Die Nacht war jetzt nicht frostig kalt, aber mit nur 1 Grad drüber auch nicht richtig warm. Kaum ist unser Kafi durchgelaufen, müssen wir uns auch schon von Warwick verabschieden. Er darf noch ein wenig arbeiten gehen und macht dies auch mit grosser Freude! Während wir unser Zmorge in der Küche verspeisen, plaudern wir noch ein wenig mit Judie. Kurz vor neun macht sie sich zu ihrer Pilates Gymnastik auf. So gegen 10 Uhr sind wir mit allem fertig. Fertig mit Brot, Chäs und Kafi und alles wieder aufgeräumt.
Winddicht angezogen treten wir mit unseren untrainierten Beinchen in die Velopedalen. Nicht nur die Beinchen merken wir, auch dass unsere Hintern keine harten Velosättel mehr gewöhnt sind. Schön, dass es hier vielgenutzte Velowege entlang der Küste gibt. Schon bald haben wir vom Mersey Bluff Lighthouse eine weite Aussicht auf die Küste und das Meer. Der rot-weiss gestreifte Leuchtturm steht weit sichtbar auf einer kleinen Klippe und musste somit auch nicht so hoch gebaut werden, wie wir es uns für einen Leuchtturm vorstellen.
Auch wenn wir eben ein paar Scheiben Brot mit Chäs zum Zmorge hatten, zieht uns das Harbourmaster Café in Devonport förmlich magisch an. Hier in diesem Café hat vor 6 Wochen unsere Reise begonnen. Ma studierte Tasmaniens Landkarte und zeichnete schon mal das Wichtigste ein. Wie schnell doch die Zeit doch vergeht. Es kommt uns vor, als wenn es gestern gewesen wär. 😳
Nach einer kleinen Stärkung geht’s für uns weiter auf die andere Flussseite des Mersey Rivers. Doch wie das in der modernen Welt so ist, müssen wir den Fluss auf einer starkbefahrenen Autobrücke auf dem Velostreifen überqueren. Leider gibt es keine kleine, in die Landschaft harmonisch eingebaute Velo- und Fussgängerbrücke. Ab jetzt bläst uns der Gegenwind um die Ohren und wir spüren die harten Sättel immer mehr. Nach einer Weile haben wir genug vom Wind und drehen ihm den Rücken zu 😥
Es geht den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind. Wieder am Hafenmeister Café vorbei, etwas durch die Fussgängerzone von Devonport und schon bald stehen wir wieder vor Eneli, die bei Warwick und Judie auf uns wartet. Obwohl eine frische Wäsche fröhlich im Wind flattert, ist Judie nicht zu Hause. Wie vereinbart stellen wir die Velos im Garten ab. Wir haben noch genügend Zeit, um uns auf die Fähre für heute Abend vorzubereiten. Wobei sich das «wir» nur auf Jo bezieht – Ma ist natürlich schon längst parat.
Das Boarding beginnt um 16:15 Uhr. So haben wir noch genügend Zeit. Jo macht der Kühlschrank etwas «Kopfweh»: Er scheint nicht mehr so recht zu funktionieren. Die Temperatur ist zu hoch und das Eisfach friert nicht mehr. Während wir so in Eneli unseren Aufgaben nachgehen, läuft doch tatsachlich Judie an uns vorbei. Sie erschrickt total, als sich plötzlich die Türe öffnet. Sie war die ganze Zeit zu Hause, hatte uns allerdings nicht gehört. Jetzt können wir uns auch Judie verabschieden.
Die Fahrt zur Fähre geht recht schnell. Als wir zur Boarding-Zeit am Terminal ankommen, herrscht schon Hochbetrieb. Diesmal sind auch ein paar Jungs mit ihren lautstark getunten und tiefergelegten Flitzern dabei. Einige stehen gleich in der Schlage neben uns, so dass wir unsere eigenen Worte fast nicht verstehen können.
Wurde bei der Einreise nach Tasmanien noch unser Kühlschrank gesichtet, ist heute nur die kleine Butangasdose für den extra Campingkocher von Interesse. Minus dieser einen Dose dürfen wir an Bord der Fähre. Ging es bei der Hinfahrt noch ins obere Parkdeck, müssen wir diesmal ins Unter-Untergeschoss. In unserer Autoschlage sind nur normale PWs, mit Eneli sind wir die einzigen Camper. Unsere Bedenken, dass die Einfahrt in die Tiefgarage für uns nicht hoch genug sein könnte, ist unbegründet. Für die heutige Nachtüberfahrt haben wir uns eine Kabine gebucht. Sie verfügt über zwei Betten, ein Fenster und sogar über eine kleine Duschi!
Genau zur rechten Zeit kommen wir am Restaurant vorbei: Für uns werden quasi die Türen geöffnet. Wir kommen in den Genuss von noch frischem Gemüse und knackigen Zutaten. Weil wir noch im Hafen liegen, können wir auch noch gut mit Hannah und dem kleinen Oscar telefonieren. In Deutschland ist gerade 10 Uhr am Morgen und der Tag beginnt. Zur Vorsicht nimmt Jo wieder zwei Tabletten gegen seine Seekrankheit. Diese beginnen recht schnell zu wirken. Müde, und als sei er etwas betrunken, legt er sich auch gleich in die Koje. Die Überfahrt ist relativ ruhig. JoMa werden gut in den Schlaf geschaukelt.
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