Es ist schön, dass es Traditionen wie unseren morgendlichen Strandkafi gibt. Auch wenn die Sonne heute etwas länger als gestern auf sich warten lässt (ein dichtes und zähes Wolkenband klebt förmlich am Horizont fest), lassen wir uns nicht von unserer morgendlichen Strandkafitradition abhalten.
Als die Sonne dann über das Wolkenband steigt, ist es dann umso wärmer und schöner.
Linda und Stefan, zwei Einheimische von Binalong Bay hier aus Tasmanien, werden auf Ma’s Strandpanorama Fotos verewigt. Als wir sie später im Cosy Corner Campground nochmals sehen, tauschen wir Adressen aus, um diese Fotos zu teilen.
Unser erster und einziger Multi-Halt heute ist im kleinen und gefälligen Örtchen St. Helens. Hier füllen wir Wasser auf, waschen und trocknen Wäsche und Jo, lassen uns im Café verwöhnen, tanken Eneli auf und kaufen ein. Die kleine «Washworx» ist eine richtige Mehrzweckbox. Waschmaschinen und Trockner im einen Raum. Auf der Rückseite auch noch 3 Duschen, WCs, einen «Hundesalon» und einen Autowaschsalon. Beim DogWash kommt der Vierbeiner so richtig auf seine Kosten. Verwöhnprogramm pur! Fellpflege mit Shampoo und Conditioner, Entlausungs-Station mit späterer temperierten Duschi und anschliessenden Föhn. Was will Hund mehr 🐩🐶😉
Während die Wäsche gereinigt wird, lässt sich Jo entsprechend unter der Duschi berieseln. Putzt und g’strählet macht es wieder mehr Spass. Während es für unsere Wäsche im Trockner rund geht, lassen wir uns im Café schräg gegenüber mit einem Zmorge verwöhnen. Nach vollbrachtem Schleudertrauma für die Wäsche braucht es nur noch Zusammenlegen und Verstauen – zum Glück regnet es nicht…
Im teuren, aber nicht schlecht sortierten IGA Supermarkt schauen wir auch noch kurz vorbei. Schon kurz nach St. Helens biegen wir rechts ab, um auch schon bald auf der heutigen Gravel Road (Schotterstrasse) die nächsten 60 km zu fahren. Grösstenteils lässt sich die Piste schon recht gut befahren. Natürlich gibt es auch die sogenannten «Wellblechpassagen». Auf diesen werden wir alle, einschliesslich unserer treuen Eneli, recht gut durchgeschüttelt. Wichtig zu wissen: Es braucht eine gewisse Geschwindigkeit (so ca. 50 km/h), dann «fliegt» man sozusagen über das Wellblech und es ruckelt weniger!
Den insgesamt 25 km langen Abstecher zum Eddystone Leuchtturm schenken wir uns heute. Dadurch gibt’s 1/3 weniger Staubstrasse und wir kommen früher im Campground an. Kurz vor dem Campground machen wir noch einen 2 min. Abstecher zum Känguru Outlook. Aber hier sehen wir weder die hüpfenden Viereiner, noch gibt es eine Aussicht zu geniessen. Wir steigen gar nicht erst aus…
Der Stumpys Bay Campground, der an der nordöstlichen Spitze von Tasmanien im St. William Nationalpark liegt, hat insgesamt 4 Campgrounds. Campground 1 hat gute Bewertungen erhalten. Wir drehen eine Runde sind aber nicht restlos überzeugt. Im Campground 2 gefällt es uns noch weniger, so drehen wir wieder um. Wir finden ein halbwegs sonniges Plätzchen. Unsere Nachbarn scheinen eine Gemeinschaft eingefleischter Fischer zu sein. Am Strand sehen wir ihre Fischerrouten senkrecht im Boden stecken und auf den aufgestellten Bügelbrettern scheinen sie ihren Fang auch gleich zu verwerten…
Noch steht die Sonne am blauen Himmel, daher heisst es für uns: Auf zu einer Strandwanderung! Auch hier sind die Buchten mit dem, hier etwas feineren, weissen Sand «ausgelegt». Wir spazieren zwei Buchten dem Meer entlang. Auf dem Rückweg gehen wir auf der Strasse der Sonne entgegen. Im Campground 3 finden wir plötzlich «unseren Platz», der wie für uns gemacht ist. Doch erst zurück zum Campground 1, alles einpacken und zwei Campgrounds weiter umziehen. Hier stehen wir zwar ganz allein! Ausserdem haben wir hier den sprichwörtlichen Platz an der Sonne.
Als Ma nachmittags den Kochlöffel schwingt, kommt ein interessiertes süsses kleines Rotnacken-Wallaby angehüpft. Es scheint Camper gewöhnt zu sein. Nur 2-3 m von unserer Küche entfernt lässt es sich nieder und schnuppert das eine oder andere Mal mit hochgerecktem Kopf und Nase in die Luft. Als Ma eine paar Nüsse röstet und das Pak Choy zu einem Curry verarbeitet, wird es zutraulicher und kommt immer näher. Den ersten kleinen Strunk des Pak Choy bekommt es noch vor die Füsse geworfen, den zweiten nimmt es schon Jo aus der Hand. Genüsslich und ohne Eile lässt es sich das Gemüse auf der Zunge zergehen. Entgegen unseren Befürchtungen bleibt es weiterhin auf «Sicherheitsabstand» neben uns in der Nähe. Irgendwann hoppelt es dann zufrieden von dannen.
Die Nacht wird sternenklar und somit auch recht kühl. Aber dagegen wissen wir uns mit langer Pyji-Hose, Langarmshirt und einer zusätzlichen Decke gut zu wärmen.
Morgen werden wir noch einen weiteren Tag im Stumps Bay Campground verbringen.
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