Nur wenige Stunden nach dem Online-Call mit zu Hause schlagen wir auch schon wieder die Äugelchen auf. Irgendwie fühlen wir uns noch etwas zerknautscht nach der komischen Nacht, wie mit einem Hangover; nur dass wir keinen Alkohol getrunken haben… Als um Mittag alle Nachbarn schon längst wieder aufgebrochen sind, rollen auch wir so langsam davon.
Nach einem Neustart der Speicher-Karte des Navis sind wir auch wieder gut dabei. Irgendwie hat es sich verschluckt. Die knapp 90 km bis Darwin sind keine grosse Herausforderung. Je näher wir der Hauptstadt des Northern Territory kommen, um so dichter wird der Verkehr. Hat Jo bisher eher an ein kleines verträumtes Küstenstädtchen gedacht merkt er, dass er doch ziemlich falsch liegt.
Darwin, Hauptstadt des Northern Territory mit ihren 130’000 Einwohnern, liegt an der Timor Sea und ist das Tor zu Asien. Die multikulturelle Stadt wurde 1869 gegründet und mehrfach durch Zyklone 1897, 1937 und besonders durch Tracy 1974, sowie im Zweiten Weltkrieg durch japanische Luftangriffe zerstört. Heute ist sie modern, entspannt und von tropischem Klima geprägt – mit einer klaren Unterscheidung zwischen Trocken- und Regenzeit. Dank des Hafens ist Darwin wirtschaftlich bedeutend für Handel, Rohstoffe und Militär. Krokodile und farbenfrohe Sonnenuntergänge gehören zum Alltag. Das alles, und die recht entspannte Atmosphäre machen Darwin zu einem faszinierenden Ziel am „Top End“ Australiens.
Zuerst liegen für uns in Palmerston, kurz vor Darwin, noch Besuche im Baumarkt, im Supermarkt, der Pharmacy und im Bottle Shop an. Hier scheint das wirtschaftliche Zentrum mit allen grossen Läden und Werkstätten zu sein. Während Jo das Einkaufen mit einer relativen Gelassenheit erledigen vermag, fühlt Ma sich durch das ständige Suchen und zwischen den Regalen Umherirren immer mässig gestresst. Vielleicht liegt es auch daran, dass die «Lädelis» einfach grösser sind als die, die wir letztens besucht haben…
Fast fahren wir an dem riesigen und eigentlich nicht übersehbaren Campground, ganz im Norden von Darwin am Lee Point, vorbei. Wir können uns einen Platz im grossen Campingfeld suchen. Wie auch der erste, trügt auch nicht der zweite Eindruck. Einfach riesig! Hier im Zeltbereich stehen alle etwas durcheinander und jeder wie es ihm gefällt. Schön wäre gewesen, hätte uns die Empfangsdame erzählt, dass die umliegenden WC/Duschen geschlossen sind. So irren wir anfangs etwas umher, ein etwas Offenes zu finden.
Als es anfängt einzudunkeln, telefoniert Jo erst noch mit Marlon, seinem Göttibueb, in Köln, der gerade herzhaft in sein Frühstücksbrot hineinbeisst.
Während unseres Stopps im August werden sie in der französischen Bretagne in den Zeltferien sein. Wenn es klappt, sehen wir uns noch am letzten Tag vor unserem Abflug; jedenfalls tragen wir das in unsere Kalender ein.
Nach dem Znacht und dem Abwasch folgt noch ein Telefon mit Bert. So geht der Telefonabend für Jo spät zu Ende.
Müde wegen der komischen letzten Nacht, ist auch schon bald das Licht in Eneli gelöscht. Morgen lassen wir Darwin mit seinem Charm und der Waterfront und seiner Kultur auf uns wirken…
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