Ningaloo Reef: Schnorcheltour

Veröffentlicht in: Australien, WA | 0

Das wichtigste und eigentlich auch das einzige Vorhaben für heute ist die Schnorcheltour, die um 13:15 Uhr an der Tantabiddi Boat Ramp beginnt. Ganz unserem bisherigen Reisemotto treu, sind wir auch hier die Ersten. Jo legt seine Denkerstirn in tiefe Falten, als er die aufgewühlte See sieht. Eine steife Brise fegt über das Meer. «Ob wir uns das auch wirklich antun wollen?» fragt allerdings auch Ma in die JoMa Runde. Natürlich wagen wir es, dafür sind wir hergekommen und wir werden schon nicht daran sterben! Gut, dass wir noch ein paar Reisekrankheitstabletten im Gepäck haben.

Mit der Zeit trudeln auch alle anderen Schnorcheltour-Schnorchler ein. Schön, dass wir alle um unsere Altersklasse sind. So wird es ganz harmonisch und nicht selbstdarstellerisch. Zu unserem Erstaunen sind wir nicht nur auf einer Schnorcheltour, sondern sitzen auch noch in einem Glasbodenboot. Wie in einem U-Boot können wir alle ganz entspannt einen Blick unter die Wasseroberfläche richten, ohne uns um Maske oder Schnorchel kümmern zu müssen. Die Bootscrew besteht mit Anabel, als Käptnsfrau, und Belinda, als Tourguide, aus zwei fröhlichen, aufgestellen und erfahrenen jungen Damen. Duch die unter der Wasseroberfläche liegenden Fenster des Bootes können wir die Unterwasserwelt bestaunen.

 

Von Belinda erfahren wir, dass sich das Riff gut von der letzten Hitzeperiode etwas erholt hat. Hitzeperiode bedeutet hier, dass die Wassertemperatur über 37 °C liegt und dies für die Korallen Stress bedeutet.

Das Ningaloo Reef zeichnet sich im Vergleich zum Great Barrier Reef durch eine eher zurückhaltende Farbpalette der Korallen aus. Viele Korallen erscheinen in verschiedenen Braun-, Beige- und Ockertönen. Diese natürlichen Farben resultieren aus den symbiotischen Algen (Zooxanthellen), die in den Korallen leben und ihnen sowohl Energie als auch ihre Färbung liefern. Während das Riff dadurch weniger bunt wirkt als andere tropische Korallenriffe, beeindruckt es dennoch durch seine hohe Artenvielfalt und intakte Struktur. Die vergleichsweise gedeckten Korallenfarben sind auch ein Hinweis auf den weitgehend gesunden Zustand des Riffs, da starke Verfärbungen oder gar Weissfärbungen häufig auf Stress oder Korallenbleiche hindeuten.

Das Ningaloo Reef erstreckt sich über rund 260 km entlang der Westküste von Western Australias, entlang der Coral Coast. Es ist eines der grössten Saumriffe der Welt und gehört seit 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Im Gegensatz zum Great Barrier Reef beginnt es direkt vor der Küste und ist vielerorts vom Strand aus erreichbar. Das Riff beheimatet über 500 Fischarten, 300 Korallenarten sowie Meeresschildkröten, Delfine und Mantas. Besonders bekannt ist Ningaloo für die jährliche Wanderung der Walhaie, die hier von März bis Juli beobachtet werden können. Trotz des Tourismus gilt das Ningaloo Reef als vergleichsweise unberührt und ökologisch gut erhalten.

Mit all dem Wissen ausgestattet hüpfen wir schon wenig später ins 25 °C warme Meer. Der Meeresboden ist nur wenige Meter unter uns und erstrahlt in einem hellen Grün. Eine Meeresschildkröte kommt vor unseren Augen unter einer grossen pilzförmigen Koralle hervor und paddelt sich zur Wasseroberfläche hinauf, um hier nur kurz Luft zu holen um wieder in diese Unterwasserwelt abzutauchen. Neugierig schauen wir alle umher, was diese uns verborgene Welt zeigen mag.

Später, beim zweiten Schnorchelgang, sind wir am «Oct Point», der für Octopus steht. Für JoMa ergeben sich drei Möglichkeiten: Entweder ist gerade keiner dieser überaus intelligenten und geselligen Meeresbewohne hier, oder er hat sich gut getarnt (was sie blendend beherrschen: Sie können ihre Farbe anpassen, dass sie vollkommen mit ihrer Umgebung verschmelzen und so kaum wahrgenommen werden können), oder wir haben ihn einfach übersehen.

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Auf dem Retourweg zur Boat Ramp werden uns allen zur Tea Time Gemüse Dips, Früchte und Kuchen gereicht. Gerne stossen wir mit einem kleinen Glas Prosecco miteinander an.

Nach gut 3 Stunden legen wir wieder an der Boat Ramp an. Als wir zu Eneli kommen, wird uns wieder unser bisheriger Leitspruch gewahr: «Die Ersten werden die Letzten sein» 

Weil wir nichts weiter vorhaben, ausser das Salzwasser in der Duschi abzuspülen, cruisen wir die knapp 40 km gemütlich zum Campground zurück. Angekommen, fällt uns auch sofort ins Auge, dass heute in WA die Schulferien begonnen haben. Teilweise wie auf einem Kinderspielplatz laufen, radeln, springen und kreischen überall kleine, fröhliche Kinder umher.

Wir können es fast nicht glauben, dass uns das wenige Wasserplanschen so müde macht. Doch es ist so. Nach einem einfachen Butterbrot-Znacht fallen uns auch schon bald die Augen zu.

 

 

 

 

 

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