Entgegen der ersten Ankündigung von gestern und noch heute Morgen vor dem Kafi (typisch!), zieht es Ma doch plötzlich um ½ 8 an zur morgendlichen «Delfin Show» an den Strand. Dabei überhört sie, dass der Kafi schon fertig ist und nur darauf wartet mitgenommen zu werden. Ganz einfach folgen wir allen anderen auf dem Weg zum Strand. Wie aus den Fotos aus dem Internet zu erwarten ist, finden wir uns inmitten vieler anderer wieder.
Vom Guide erfahren wir, dass hier keine dressierte «Delphinshow» im eigentlichen Sinne stattfindet und dass sie «ihre Delfine» auch nicht füttern. Sie also jeden Tag aufs Neue gespannt sind, ob sie kommen oder nicht. Nach den einleitenden Worten lassen sich die beiden Delfindamen noch eine gute ½ Std. Zeit, um gemächlich ins flache Wasser heranzuschwimmen. Wir haben vom Bootsanleger aus einen Blick sowohl auf die nahgelegene Bucht als auch auf den Strand. So sehen wir nicht nur wie die zwei Delfindamen sich im flachen Wasser dem Publikum präsentieren, sondern sehen auch, dass sich auf der anderen Seite des Bootstegs zwei mittelgrosse Meeresschildkröten im Wasser tummeln. Gelassen paddeln sie langsam im Wasser, tauchen ab und zu etwas ab, um dann auch gleich wieder ihre Köpfe wie einen Schnorchel aus dem Wasser zu heben.
Vom Guide erfährt das Publikum, dass die einzelnen Delfine anhand ihrer Rückenflossen und verschiedener Narben am Körper zu unterscheiden sind. Dass z.B. einige auch Bissspuren von Haien aufweisen. Schliesslich hat die nah gelegene Shark Bay – zu Deutsch Hai Bucht – ihren Namen zu Recht.
Bei einem kurzem Small Talk lernen wir Philipp und Ines kennen. Sie ist gebürtige Brasilianerin, er waschechter Schwarzwälder aus Deutschland. Sie nutzen ihre beider Auszeit, um für ein paar Monate Australien und später noch Ines’ Heimat Brasilien zu bereisen. Ines hat ab November eine Anstellung zur Ausbildung in der Agrarwissenschaft gefunden. Sogleich können sich Ma und sie in Fachgespräche vertiefen. Schade, dass beide heute nach der «Delfin Show» wieder abreisen werden. Zum Ende ebendieser kommen noch 2 Volunteers mit jeweils einem Eimer mit ein paar Fischen ins Spiel. Auch wenn die Eimer nicht hoch voll mit Futter für die Delfine sind, bekommen diese als Belohnung für ihr Erscheinen einen kleinen «Snack». So ganz ohne «Nahrungsergänzungszutaten» scheint es doch nicht zu gehen…
Nach dem «Strandrummel» zieht es uns beide noch ein wenig abseits zur Campground eigenen Bar. Als deren einzige Besucher geniessen wir unseren Kafi (endlich) mit Blick auf die See, in der immer wieder ein paar Delfine auftauchen und zu sehen sind.
Fand Ma schon vor Monaten in den Weiten des WWW einen Beitrag der Uni Zürich bzw. «Einstein» zu den hier lebenden Delfinen, sehen wir jetzt hier am Campground sogar die Delfin-Forschungsstation der Züricher Universität. Diese wird nicht nur von der Universität unterstützt, nein hier arbeiten auch sehr viele junge Schweizer Studenten der Uni Züri.
Kurz nach 14 Uhr machen wir uns auf eine Strandwanderung. Es ist so gut wie windstill und das Meer ist fast spiegelglatt. Nur vereinzelt paddeln ein paar Kanuten in ihren Kajaks im Meer. Mit der Strandwanderung sind wir die einzigen. Ein älteres Kanuten-Ehepaar aus Perth erzählt uns, dass sie noch nicht mal einen einzigen kleinen Fisch zu sehen bekommen haben. Als wir auf dem Retourweg schon fast wieder am Bootsanleger von heute Morgen ankommen, sehen wir auf einmal eine ganze Delfinfamilie im flachen Wasser vor unseren Nasen. Erst denken wir es sind 3-4 Tiere, aber nach genauem Zählen und noch etwas Warten sehen wir, dass sich bis zu 9 Tiere in dieser Delfin-Gruppe zusammengefunden haben. Einer der Ranger erklärt uns, dass sie Schlafen würden. Dabei schläft jeweils nur eine Gehirnhälfte und das Auge auf der anderen Seite ist offen und wachsam.
Nach einem Glacé fühlt sich Jo derart gestärkt, dass er sich an die «Luftansaugstutzen»-Reparatur wagt. Dieser Stutzen weist einen langen Riss auf, durch den immer wieder Staub in Zylinderkopf gelangt ist. Dieser Schaden wurde von Belinda auch expliziert erwähnt und eiligste Behebung angeraten. Hierfür hat sich Jobi extra in Carnarvons Baumarkt die Silikontube von Sika gekauft. Und zur Absicherung in höchster Not auch noch eine Rolle Klebeband. Um an diesen Stutzen zu gelangen, muss zuerst der Fahrersitz ausgebaut und einige Bodenbleche demontiert werden. Ma mag ob der vielen umherliegenden Schrauben und Werkzeugs gar nicht hinschauen. Ängstlich hofft sie, dass Jo auch alles wieder zusammen bekommt, dass unsere Eneli zum Schluss auch wieder zum Laufen kommt und sie nicht abgeschleppt werden muss. Natürlich wusste der Automech besser Bescheid und hatte auch eindeutig mehr Erfahrung, wie diese Sache anzugehen ist. Doch Jo schlägt sich ganz wacker, hat zwar auch etwas Mühe mit dem Ausbau desselben, doch bald hat er den Übeltäter in der Hand, um den Riss fachmännisch abdecken zu können. Zuerst mit der wasserfesten und dauereleatischen Silikonpaste von Sika . Zur Sicherheit wickelt er im Anschluss daran noch etwas vom berühmten Duckduck Tape um den behandelten Riss. Mit einsetzender Dunkelheit wird Jo auch schon wieder fertig. Morgen, nach dem Aushärten der Silikonpaste wagt Jo einen Startversuch des Motors.
Doch jetzt stillen JoMa sich ihren aufkommenden Hunger in der Camp-Kitchen mit Brot & Chäs: «Gruyère ist einzigartig! Da haben sich die Schweizer Käser etwas ganz Feines einfallen lassen», kommt es fast einhellig aus beider Münder.
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