Wenn wir schon hier in Port Hedland mit dem grössten Schüttguthafen der Welt sind, sollten wir auch wenigstens versuchen, etwas davon auch in Augenschein zu nehmen. So ein Schüttguthafen ist mit einem Containerhafen, wo es hunderte Kräne und das riesige Containerlager gibt, nicht zu vergleichen. Er kommt eher unspektakulär daher. Grosse Lastschiffe legen mit offenen Luken an. Von oben wird das Schüttgut, hier ist es Eisenerz, über Förderbänder in den Laderaum der Schiffe hinein befördert. Und je nach Grösse des Schiffes kann dies einiges dauern. Man könnte auch meinen, dass es eher langweilig als aufregend ist. Dem wollen wir nicht so ganz widersprechen 😉
Auf dem Weg in das Hafengebiet kommen wir an grossen flachen Salinenbecken vorbei, hinter denen sich weisse Berge voller Rohsalz kegelförmig auftürmen. Ein langer leerer Güterzug fährt langsam vorbei. Dabei tönt er so gleichmässig wie eine volltönende Klangschale.
Nach diesem Abstecher in das wichtigste Industriegebiet der Stadt (es gibt noch einige mehr), heisst es für uns, Fahrt aufzunehmen. Mit knapp 400 km ist es auch nicht gerade ein Katzensprung. Ziel ist es uns im Visitor Center noch vor Torschluss um 16 Uhr ein paar Infos zu ein paar Wanderungen geben lassen.
Doch das hindert nicht daran, dass wir noch ein Foto eines grösseren Minenfahrzeugs machen müssen. Er ist jetzt nicht gerade riesengross, aber gross genug.
Die nächsten Stunden vergehen in gleichmässiger Eintönigkeit. Eine ganze Zeit lang zockeln wir hinter zwei dieser grossen Road Trains hinterher. Zum Überholen brauchen braucht es lange freie Strasse, schliesslich sind beide mit etwas Abstand zueinander mehr als 150 m lang und Eneli keine Formel 1 Bolide. Oft helfen die Road Trains, indem sie kurz rechts (!) blinken, um damit anzuzeigen, dass die Strasse frei ist. Irgendwann klappt es dann schliesslich mit dem Überholen.
Fast unbemerkt geht der Great Northern Hwy langsam, aber stetig immer weiter bergauf. Am Albert Tognolini Lookout biegen wir kurz ein. Er ist etwas oberhalb des Hwy’s und bietet so einen eindrucksvollen Ausblick über die Landschaft. Wir kommen uns fast wie am Grand Canyon in den USA vor. Genauso einschneidend verläuft die Strasse durch die Landschaft.
Von der nächsten Tankstelle ist es dann noch eine knappe Stunde, bis wir freundlich im Visitor Center des Karijini Nationalparks von einer Angestellten empfangen werden. Ausser ein paar Wander-Empfehlungen gibt’s auch noch eine hilfreiche Karte und einen Rundgang durch die Ausstellung im Visitor Center.
Jo hatte die letzten Nächte nicht so gut schlafen können, so ist er etwas erschöpft und müde, als wir im «Overflow-Bereich» des Dales Campgrounds ankommen. Ein Overflow ist eine zusätzliche Parkmöglichkeit innerhalb einer Camping Area. Normalerweise ähnelt ein Overflow eher einem öden Parkplatz entlang einer Strasse, als einem Campground. Doch bei diesem hier ist kommt nicht der Gedanke an einen solchen langweiligen Parkplatz auf. Es gibt einzelne Buchten, die jedem etwas Freiraum schaffen.
Noch ist es hier auf knapp 700m Höhe in der Sonne recht warm. Jo schliesst für ein paar Minuten die Augen und lässt sich etwas verwöhnen. Nach ihrem kleinen Spaziergang in der Umgebung macht sich Ma ans Kochen des Abendessens. Kaum ist die Sonne hinter dem Horizont verschwunden, wird es merklich kühler. Schnell verkrümeln wir uns mit einsetzender Dunkelheit in unsere kleine Eneli.
Ein paar umherstreuende Dingos heulen uns später in den Schlaf.
Morgen möchten wir eine interessante Wanderung unternehmen. Welche werdet ihr morgen erfahren.
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