Als wir unseren verschlafenen Augen aufmachen, sehen wir statt der erhofften Sonne doch nur dichte Wolken am Himmel. «Sollen wir einfach liegenbleiben?» Also, ganz sooo faul wollen wir dann doch nicht sein! Weht auch ein kalter Wind, so sitzen wir trotzdem mit unserem Kafi am Strand. Wir sind ja schliesslich keine Weicheier.
Heute werden wir uns unseren Hausaufgaben widmen. Ihr denkt jetzt bestimmt: «Mensch, immer dasselbe. Immer machen sie ihre Hausaufgaben.» Ja, das stimmt. Unser Reisetagebuch fordert viel von uns ab. Aber es soll für Euch und für uns als Erinnerung sein. So konnten wir schon öfters in unseren Reiseerinnerungen schwelgen. Es ist viel Arbeit, aus der Fülle von Fotos die Interessantesten und Schönsten auszuwählen, diese dann auch noch so aufbereiten (nicht verschönern!), dass sie geschmeidig auf den Server hochgeladen werden können und in unsere Webseite passen. Ausserdem braucht es Zeit, jeden Tag die Geschehnisse in einen halbwegs interessanten Text zusammenzuschreiben. Sehr oft haben wir mehr, selten etwas weniger, Lust dazu. Aber wir möchten diese Arbeit nicht missen!
Der heutige Tag ist insgesamt nicht so warm, wie der gestrige, und windiger dazu.
In Enelis Windschatten und in der Sonne sitzend, sehen wir während des Zmorge, wie eine kleine Schar der lustigen Wren Vögelchen in unserer Wasserschale ein Bad nimmt. Wie sie in die Schale hüpfen, sich aufplustern und fröhlich mit den kleinen Flügelchen schlagen. So macht es einer nach dem anderen. Und so schnell wie sie angeflogen kamen, so schnell sind sie auch wieder weg…
Unsere australischen Nachbarn mit ihrem grossen Tütschi sind so wie wir schon etwas länger unterwegs. Stolz erzählt der Nachbar Jo von den technischen Finessen ihres Expeditionsmobils. Sieht es von aussen fast wie ein Schuhkarton aus, ist es innen eher weiss steril. Nicht das, was wir für uns später vorstellen.
Als sich die Sonne merklich tiefer senkt, beschliessen wir, einen kleinen Spaziergang entlang des Strandes zu machen. Vor einer Stunde hatten wir hier high Tide bzw. Flut. In dieser flachen Bucht ist sofort ersichtlich, ob das Wasser kommt oder geht. Sind wir gerade mal 20 min. unterwegs, so ist der Strand bestimmt um einen ganzen Meter breiter geworden. Unglaublich!
Gestern morgen hatten wir ja noch hunderte der kleinen Krebse bei Ebbe am Strand gesehen. Heute morgen keinen Einzigen! Als Jo darüber nachdenkt kommt ihm folgende Frage in den Sinn. «Dann sind die Krebse während der Flut ja stundenlang unter Wasser, und bei Ebbe kommen sie wieder raus. Wie atmen die denn überhaupt? Es sind ja keine Fische, die Kiemen haben.» Dr. Google allwissend weiss die Antwort auf diese Frage: «Krebse atmen unter Wasser mithilfe von Kiemen. Diese sind meist unter dem Panzer oder an den Beinen versteckt und nehmen Sauerstoff aus dem Wasser auf. Wenn Krebse an Land sind, müssen sie diese Kiemen feucht halten, um zu atmen. Einige Landkrebse haben sich spezielle Mechanismen entwickelt, um dies zu ermöglichen, wie z.B. einen kleinen Wasservorrat oder eine Pseudo-Lunge.» So haben wir die Frage des Tages auch beantwortet.
Morgen fahren wir ein kurzes Stück weiter in Richtung Devonport. Schliesslich geht es übermorgen wieder mit der Fähre zurück aufs «Mainland».
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