Beim ersten Kafi sind die Berge um uns herum genauso wolkenverhangen, wie sie es gestern waren. Und leise nieselt es am Morgen früh aus diesen Nebelschwaden. Ob das überhaupt etwas Sehenswertes wird mit dem geplanten Granite Skywalk auf dem Castle Rock? Das sehen wir dann, oder auch nicht, wenn wir da sind.
Annemie und Joos sind um 9 Uhr schon fix und fertig abfahrbereit. Joos merkt man an, dass er sich mit Blumen auskennt. Schliesslich hatten sie eine Blumenhandlung, die sie vor ein paar Jahren verkaufen konnten. Selbst jetzt zupft er an den schönen Blümchen hier im Campground die trockenen Blätter ab. So viel Berufsehre muss einfach noch sein.
Zur selben Zeit wie gestern machen wir uns auf den Weg zum Skywalk. Der Parkplatz ist schon gut besucht, und gerade kommt noch eine grosse Gruppe junger Asiaten an, um sich auf den Weg zu machen. «Hei, das wird ja was werden», sagen wir uns. War der Wanderweg gestern eher ein normal schmaler Weg, kommen wir uns heute wie auf einem alten, breiten Römerweg vor. Mag es auch seit gestern sonniger sein, ist der teilweise schattige Weg noch recht matschig. Auf den knapp 2 ½ km langen Weg kommen uns eindeutig mehr Wanderer entgegen, als an uns vorbeiziehen. Da waren einige schon früh unterwegs…
Wir hätten Glück, dass wir jetzt raufgehen, die Wolken hätten sich verflüchtigt und es sei blauer Himmel oben am Skywalk, wird uns von einigen entgegenkommenden Wanderern gesagt. Wir freuen uns, dass sich der Weg lohnen wird. Mag sein, dass wir mit unseren festen Schuhen etwas «overdressed» sind, doch auf den letzten Metern zum Skywalk rauf sind wir froh, diese an den Füssen zu haben. Jetzt wird es eindeutig eine kurze Kraxelei und Kletterei über grosse Felsen und in die Felsen einzementierten Steig- und Haltebügel. Zum Schluss muss noch eine steile Leiter erklommen werden. Viele die oben sind, möchten runter. Wir lassen ihnen den Vortritt. So sind wir oben fast allein und können den sonnigen Ausblick mit dem strahlend blauen Himmel über uns richtig geniessen!
Beim Abstieg vom Skywalk fallen Ma ein paar aufeinander liegende Felsen auf, die bei näherer Betrachtung einer dieser berühmten Figuren auf den Osterinseln ähneln. Nicht dass die Felsen entsprechend von Menschenhand bearbeitet wurden, nein hier war eindeutig die Natur am Werk.
Jetzt, auf dem Retourweg kommen uns eindeutig noch mehr Wanderer entgegen. Es wird bestimmt voll oben auf dem Skywalk.
Bis zum Zoom mit den Jungs haben wir noch genügend Zeit für ein wenig «Schuhreinigungs-Service» und ein paar Hausaufgaben.
Obwohl die Sonne von einem grenzenlosen blauen Himmel herab strahlt, merken wir, dass der Sommer noch nicht Einzug gehalten hat. Im Schatten ist es noch empfindlich kühl, bis kalt. Immerhin: Morgen ist Tag-und-Nacht-Gleiche und die Tage werden ab jetzt wieder länger als die Nächte. Morgen soll der Tag eine Minute länger als die Nacht sein.
Den heutigen Abend geniessen wir einmal mehr in der schön geheizten Camp Kitchen. So ein Schwedenofen ist doch was Feines…
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