Kakadu Nationalpark, Cooinda und Yellow Waters

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Ma hat Sorge, dass sie eine wichtige Arbeit heute nicht schafft. So hockt sie schon am frühen Morgen vor ihrem «Schreibtisch».

Jo zelebriert für unseren Gast Greg Kafi und Zmorge. Als hätte er ein Schweizer Ührli am Handgelenk, sitzt Greg pünktlich auf die Minute bei uns am Tisch. Frisch durch Kafi und «das exzellente Müesli» gestärkt, verabschiedet er sich von uns und tritt kräftig in die Pedale.

John und Joan sind schon früh am Morgen an uns vorbeigezogen.

Ciao ihr Zwei, wir sehen uns im August in Perth wieder
Zmorge mit dem Velo fahrenden Greg bei uns am Stellplatz
Greg ist startklar und tritt gleich in die Pedalen..
Kleine Hinweistafel zu den Hot Springs
Dort sprudelt die 30° warme Quelle unaufhörlich aus dem Felsboden
Rechts sprudelt die Quelle in den oberen Pool der Hot Springs und links fliesst das warme Wasser weitert in den untern Pool
Rechts sprudelt die Quelle in den oberen Pool der Hot Springs und links fliesst das warme Wasser weitert in den untern Pool
Hier fliesst das warme Wasser durch den Kanal in den unteren Pool
Hier fliesst das warme Wasser durch den Kanal in den unteren Pool
Und von dort aus später in den Katherine River
Und von dort aus später in den Katherine River
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Während Ma später ihre Arbeit erfolgreich und termingerecht zu Ende bringt, macht Jo alles andere startklar.

Zum Kakadu Nationalpark sind es etwas über 320 km und unser Navi scheint auch heute keine grosse Lust zu haben und streikt. Aber es klappt ja auch so. Wir haben keine Lust uns bei der nächstbesten Tankstellenreihe hinten anzustellen. Später soll es noch unterwegs eine Tanke geben. «Mensch bin ich froh, dass wir seinerzeit in Canberra den Klimakompressor erneuert haben», meint Jo. Heute läuft sie die ganze Zeit über auf Hochtouren.

Sahen wir schon die letzten Tage immer wieder viele kleinere Termitenhügel, so sehen wir heute welche die bis zu 2 m hoch sind und im Querschnitt sternenförmig aussehen. Was für grosse Wunderwerke dieser kleinen Insekten! An etwas Wissenswerten darüber interessiert? Eine Recherche hat dieses ergeben:

Ein Termitenhügel ist das sichtbare „Aussengebäude“ eines unterirdischen Termitenstaates. Er dient hauptsächlich der Belüftung, Temperaturregulierung und dem Schutz des Nestes, das sich meist unter dem Hügel befindet. Die speziellen sternförmigen Hügel werden von den «Magnetischen Termiten» erbaut. Ihre Hügel sind streng nord-südlich ausgerichtet, wie ein Kompass – daher der Name „magnetisch“. Die Form ist oftmals klingenförmig, manchmal mit stern- oder fächerförmigen Ausläufern, die zur optimalen Temperaturkontrolle dienen. Die schmale Seite zeigt zur heissen Mittagssonne, die breite Fläche fängt morgens und abends Wärme.

Der auffällige Termitenhügel ist nur der sichtbare Teil – unter der Erde erstreckt sich ein komplexes Netzwerk aus Gängen, Brutkammern und Vorratsräumen. Im Termitenhügel herrscht ein konstantes Mikroklima mit rund 30 °C und hoher Luftfeuchtigkeit, auch wenn die Aussentemperatur mehr als 40 °C beträgt. Diese raffinierte Bauweise macht sie zu echten Meistern der natürlichen Klimaanlage.

Die Termiten pflegen Pilzkulturen, die ihnen als Nahrung dienen, und transportieren organisches Material durch das Tunnelsystem. Für solch grosse Termitenhügel benötigt eine durchschnittliche Kolonie mit mehreren Hunderttausend Termiten mehrere Jahrzehnte. In der Regel wächst ein solcher Termitenhügel 5-8 cm pro Jahr!

