Es war schön, nach längerer Zeit wieder eine Nacht mit zweistelligen Temperaturen geniessen zu können. Unser Platz hier ist einfach perfekt. Meeresblick aus dem Seitenfenster, hinter uns vor dem Wind schützende Bäume. Fehlt nur noch der Sonnenschein. Der ist heute leider Mangelware. Immer wieder kommt es zu mehr oder weniger heftigen kurzen Regenschauern. So wird für Jo auch der Gang zum Abwasch ein Sprint zwischen zwei Regenschauern. «So viel Regen ist eigentlich nicht vorhergesagt», meint Ma, als wir uns mit Eneli am Vormittag in Bewegung setzen. Bis zum heutigen Ziel, dem Coal Mine Campground, sind es knapp 250 km. Vielleicht ändert sich das Wetter ja im Laufe des Weges?
Diese Hoffnung geht nur teilweise und selten in Erfüllung. Wir fahren ein Stück ohne Scheibenwischer, dann mit Intervall, dann auch mal mit dem Schnellgang. Dies in einer regelmässigen Abwechslung. So wie sich das Wetter ändert, ändert sich auch die Landschaft. Von dem allgegenwärtigen Buschwerk, zu grünen Weideflächen mit Rindern oder Schafen hin zu dichten Eukalyptuswäldern mit hohen, riesigen Karri-Bäumen (Eucalyptus diversicolor). Wie schon gestern, wird dies alles heute – etwas vereinzelter – von Wineries durchbrochen.
Weiter geht die Fahrt fast nur durch Wald mit riesigen Bäumen. Mount Frankland Nationalpark scheint uns fast endlos. Der Park ist Teil des Walpole Wilderness Area, beherbergt einzigartige Karri- und Tingle-Bäume und ist (bei schönem Wetter bestimmt) ein Freizeitparadies für Naturliebhaber, Wanderer und Biker. Wir können uns heute bei diesem ständigen Regen nicht überwinden, einen grösseren Halt einzulegen.
In Walepole, im Coal Beach Campground angekommen, dürfen wir uns aussuchen, welchen Stellplatz wir haben möchten. Da keine weiteren Buchungen für non-powered vorliegen, brauchen wir auch nicht Bescheid zu geben, welchen wir genommen haben. Wir entscheiden uns für den, der uns zuerst angeboten wurde.
Nach einem kleinen Snack geht’s auf einen kleinen Beach Erkundungsgang. Ma bereitet seit einigen Tagen immer mal wieder ihr linkes Knie Schmerzen, so auch heute. So wird aus der grösseren Wanderung nur ein kleinerer Spaziergang.
Als Trostpflaster für den verregneten Tag gibts heute das Menu 1: SpaghBolo! Während Ma das Saucen- und Spaghetti-Kochen in der Camp Kitchen fortsetzt, «dängelt» Jo etwas an Enelis Heckklappenschloss herum. Der ganze Griff ist seit einiger Zeit an einer Seite lose, bzw. dort ist eine Halterung über die Jahre abgebrochen. Die angedachte Schraube zur Reparatur erweist sich zwar lang genug, aber sonst als nicht die Richtige. So hilft er sich hier übergangsweise mit Kabelbindern weiter…
Um das Znacht nicht hin und her tragen zu müssen, wird in der etwas ungastlichen Camp Kitchen gegessen, die den Charme einer alten Bahnhofshalle versprüht. Später müssen noch vor dem zu Bett gehen noch ein paar Hausaufgaben gemacht werden.
Für Morgen haben wir von der netten und kompetenten Office Mitarbeiterin ein paar «Insider»-Tipps bekommen, die sie uns auf einer Karte und auf einem handgemalten «Groggy» übermittelt. Das wird bestimmt gut, sofern das Wetter mitspielt.
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