, die jeweils nach einem Tag der Jagd im Meer zurück an Land zu ihren Höhlen unter den Büschen im Sand.
Little Blue (Fairy) Penguin – Eudyptula minor |
Damit diese kleinen scheuen Tiere nicht durch Taschenlampen geblendet werden, sind hier schon Rotlichtlampen installiert. So können wir Schaulustige diesem Naturschauspiel, ohne zu stören, beiwohnen. Anders als wir es vor 10 Jahren in Neuseeland erlebten, dass ganze Strassen dafür gesperrt werden und es Hunderte von Menschen hat, geht es hier, Gott sei Dank recht beschaulich zu.
Etwa eine halbe Stunde nach der Abenddämmerung ist es soweit: Plötzlich hüpfen sie aus dem Meer an den felsigen Strand. Nach kleiner Versammlung und etwas Fellpflege watscheln sie dann das letzte Stück der Uferböschung hinauf, um dann im Laufschritt zu ihren Schlafhöhlen zu kommen. Es ist ein lustig anzusehendes Naturschauspiel, dem wir über eine Stunde zuschauen.
Nach einem einfachen Znacht mit Brot und Chäs fallen uns auch schon bald die Augen zu.
Morgen geht es in die «Wildnis», genauer gesagt in die «Tarkine Wildernis».
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