Private Tour durch die Pinnacles Desert

Veröffentlicht in: Australien, WA | 0

Unser unbestrittenes Highlight des Tages ist die Dunes Tour mit James am frühen Morgen. Früher Morgen heisst für uns Pensionäre schon um 7.20 Uhr parat zu stehen.

Wir brauchen wohl keine weiteren Worte darüber zu verlieren, dass wir als Schweizer nur zu pünktlich sind. Ausser uns beiden stehen auch noch Michele & Janet bereit zur gemeinsamen Tour.

Die drei Damen nehmen hinten auf der Ladefläche Platz, während Jo vorne bei James als Beifahrer sitzt. Dafür darf er dann die Gates öffnen und schliessen, die auf dem privaten Farm-Weg zu den Dünen zu durchfahren sind. Nach gut 20 min. und einigen Gates später, halten wir am Ausgangspunkt der Dünenwanderung. James berichtet uns ganz zu Anfang, dass sich die Dünen unaufhaltsam weiterbewegen. Der Zaun, der schon fast von den Dünen überwuchert ist, wurde vor etwa 30 Jahren gesetzt. Der Abstand zum aktuellen Zaun beträgt ca. 20 m. In weiteren 30 Jahren wird auch dieser Zaun wieder vom Sand «gefressen» sein… Während der Trockenzeit, wenn die heissen Winde wehen, wirbeln sie den leichten Sand vor sich her.

Schon nach wenigen Schritten sind wir auf dem ersten Dünenkamm und haben einen weiten Blick auf das Farmland und den angrenzenden Nambung Nationalpark. Jetzt, so gegen 8 Uhr am Morgen, ist es noch relativ frisch und wir sind alle froh, lange Hosen und warme Jacken angezogen zu haben. James, unser Guide und bei der Station so der Mann für alle Fälle, weiss als Wanderarbeiter doch um sehr vieles über die Dünen und die Pinnacles zu berichten. Da sich die Dünen alle paar Wochen neu formieren, musste er sich gestern mit Brian, dem Eigentümer der Station, einen neuen Rundweg suchen und abstecken. Von den Wüstenbewohnern wie Fuchs, Ziegen, Eidechsen, Emus und anderem Getier sehen leider nur die Spuren im Sand. Trotzdem ist es sehr spannend, diese eindrückliche Landschaft zu erleben. Die Dünen selbst liegen im Nationalpark. James muss genauen Rapport erstatten, wann er mit wieviel Personen die Dünen besucht und auch wieder verlassen hat. Im Gegensatz zu so manch Stranddünen ist Offroad fahren mit Autos, Quads, Töffs und Bikes hier gänzlich mit empfindlichen Bussen verboten. Dass sich daran gehalten wird ist daran zu erkennen, dass ausser Fussspuren keine weiteren Zivilisationsabdrücke zu sehen sind 😁

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Es ist sehr angenehm, dass wir nur so eine kleine, fast familiäre Gruppe sind. Immer wieder tauchen die Pinnacles entweder säulenartig oder wie Zähne, Grabsteine oder andere Gebilde aus dem Sand empor. Obwohl James auf dieser Tour schon öfters Gäste durch die Dünen führte, merken wir, dass es ihm immer noch Freude bereitet, ahnungslosen Touristen diese einmalige Landschaft nahe zu bringen.

Nach gut 2 Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück. Alle einsteigen und auf geht’s, zurück zur Station. Zur kurzen Erklärung: Eine Station ist nicht etwa eine Bahnstation wie man vielleicht vermuten könnte, sondern hier in Australien die landläufige Bezeichnung für eine bewirtschaftete Farm.

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Früher, vor gut 100 Jahren wurde hier Getreide und Mais angebaut bzw. Schafzucht betrieben. Heute ist es eher eine Rinderfarm mit über 200 Rindern. Durch den Campground mit den angebotenen Touren kommt ein notwendiges Zusatzeinkommen herein, das zum Überleben notwendig ist.

Die Pinnacles im Nambung-Nationalpark sind eine der faszinierendsten Landschaften Westaustraliens. Tausende bis zu 4 m hohe Kalksteinsäulen ragen hier aus gelbem Sand und erinnern an Grabsteine, Figuren oder Türme. Entstanden sind sie vor rund 25’000 – 30’000 Jahren aus versteinerten Muschelsanden, die durch Erosion freigelegt wurden. Für die Noongar-Aborigines sind die Pinnacles seit jeher ein spiritueller Ort, in Traumzeitgeschichten gelten sie als versteinerte Geister. Europäer beschrieben die Landschaft erstmals 1658, doch erst im 20. Jahrhundert entwickelte sich der Tourismus. Seit 1968 schützt der Nambung-Nationalpark diese einzigartige Wüstenlandschaft. Der Nationalpark liegt in einem dreiteiligen Dünensystem; diese Dünen markieren die früheren Küstenzonen des Indischen Ozeans.

Die jüngste Linie, die am nächsten zum Meer liegt, sind die Quindalup-Wanderdünen aus weissem, kalkreichem Sand. Sie sind von Heidevegetation mit lila blühenden Bodendeckern umgeben.

Das zweite System weiter im Landesinneren sind die Spearwood-Dünen. Gelblich-bräunlicher Quarzsand überlagert hier den älteren Kalkstein verfestigter früherer Dünen. In diesem System entstanden die Pinnacles. Umgeben ist das Dünengebiet von Banksia- und Dryandra-Buschland.

Die dritte, älteste und am weitesten vom Meer entfernte Dünenlinie sind die Bassendean woodlands. Auf dem an Quarzreichen Sand wachsen strauchhohe Banksia und Tuarts, eine kleinwüchsige Eukalyptus-Art.

Zurück im Campground wird das ausgelassene Zmorge nachgeholt. Damit sind die hauptsächlichen Aktivitäten des Tages auch schon erledigt. So langsam müssen wir die liegengebliebenen Reisetagebuch aufarbeiten…

Wie auch schon gestern frischt der Wind nachmittags merklich auf, so dass wir uns ein windgeschütztes und doch möglichst sonniges Plätzchen suchen.

Morgen ziehen wir wieder weiter, um die berühmten «Wildflowers» Westaustraliens in voller Blüte zu suchen.

 

 

 

 

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