Heute morgen liegen wir gut in der Zeit und lassen uns das Müesli schon jetzt schmecken. Ma versucht einen dritten – vergeblichen – Versuch, noch eine einzelne weitere Nacht hier zu buchen. Nach wenigen Minuten kehrt sie unverrichteter Dinge zurück.
Nach dem unvermeidlichen Einkaufsstopp, geht’s für uns auch schon weiter auf die andere Seite der Landzunge zum Ningaloo Reef. Auf so manche scheint ein Leuchtturm eine magische Anziehung zu haben, auf uns jedoch nicht. Die zwei Croissant, die noch vom Einkauf übrig geblieben sind, schon eher 😋 🥐.
Auf dem Weg zur ersten Gorge-Wanderung, in die Yardie Creek Gorge, kommen wir am Yardie Homestead vorbei. Ma hat beim letzten Vorbeifahren ein Schild gesehen, «No Availability». Dieses steht heute nicht an der Strasse. Flugs wird gedreht und bei diesem Campground nachgefragt, ob sie für eine einzelne Nacht heute Abend etwas frei hätten. Hier ist man mit unserer Antwort »a small Campervan» voll zufrieden. Ruck-Zuck, Zack-Zack, können wir so für heute eine Übernachtung buchen. Wenn doch manches im Leben so einfach gehen würde! Vorher hatten wir beide noch vergebens versucht, im Overflow Campground von Exmouth einen Stellplatz zu online vorzumerken. Doch entweder ist diese Buchungs-Website für unsere beiden schlauen Köpfe zu kompliziert oder es wird erst um 14 Uhr etwas aufgeschaltet.
Vom Yardie Homestead Campground ist noch ¾ Std. bis zur Yardie Creek Gorge zu fahren. In Exmouth wurde uns im Yadie Creek eine Bootstour wärmstens an Herz gelegt. Jetzt sind wir froh, diese Tour nicht gebucht zu haben. Auf Schusters Rappen sieht man mehr und erst noch im eigenen Tempo!
Der Wanderweg gehrt oben am Rand der Gorge entlang. Von hier aus ist so manch kleines Rockwallaby zu sehen. Immer wieder sind sie in schmalen kleinen Felshöhlen zu entdecken oder sonnen sich für uns fast wie auf einem Präsentierteller auf einem Felsen.
Jetzt sind sie auch schon zu hören. Nur wenige Meter vom Wegesrand entfernt machen sich einige «Fruit Bats», also Flughunde, für ihre tägliche Tagespause fertig.
Lautstark schnatternd suchen sie sich ihre Plätze in ihren Schlafbäumen bzw. -mangroven. Sie hangeln sich kopfunter in den Ästen entlang, putzen sich ein wenig und rollen sich dann in ihre dünnen Flügel ein, die sie wie Bettdecken um ihren Körper schlagen.
Zum Schluss unserer Wanderung hier sieht Ma auch noch durch ihr Fernglas einen perfekt getarnten Osprey. Diese Fischadler finden sich hier in Küstennähe immer wieder.
Nach dieser tollen Wanderung gibt’s für Ma noch einen Abstecher ins Meer zum Ningaloo Reef an der Kurrajong Beach. Am Parkplatz angekommen wundern wir uns etwas über die vielen Kakadus unter den Autos. Doch dies scheint der einzige Schattenplatz weit und breit…
Ma’s Badespass-Leitspruch für heute lautet: «Eine ist gut, zwei wären besser, sind jetzt aber gerade nicht zur Hand». Als sie ihre Taucherbrille aufsetzen will, merkt sie, dass sie nur noch eine Kontaktlinse vorrätig hat. Aber eine ist besser als keine. Zwei wären perfekt. Aber wer will denn immer alles perfekt haben im Leben? Ausserdem ist in diesem klaren Wasser bei Ebbe eh alles sehr nahe – somit für die weitsichtige Ma auch ohne zweite Kontaktlinse gut erkennbar.
Für Jo ist Schnorcheln im Salzwasser nicht so der Hit. Also wirft er lieber ein wachsames Auge auf seine Herzallerliebste, während diese die Unterwasserwelt erkundet. Turtles, Meeresschildkröten waren leider keine zu sehen, dafür ein ganzer Haufen grosser, farbiger Fische und ein kleiner Stachel-Rochen.
Die 2. Gorge-Wanderung nachmittags ist eher eine Trockenübung, dafür eine Rundwanderung von der Schwierigkeit 4 bei der Mangu Mangu Gorge. Anfangs stolpern wir durch ein breites ausgetrocknetes Flussbett mit grossen runden weissen Kieselsteinen.
Immer wieder müssen wir kurz anhalten, um in den senkrechten Felswänden und in kleinen flachen Höhlen so manches Rockwallaby zu bestaunen. Faszinierend, wie sie in den Felswänden herumhüpfen, wie kleine Bergziegen…
Dann geht der Weg steil mit ein paar Kraxeleien hoch auf den Rand der Gorge. Auf dem Retourweg geht’s dann oben am Rand der Gorge entlang.
Schon auf der Wanderung waren am Himmel lustige Schäfchenwölkchen aufgezogen. «Dies muss heute einen wunderschönen Sonnenuntergang geben!», meint Ma. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Wir fahren zur Tantabiddi Boat Ramp, wo vor 2 Tagen unsere Glasboden-Bootstour aus losgegangen ist, und sehen bei einem feinen Apéro die Sonne im Meer versinken. Dass vor uns im Meer einige Boote liegen, gibt uns eine völlig neue Perspektive.
Von hier aus ist es nicht mehr weit zum Yardie Homestead Campground. Was für eine Wohltat: Heute Nacht scheinen keine hellen Lichter des Campgrounds in Eneli herein.
Christine Bernet
Hallo ihr beiden. Spannendes und lustiges habt ihr in dieser Gegend erlebt. Nun sind auch wir hier am Cape Range angekommen. Windböen sind noch immer ein Thema, Ferienzeit ist auch immer noch, dafür haben wir hier mal ordentlichen Empfang.
Danke für eure witzigen und dennoch informativen Tagesberichte. Für unsere morgigen Wanderungen sind sie sehr hilfreich.
Viele Grüsse Christine und Dany
Mo
Hallo ihr beiden, die beiden Wanderungen sind zwar nicht sehr lang, aber beide sehr schön! Es lohnt sich auch, den einen oder anderen Schnorchelplatz anzufahren. Geniesst es. Liebe Grüsse, Jost & Madeleine