7 weitere interessante Fakten zu Termiten:

  1. Termiten schlafen nie
    Termiten sind die Workaholics der Insektenwelt. Diese Insekten arbeiten rund um die Uhr und fressen Holz und andere Materialien weg, ohne jemals eine Pause zu benötigen.
  2. Sie kommunizieren durch Vibrationen
    Termiten verlassen sich nicht nur auf chemische Signale, um zu kommunizieren. Sie verwenden auch Vibrationen, um Nachrichten durch die Kolonie zu senden. Wenn sie Gefahr erkennen, schlagen Arbeitertermiten ihren Kopf gegen Tunnelwände, um Vibrationen zu senden, die die Kolonie alarmieren.
  3. Königin-Termiten können über ein Jahrzehnt leben
    Die meisten Insekten haben eine kurze Lebensdauer, aber Termitenköniginnen können bis zu 30 Jahre leben! Während dieser Zeit kann eine Königin täglich Tausende von Eiern legen, um das Wachstum und das Überleben der Kolonie zu gewährleisten.
  4. Termiten sind Ökokrieger
    Während Termiten in Häusern eine Bedrohung darstellen, spielen sie eine wesentliche Rolle in der Natur. In Wäldern fällen Termiten tote Bäume und verwandeln sie in nährstoffreiche Böden. Ohne sie hätten Ökosysteme Schwierigkeiten, organisches Material effizient zu recyceln.
  5. Termiten haben Meisterarchitekten
    Termitenkolonien bauen komplizierte Tunnel und Nester, die helfen, Temperatur- und Feuchtigkeitswerte zu kontrollieren. Einige Arten, wie die afrikanischen Hügelbautermiten, bauen hoch aufragende Hügel, die bis zu 9 m hoch werden können, komplett mit Lüftungssystemen!
  6. Sie gibt es schon seit über 250 Millionen Jahren
    Termiten sind alte Insekten, von denen angenommen wird, dass sie seit mehr als 250 Millionen Jahren existieren. Sie überlebten Massenaussterben und entwickelten sich zu den hoch organisierten, widerstandsfähigen Kreaturen, die sie heute sind.
  7. Sie „schwärmen“ fliegend, um neue Kolonien zu gründen
    Während die meisten Termiten flügellos sind, wachsen Fortpflanzungstermiten Flügel und fliegen zu bestimmten Zeiten des Jahres. Dieser Prozess, der als „Schwärmen“ bekannt ist, dient dazu, neue Kolonien zu gründen.

Die angesteuerte Tankstelle nach 160 km gibt es nicht mehr. Es steht noch alles, ist aber seit einiger Zeit geschlossen. Für die letzten 100 km bis zum Yellow Waters Campground in Cooinda, in dem es auch eine Tankstelle hat, schaffen wir auch noch mühelos.

Als Ma vor ein paar Tagen diesen Campground reservierte, gab einen seitenlangen Sermon als Bestätigung dazu. Als wir vor der Eingangsschranke stehen, funktioniert der personalisierte Zugangscode schon mal nicht. Das fängt ja schon gut an. Vorwärts, rückwärts, mit und ohne Hashtag. Eine Frau aus dem Auto hinter Eneli öffnet uns mit ihrem Code die Schranke und erklärt, dass sie ihren Code schon an ein anderes Paar weitergegeben hat. Ok, vielleicht sind wir auch nur zu früh dran und unser Code wird erst ab 14 Uhr, der offiziellen Ankunftszeit freigeschaltet. Auch dürfen wir uns nicht in der Camping Area irgendwohin stellen, sondern nur in unserem ausgewiesenen Feld (nur, wo das ist, ist uns ein Rätsel…). Wir parken, wo wir meinen, es könnte passen, machen uns bei der Rezeption schlau, obwohl es in der Anleitung hiess, als Camper solle man nicht zur Rezeption zum Check-In. Hier bekommen wir einen Allerwelts-Code aufgeschrieben (mit dem uns die Dame schon die Schranke öffnete) und können uns in einem grossen Bereich aussuchen, wo wir stehen möchten. Eigentlich da, wo wir jetzt schon parken. Alles ganz easy peasy😉

Wir haben Glück und bleiben im Schatten stehen. Es ist auch schon so warm genug. Mit der Zeit füllt sich das Feld. Was wir allerdings auch gleich merken, ist, dass wir von kleinen Moskitos belagert und ausgesaugt werden. Na toll!!

 

Für morgen früh bucht Ma uns eine Bootstour. John hatte uns gestern die erste Tour um 6 Uhr empfohlen. Ein Campnachbar, der gerade seine Würstchen brutschelt, war auch von dieser morgendlichen Bootstour ganz begeistert. Ausgezehrt und durstig genehmigen wir uns ein Zvieri Käseplättli 😋

Mit etwas ökologischem Antibrumm auf Armen und Beinen überstehen wir das Zoom eigentlich recht gut. Doch als die Sonne untergeht, fallen sie in Heerscharen über uns her. So «flüchten» wir und verspeisen unser Znacht in der warmen Eneli, statt draussen bei kühleren Temperaturen zu sitzen.

Später muss Jo den Versuch, die Hausaufgaben für das Reisetagebuch draussen vor Eneli zu machen, nach 3 min. wieder aufgeben. Schnell sitzt er wie Ma in Eneli, um da sein Tagwerk zu Ende zu bringen.

Morgen müssen wir früh raus, wenn wir nicht die Bootstour verpassen wollen…

 

 

 

 

 

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