Stand Jo gestern noch stromlos unter Strom, ist er heute sorglos stromlos. Was einmal drüber schlafen doch alles bewirkt.
Anscheinend ist es in Australien Usus, dass Camper mit ihren Wohnwagen ihr Abwasch- und Duschi-Wasser gleich hier an Ort und Stelle auf ihrem Stellplatz ablassen. So auch unsere Nachbarn. Eine schöne Schaumkrone krönt auch noch das Ganze. Es ist einfacher, seinen Nachfolgern einen etwas matschigen Stellplatz zu hinterlassen, als sein Abwasser ordentlich zu entsorgen. Ihr erinnert euch, als wir in Tasmanien einen Stellplatz regelrecht geflutet vorfanden und den Notplatz als Ersatz bekamen?
Flexibel wie wir nun mal sind, verschieben wir das geplante erfrischende Morgenbad auf ein erfrischendes Nachmittagsbad. Dafür gönnt sich Jo eine erfrischende Morgenduschi mexikanischer Art: Selbst lauwarm wäre noch übertrieben. Aber nur so werden richtige Männer wach 😉
Gestern wollten wir uns nicht auf die Wanderung zu den «Upper Falls», den oberen Wasserfällen, machen – dafür war es schon etwas spät. Doch die nur 3 ½ km sind bereits in einer Stunde abgelaufen. Aber immerhin noch besser, als sich gar nicht bewegen. Nach dem Zmorge, noch bevor es heiss wird, stiefeln wir los.
Statt der erwarteten 3.5 km sind jetzt nur noch 1.6 km bis zum oberen Wasserfall angezeigt. Auch gut! Es sind vielleicht 70 Höhenmeter, die wir über Treppen hinauf gehen. Nach 400 m sehen wir eine weitere Tafel, auf der geschrieben steht, dass es nun noch weitere 800 m sind, aber wer mag, kann auch wieder retour gehen. Somit sind es jetzt nur noch 1.2 km. Ist noch weniger, ab mehr als nichts. Gut, dass wir nicht noch einen grossen Rucksack mitgenommen haben.
Kurz vor Ende der Wanderung gehen wir auf Schmetterlingsjagd. Natürlich nicht so, wie ihr denkt, mit einem Netzt und Marmeladenglas. Heutzutage ist die Kamera das Netz von damals. Kaum haben wir uns in Position zum Fotografieren gebracht, flattern sie auch schon leicht wie ein Sommertag davon.
Am Pool der Wangi Wasserfälle wieder angekommen, sehen wir, dass gerade ein Bus seine Tagesgäste ausgespuckt haben muss. Ein fröhliches Getümmel bunter Schwimmnudeln ist im Pool zu sehen.
Später, als der erste Schwung wieder abgereist ist, stürzen wir uns in die erfrischenden Fluten. Das klare Wasser mit seiner kühlen Temperatur kommt uns genau recht!
Als wir im Campground einen Camper von «Red Sands» vorbeifahren sehen, müssen wir an Peter und Angela vom Campground in Darwin denken. «Red Sands werden zu 90 % von Schweizern gemietet», meinten sie. Mal sehen, ob das auch so stimmt. YEP. Dani & Christine sind tatsächlich aus Bubikon, Schweiz. Nach ihrem eigenen Schwumm im Pool kommen sie noch auf einen kurzen Schwatz vorbei. Unser aller Ziel ist Perth im August – wir für die Pause am Hochzeitsfest von Eva und Jan, sie für die Beendigung ihrer Reise. Wer weiss, vielleicht sieht man sich unterwegs nochmals…?
Es ist recht entspannend für uns, mal einen Tag «off» zu sein, d.h. keinen Netzempfang zu haben. Die Welt dreht sich auch ohne uns weiter… So wie wir uns morgen weiter gegen die Edith Falls gen Süden drehen werden.
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