Ma hat Sorge, dass sie eine wichtige Arbeit heute nicht schafft. So hockt sie schon am frühen Morgen vor ihrem «Schreibtisch».
Jo zelebriert für unseren Gast Greg Kafi und Zmorge. Als hätte er ein Schweizer Ührli am Handgelenk, sitzt Greg pünktlich auf die Minute bei uns am Tisch. Frisch durch Kafi und «das exzellente Müesli» gestärkt, verabschiedet er sich von uns und tritt kräftig in die Pedale.
John und Joan sind schon früh am Morgen an uns vorbeigezogen.
Während Ma später ihre Arbeit erfolgreich und termingerecht zu Ende bringt, macht Jo alles andere startklar.
Zum Kakadu Nationalpark sind es etwas über 320 km und unser Navi scheint auch heute keine grosse Lust zu haben und streikt. Aber es klappt ja auch so. Wir haben keine Lust uns bei der nächstbesten Tankstellenreihe hinten anzustellen. Später soll es noch unterwegs eine Tanke geben. «Mensch bin ich froh, dass wir seinerzeit in Canberra den Klimakompressor erneuert haben», meint Jo. Heute läuft sie die ganze Zeit über auf Hochtouren.
Sahen wir schon die letzten Tage immer wieder viele kleinere Termitenhügel, so sehen wir heute welche die bis zu 2 m hoch sind und im Querschnitt sternenförmig aussehen. Was für grosse Wunderwerke dieser kleinen Insekten! An etwas Wissenswerten darüber interessiert? Eine Recherche hat dieses ergeben:
Ein Termitenhügel ist das sichtbare „Aussengebäude“ eines unterirdischen Termitenstaates. Er dient hauptsächlich der Belüftung, Temperaturregulierung und dem Schutz des Nestes, das sich meist unter dem Hügel befindet. Die speziellen sternförmigen Hügel werden von den «Magnetischen Termiten» erbaut. Ihre Hügel sind streng nord-südlich ausgerichtet, wie ein Kompass – daher der Name „magnetisch“. Die Form ist oftmals klingenförmig, manchmal mit stern- oder fächerförmigen Ausläufern, die zur optimalen Temperaturkontrolle dienen. Die schmale Seite zeigt zur heissen Mittagssonne, die breite Fläche fängt morgens und abends Wärme. Der auffällige Termitenhügel ist nur der sichtbare Teil – unter der Erde erstreckt sich ein komplexes Netzwerk aus Gängen, Brutkammern und Vorratsräumen. Im Termitenhügel herrscht ein konstantes Mikroklima mit rund 30 °C und hoher Luftfeuchtigkeit, auch wenn die Aussentemperatur mehr als 40 °C beträgt. Diese raffinierte Bauweise macht sie zu echten Meistern der natürlichen Klimaanlage. Die Termiten pflegen Pilzkulturen, die ihnen als Nahrung dienen, und transportieren organisches Material durch das Tunnelsystem. Für solch grosse Termitenhügel benötigt eine durchschnittliche Kolonie mit mehreren Hunderttausend Termiten mehrere Jahrzehnte. In der Regel wächst ein solcher Termitenhügel 5-8 cm pro Jahr! 7 weitere interessante Fakten zu Termiten:
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Die angesteuerte Tankstelle nach 160 km gibt es nicht mehr. Es steht noch alles, ist aber seit einiger Zeit geschlossen. Für die letzten 100 km bis zum Yellow Waters Campground in Cooinda, in dem es auch eine Tankstelle hat, schaffen wir auch noch mühelos.
Als Ma vor ein paar Tagen diesen Campground reservierte, gab einen seitenlangen Sermon als Bestätigung dazu. Als wir vor der Eingangsschranke stehen, funktioniert der personalisierte Zugangscode schon mal nicht. Das fängt ja schon gut an. Vorwärts, rückwärts, mit und ohne Hashtag. Eine Frau aus dem Auto hinter Eneli öffnet uns mit ihrem Code die Schranke und erklärt, dass sie ihren Code schon an ein anderes Paar weitergegeben hat. Ok, vielleicht sind wir auch nur zu früh dran und unser Code wird erst ab 14 Uhr, der offiziellen Ankunftszeit freigeschaltet. Auch dürfen wir uns nicht in der Camping Area irgendwohin stellen, sondern nur in unserem ausgewiesenen Feld (nur, wo das ist, ist uns ein Rätsel…). Wir parken, wo wir meinen, es könnte passen, machen uns bei der Rezeption schlau, obwohl es in der Anleitung hiess, als Camper solle man nicht zur Rezeption zum Check-In. Hier bekommen wir einen Allerwelts-Code aufgeschrieben (mit dem uns die Dame schon die Schranke öffnete) und können uns in einem grossen Bereich aussuchen, wo wir stehen möchten. Eigentlich da, wo wir jetzt schon parken. Alles ganz easy peasy😉
Wir haben Glück und bleiben im Schatten stehen. Es ist auch schon so warm genug. Mit der Zeit füllt sich das Feld. Was wir allerdings auch gleich merken, ist, dass wir von kleinen Moskitos belagert und ausgesaugt werden. Na toll!!
Für morgen früh bucht Ma uns eine Bootstour. John hatte uns gestern die erste Tour um 6 Uhr empfohlen. Ein Campnachbar, der gerade seine Würstchen brutschelt, war auch von dieser morgendlichen Bootstour ganz begeistert. Ausgezehrt und durstig genehmigen wir uns ein Zvieri Käseplättli 😋
Mit etwas ökologischem Antibrumm auf Armen und Beinen überstehen wir das Zoom eigentlich recht gut. Doch als die Sonne untergeht, fallen sie in Heerscharen über uns her. So «flüchten» wir und verspeisen unser Znacht in der warmen Eneli, statt draussen bei kühleren Temperaturen zu sitzen.
Später muss Jo den Versuch, die Hausaufgaben für das Reisetagebuch draussen vor Eneli zu machen, nach 3 min. wieder aufgeben. Schnell sitzt er wie Ma in Eneli, um da sein Tagwerk zu Ende zu bringen.
Morgen müssen wir früh raus, wenn wir nicht die Bootstour verpassen wollen…
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