Wir können es kaum glauben, dass wir auf unserer Reise heute schon den dritten Schweizer Nationalfeiertag feiern. Den ersten feierten wir traditionell zünftig mit Bratwurst und Kartoffelsalat in Whitehorse, Kanada, gemeinsam mit Roland, Lety, Anita und Bruno auf einem grossen Campground Letztes Jahr waren wir wegen Oscar, unserem ersten Grosskind, in der Schweiz bei Moni & Dänu zum Feiern und Feuerwerk schauen und dieses Jahr sitzen wir im klitzekleinen Port Gregory fest. Ob wir hier wohl Landsmänner und -frauen finden zum Feiern? Unsere Schweizer Nachbarn aus dem Wallis, Matthias & Susann, sind schon wieder früh unterwegs und kommen so um den Genuss der Jobi 1. August SuperBowl. Sie haben unterwegs auf ihrem Weg nach «Norden» schon eine Tour gebucht und sind deshalb etwas «pressant»…
Kaum wärmt uns die aufkommende Sonne an diesem Tag, sind wir auch schon parat, den Tag entsprechend zu begrüssen – obwohl es für die Heimat heute kein schönes Erwachen geben wird. Schliesslich trifft Trumps Zollkeule die Schweiz mit voller Wucht 🥴
Bis auf ein paar ältere «australische Hündeler Paare» sind wir die Einzigen, die weiterhin im kleinen Port Gregory übernachten. Was nicht ganz richtig ist, ein paar der kleinen Ferienwohnungen «Cabins» sind von Dauergästen gebucht, die sich hier fest niedergelassen haben.
Nachdem Ma ein paar wichtige Arbeiten erledigt hat, unternehmen wir am Strand entlang einen «Zug durch die Gemeinde». Diesmal an der Beach nach Süden. Ma, als kleine Meerjungfrau, ist wieder ganz in ihrem Element. Auch wenn sie ein Kind der Berge ist, liebt sie das Meer, den Strand und die Sonnenuntergänge über dem Meer. «Da hat uns der Australische Winter bisher doch noch recht verwöhnt», widerfährt es Ma als wir auf dem Rückweg der Sonne entgegenspazieren.
Ein älteres Ehepaar meinte zuvor, dass der Bootsanleger vor ein paar Jahren noch schwimmend war und es darunter steil hinab ging. Doch die Versandung der letzten Jahre habe immer mehr zugenommen, so dass der Anleger jetzt ganz auf dem Strand liegt und teilweise sogar zugesandet ist. Eine kurze Internetrecherche hat folgendes ergeben: «Die Wahrnehmung ist geologisch durchaus nachvollziehbar und steht im Einklang mit regional dokumentierten Sedimentprozessen. Insofern scheint das auffallende Wachstum des Strandes an dieser Stelle keine subjektive Wahrnehmung zu sein, sondern eine plausible Reaktion lokaler Küstenprozesse in Verbindung mit menschlichen Eingriffen.»
Der für heute vom BOM (Bureau of Meteorology) vorgesagte Starkwind ist doch eher ein sommerliches Lüftchen, doch morgen soll nach der Voraussage eine Kalt- und Regenfront über uns hinwegziehen und das Wetter der kommenden Tage bestimmen…
Kurz vor Ladenschluss erstehen wir zum traditionellen 1. August Hädöpfelsalat mit Würstchen noch die erforderliche Mayo und den erforderlichen Senf. Uns selber verwöhnen wir sogleich noch mit einem Stängeli Glacé zu den letzten Sonnenstrahlen.
Was für eine Überraschung, als wir vor Eneli stehen. Jo hatte doch vorgestern beim Handwerker unsere 1/3 Rest-Decke und den defekten(?) Charger abgeben dürfen. Heute hat doch tatsächlich einer der Langzeitmieter Gefallen daran gefunden und uns zum Dank dafür einen selbstgebackenen 1. August-Weggen geschenkt, welcher noch ofenwarm auf dem Tisch auf uns wartet.
Wienerli und Hädöpfelsalat sind nicht gerade das klassische 1. August Znacht, aber für uns doch ein Stück weit Heimat 🇨🇭
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