Während der Nacht klatschte der böige Wind so machen Regentropfen an unsere Scheiben. Wie schon an den vergangenen Morgen, so steht Ma auch heute Morgen wieder zur Delfinshow auf dem Bootsanlieger parat. Jo ist nicht so winddicht wie sie eingepackt und hält nicht so lange dem aufkommenden Wind stand.
Nur noch vereinzelt kommen wenige Neuankömmlinge über den Tag verteilt hinzu. Hinter uns bleibt ein grosses Stück des Feldes frei.
Ma hat gestern unsere Reise schon weiter geplant, als Jo zuerst dachte. Auch wenn nicht alle Plätze reserviert sind, wissen wir in groben Zügen, wann wir in Perth bei John & Joan ankommen werden. Vor den Toren der Stadt liegt die kleine Insel Rottnest Island. Dorthin möchten wir gerne einen Ausflug und eine kleine Velotour machen, um dort das lustigste Tier Australiens, den Quokka, zu sehen. Warum er so lustig ist, erfahrt Ihr, wenn wir dort sind. So lange müsst ihr euch gedulden.
Für heute haben wir wirklich nichts in unsere Agenda eingeschrieben. So kommt es, dass wir heute einfach in den Tag hinein leben…
Während Ma sich nachmittags auf eine Strandwanderung aufmacht, trifft sich Jo etwas später mit Michael und Anna auf einen Kaffee in der Strandbar. Jo erfährt so aus erster Hand, dass es um die Delfine hier in Monkey Mia wirklich gut steht. Dies war in der Vergangenheit nicht immer so. Noch vor 10 Jahren ging es den hiesigen Delfinen wesentlich schlechter. Alles war fast mit einer Zootierhaltung vergleichbar: Überfütterung der Delfine, Krankheiten, eine geringe Lebenserwartung mit einem gestörten Sozialverhalten untereinander. Erst als der örtlichen Regierung bewusst wurde, dass diese ganze Region wirtschaftlich vom Delphin Resort abhängig ist, fand ein Umdenken statt.
Nachdem der ehemalige, sehr einfache Caravan Park vom RAC, dem Royal Automobile Club of Western Australia, vor ein paar Jahren übernommen werden konnte, wurde eine vernünftige Infrastruktur nebst nachhaltiger Freizeitgestaltung geschaffen. Nun ist man auf einem guten Weg, dies alles natur- und touristennah zu erhalten.
Der Sonnenuntergang gibt sich heute wolkenlos und somit, im Gegensatz zu gestern, recht «unspektakulär».
Weil Ma heute nicht so versessen auf die eigene Küche ist und Jo auch keine grosse Lust auf den Abwasch verspürt, lassen wir uns ein wenig von der Restaurantküche verwöhnen. Durch den ständig böig wehenden Wind kühlt es so schnell ab, dass es uns nichts lange draussen hält.
Weil wir kein Zelt haben, können wir morgen hier auch nicht unsere Zelte abbrechen, sondern können nur langsam mit Eneli davon rollen. Die Distanz zu unserem nächsten Ziel ist mit 50 km eher kurz. Aber es stehen noch ein Besuch im Supermarkt an und wir möchten auch noch in einer schönen Lagune einen Stopp einlegen, bevor wir dann im Folwers Camp, einem Stellplatz ohne Nix-Nix vorfahren.
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