Vorgestern bekamen wir im Visitor Center einiges an Infos zu Wanderungen und Sehenswürdigkeiten in die Hand gedrückt, was hier in und um Kununurra zu entdecken sei. Die einzigen beiden Dinge, die zu Fuss machbar sind, haben wir mit der Wanderung durch die Mini Bungle Bungels und dem Kelly’s Knob Lookout schon gemacht. Für alles andere müssen wir fahren. Meistens so um die 100 km – ein Weg. Einige Wasserfälle mit natürlichen Swimming-Pools laden zu einem Besuch ein. Aussichtspunkte über Flüsse und Landschaft ringen miteinander um Besucher. Was wollen wir machen ist die erste Frage, die wir uns stellen?
Ein Lookout in 100 km Entfernung, der nur bei Ebbe interessant erscheint, fällt weg. Ebenso die Wasserfälle in 80 km. Für die interessante Wanderung durch die Emma Gorge, mit anschliessendem Bad unter dem Wasserfall, ist die Zeit bis zum Zoom-Meeting mit den Jungs zu knapp – da wir nochmals 1.5 h Zeitverschiebung hatten, beginnt das Online-Meeting jetzt für uns um 15 Uhr.
Wir sind hin- und hergerissen, was wir unternehmen möchten bzw. können. Und dann liegt auch noch ein Haufen Arbeit Ma schwer auf dem Magen. Aus Erfahrung sagt sie, dass sie am besten morgens arbeiten kann. Da ist das Hirni noch frisch und der Kopf und Körper vom heissen Tag noch nicht ausgelaugt.
Wir entscheiden uns schliesslich für das Weglassen. Wasserfälle mit Pools hatten wir mit den Wangi und den Edith Falls in den letzten Tagen schon sehr schöne erlebt. Zu der Flussdurchfahrt durch den Ord River beim Ivanhoe Crossing, das wir mit Eneli sowie so nicht machen können, müssen wir nicht erst hinfahren. In den 2 Jahren, die wir jetzt schon auf Reise sind, haben wir schon so vieles Schöne, weniger Schönes, mehr oder weniger Interessantes sehen dürfen und wissen, dass wir auch genau so viel nicht gesehen haben. Wir können nicht alles auf dieser Welt bewundern.
Ma ist froh, dass Jo zustimmt, den Tag heute hier im Campground mit «Haus- und was auch immer Arbeit» zu verbringen.
Jo als verantwortlicher «Communication Manager» und «Socializer» findet immer Freunde oder Familie, denen er ein WhatsApp schreiben kann. So wissen wir, was gerade so alles passiert.
Liegt er bis am Mittag gut im Rennen, bringen die Telefonate mit Oscar dem 1-jährigen Geburtstagskind, dem Zoom mit den Jungs und ein weiteres Telefonat seine «Timeline» gehörig ins Wanken. Beim letzten Telefonat hat er noch nicht aufgelegt, als auch schon das Znacht fertig auf dem Tisch steht und die Nacht bereits wieder angebrochen ist.
Er kann Ma nur beipflichten, dass es einfach besser ist, morgens als später am Abend zu arbeiten. Da möchten wir eigentlich nur noch entspannt in unseren elektronischen Büchern lesen und den Tag geruhsam ausklingen lassen. Für nächtliche Hirnschmalzarbeiten sind wir vielleicht einfach zu alt?!
Morgen heisst es wieder mit dem ersten Hahnenschrei aufstehen. Um 8 Uhr müssen wir schon in der Garage parat stehen, um Enelis elektronische Installationen überprüfen zu lassen.
Schreibe einen Kommentar