Aufbruch ins Landesinnere nach Coorow

Veröffentlicht in: Australien, WA | 0

Auch heute ist das Wetter ein ständiges Wechselbad zwischen Regen, Wind und Sonnenschein. Kaum sind die Stühle draussen, werden sie auch schon wieder nasss und müssen wieder nach drinnen verfrachtet werden.

Heute will ein gefülltes Programm abgearbeitet werden. Ausser den üblichen Dingen des alltäglichen Lebens (auschecken, einkaufen, tanken) steht eine kleine Ausfahrt ins Landesinnere nach Coorow an. Ausserdem sind wir zu einem VideoCall mit Samuel verabredet. Samuel bietet in Neuseeland einen Camper an, der uns zwar etwas gross und zu teuer erscheint, aber wer weiss? Der Termin ist mittags um halb zwei. Um drei steht ja schon unser wöchentliches Online-Meeting mit den Jungs im Kalender. Um Ma etwas von der Anspannung zu nehmen, fragt Jo bei Samuel an, ob wir seinen Call auch etwas nach hinten verschieben können. Als Antwort kommt erfreulich ein Daumen hoch zurück.

Seit etwas mehr als einer Woche tanzen wir auf mehreren Hochzeiten, was uns immer mehr fordert. Und manchmal auch überfordert. Diese tägliche zeitfressende Online-Arbeit mit Auto in Neuseeland suchen mit Suchinserat, dort Anfragen beantworten und gleichzeitig selber suchen, anfragen, Termine vereinbaren, daneben Eneli im australischen Markt anbieten, dieses weiterverfolgen, Reisetagebuch schreiben, raubt uns immer mehr Zeit, Nerven und Lust an den ganzen Dingen. Ausserdem muss sich Ma auch noch um ihre eigene Firma kümmern. Dort fällt auch immer wieder Online-Arbeit an, die erledigt werden muss. Manchmal schleicht sich eine leise Resignation ein. Dann kommt noch das regnerische Wetter, das beengte Arbeiten in Eneli, der fehlende 2. Bildschirm, das oft «wackelige» Internet und der eigene (hohe) Anspruch, alles perfekt machen wollen, obendrauf. So fühlen wir uns etwas zwischen all diesen Dingen zur Zeit etwas aufgerieben.

Die knapp 140 km bis nach Coorow geniessen wir zwischen Regengüssen und Sonnenschein. Heute scheinen wir fast die einzigen zu sein, die unterwegs sind. Allein cruisen wir durch die immer wieder unterschiedliche Landschaft am Wegesrand. Mal ist es trist und grau, dann wieder bunt und farbenfroh, mal kahl ohne Bewuchs, mal mit viel Buschwerk, Sträuchern, Blumen und Bäumen.

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Coorow, unser heutiges Ziel, ist ein winziger, historischer Landwirtschaftsort mit rund 200 Einwohnern und davon 34 Schulkindern. Gegründet Ende des 19. Jahrhunderts, war es Dreh- und Angelpunkt für frühe Siedler und Eisenbahnprojekte. Heute erblüht die Gegend im Frühling mit Wildblumen, die für viele, unter anderem auch für uns, ein wahrer Anziehungspunkt sind.

Bis wir unsere Freunde «treffen», haben wir noch Zeit mit Samuel zu plaudern. Dabei zeigt sich, dass er ein wahrer Caravan Händler mit Leib, Seele und Herzblut ist. Sein inserierter Ford Transit ist die «Crème de la Crème» in seinem Angebot. Er ist ein Autoverkäufer wie er im Buche steht. Jedes kleinste Detail wird als einmaliges angepriesen und hervorgehoben. Gerade so, als würde er seinen Van am liebsten selber kaufen Zum Ende müssen wir ihn schon bremsen, um nicht noch das Zoom mit den Jungs zu verpassen.

Beim Zoom mit den Jungs erfahren wir, dass nicht nur Phil im Tessin durch eine Wirbelsäulenverletzung brach daniederliegt, sondern auch Bernie mit einem gebrochenen Wadenbein im Spital liegt. Gestern Morgen hatte es ihn diheime erwischt. Nur Cesare geht es wirklich gut. Er ist mit 5 Freunden bzw. alten Kollegen auf einer 1-wöchigen Segeltour in Kroatien unterwegs. Ist sonst das Treffen mit den Jungs ein Quell der Freude und Lustigkeit, stimmt es uns heute eher nachdenklich.

Auch wenn andere Campnachbarn schon recht Sitzleder in der Camp Kitchen beweisen, kühlt es in der Nacht merklich ab. Obwohl es tagsüber auch nicht berauschend warm war.

Uns ist nicht nach Grossküche zumute, bei uns gibt’s Brot, Chäs und Salat. Nach langer Abstinenz schauen wir endlich wieder einen spannenden TATORT 

Was wir morgen unternehmen, steht noch in den Sternen. Im Mond nicht, da soll es diese Nacht ja eine Mondfinsternis geben!

 

 

 

 

 

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