Der heutige Tag ist unspektakulär und schnell berichtet. Wenn nichts Besonderes anliegt, können auch kleine Erfolge gross gefeiert werden.
Mehrmals sind wir versucht, zum Zmorge Tisch und Stühle rauszustellen. Kurze Regenschauer machen diese Vorhaben immer wieder zunichte. So dinieren wir in Enelis komfortablen Bauch.
Weil Jo gestern so toll Eneli gesäubert hat, darf er das beim Campnachbarn auch gleich machen. Findet jedenfalls der Nachbar 😁
Mögen es bis zum nächsten Campground auch nur eine knappe Stunde sein, möchte Ma relativ früh los. Schliesslich will sie sich auf ihr Online-Meeting noch etwas vorbereiten. Seit längerem sind ein paar neue Crocs für Ma in unserer Poschtiliste zu finden. Ihr Lieblingsmodell, die sie das letzte Mal gekauft hat, scheint es leider nicht mehr zu geben. Egal wo wir schauen, es ist ausverkauft. Im nahe gelegenen Outdoor-Ausrüster wird Ma unspektakulär fündig. Einfach schwarz und schnörkellos. Dafür ist Jo um so mehr überrascht, dass die fast leere Gasflasche für den Campingkocher in Windeseile aufgefüllt wird. Er hat sie noch nicht ganz ausgebaut, schon hängt sie am Einfüllstutzen.
Jetzt noch schnell den Rest der Poschtiliste abarbeiten und weiter geht’s. Den ganzen Vormittag über kommt immer wieder etwas Wasser vom Himmel hernieder. Wir sind zwar nicht wasserscheu und können uns auch entsprechend ausrüsten, doch Laune macht ein Regenstadtbummel nicht gerade. Zumal wir mit dem vielgepriesenen ANSAC Day Memorial nicht viel anfangen können. Diese Memorials sind ja eher ein Ort der Kriegsverherrlichung als ein Ort des stillen Gedenkens. Wir erinnern uns noch an Ostern in Tasmanien. Hier wurde der ANZAC Day mit Paraden und Orden an der Brust gefeiert. Wir können dem nicht viel abgewinnen.
Auf dem Weg zum Porongurup Range Tourist Park kommen wir schon an einer möglichen Wanderung vorbei. Diese ist knapp 5 km lang und würde um die 2 ½ Std. dauern. Zwar haben wir noch so viel Zeit, aber Ma möchte sich noch vorbereiten. Ausserdem sind wir für 3 Nächte im Porongurup Range Tourist Park. Da haben wir noch Morgen und Übermorgen Zeit für die angedachten Wanderungen.
Im kleinen Porongurup Range Tourist Park werden wir von David herzlich willkommen geheissen. Die Aussies sind meistens mit Auto und Wohnwagen unterwegs. Entsprechend breit sind dann auch die Stellplätze. Manch anderem Caravanpark (wir erinnern uns an Broome) hätte aus unserem feudalen Stellplatz mindestens 2, mit «etwas gutem Willen» sogar 3, gemacht. Nicht so hier 😉
David, der Besitzer des Campgrounds, der ursprünglich aus Frankreich stammt, macht gleich zu Beginn klar: Die Porongurup Range ist deutlich älter als die Alpen, denn ihre 1.1 bis 1.2 Milliarden Jahre alten Granitfelsen entstanden viel früher als die alpine Gebirgsbildung, die vor etwa 65 Millionen Jahren begann. Die Porongurups gehören zu den ältesten Hügeln der Erde, während die Alpen vergleichsweise junge Berge sind, die durch die Kollision der afrikanischen und eurasischen tektonischen Platten entstanden sind.
David kann uns zu jeder Wanderung, die er uns empfiehlt, auch gleich ein passendes Restaurant, Café oder eine Winery ans Herz legen. So ganz nach dem Motto: «Walk & Dine».
Wegen der einzelnen Regenschauer geht Enelis Seitentüre immer wieder auf und zu. «Das ist ja fast wie Stägeli uf, Stägeli ab», bemerkt Jo zwischendurch. Der Campground ist ein blühender Garten – wunderbar gepflegt und familiär klein. Während im Cheminé-Ofen der Camp Kitchen ein lustiges Feuer prasselt, damit es angenehm warm ist, plaudern wir mit Joos & Annemarie aus den Niederlanden. Sie möchten Morgen nach Albany. Da trifft es sich gut, dass wir dort schon waren und ihnen einige Tipps mit auf den Weg geben können.
Wenn ab Morgen das Wetter endlich etwas besser werden soll, ist das ein richtig schöner Campground den wir hier erwischt haben! Wäre doch schön wenn der nächste Campground im Sterling Range Nationalpark, den Ma gerade bucht ,auch so eine Wucht wäre.
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