Salzsee und Felsenwelle

Veröffentlicht in: Australien, WA | 0

Auch heute wird Jo, genau wie gestern schon, bei den ersten langen Sonnenstrahlen wach. Ging er es gestern noch gemütlich an, ist er heute eindeutig zackiger unterwegs. Ruck, zuck, zack, zack, ist der Kafi auch schon parat, noch bevor Ma ihre Äuglein aufmachen kann.

Heute sind 250 km zu fahren, wofür wir in der Regel min. 3 Stunden an Zeit brauchen. Da kann es nicht verkehrt sein, früh auf den Beinen zu sein. Während Jo etwas später schon seine erste Fuhre Müesli verspeist, begnügt sich Ma noch mit ihrem zweiten Kafi. Ihr ist es fürs Zmorge noch zu früh. Wir packen die SuperBowl ein, um später eine Pause zu machen.

Jetzt geht’s dann auch schon los. Zuerst noch Enelis Durst stillen, danach geht’s ab auf die schmale Landstrasse im Outback bzw. Wheat Belt Westaustraliens. Nach wenigen Minuten müssen wir einfach nochmals schnell halten, um ein Abschiedsfoto von den Sterling Ranges zu machen. So schnell werden wir so schöne Berge nicht mehr zu Gesicht bekommen.

Abschiedsfoto von den Sterling Ranges
Eine kleine Getreide-Silostation, dahinter die Sterling Ranges; es geht weiter in den Wheat Belt
Ein stimmungsvolles Foto mit interessanten Wolken am Himmel
Rast an der Bahnstation in Lake Grace
Lake Grace' kleine Poststation
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Seitdem wir die Sterling Ranges hinter uns gelassen haben, kommen wir durch ein grosses Gebiet in dem es ausser den riesigen Raps- und Getreidefeldern, auch grössere und kleinere flache Salzseen gibt. Die ganze Zeit über weht ein heftiger, fast heisser Wind.

Nach knapp 3 Stunden halten wir in Lake Grace, um die Leere im Kühlschrank zu «ent-leeren» und um das Zmorge, was jetzt schon fast ein Zmittag ist, nachzuholen. Lake Grace als kleines Städtchen mit knapp 500 Einwohnern hat doch alles zu bieten, was man zum Leben benötigt: Spital, Primarschule, Supermarkt, Tankstelle und Spielplatz. Ausserdem betreibt die CBH Group hier einen eigenen Getreideumschlagplatz.

Die CBH Group ist eine 1933 gegründete Kooperative von rund 3’600 Getreidebauern in Western Australia. Sie betreibt Sammelstellen, Lager, Eisenbahn, vier Exporthäfen sowie Handels- und Verarbeitungsunternehmen wie Interflour in Südostasien. Etwa 90 % der WA-Ernte läuft über ihr Netzwerk, das bis zu 16 Mio. Tonnen jährlich exportiert. International gilt CBH als wichtiger Lieferant von Premiumgetreide, v. a. für Asien. Herausforderungen sind wetterbedingte Ernteschwankungen, steigende Kosten, Infrastrukturbedarf und zunehmender Wettbewerb.

Der Name Lake Grace ist aus 2 Gegebenheiten entstanden. Lake, weil hier der grosse flache nördliche Salzsee angrenzt, und zum anderen, weil der damalige Vermessungsingenieur Frederick Brockmann diese Stadt nach seiner Frau Grace benannte 😉

Nur wenige Kilometer nach Lake Grace müssen wir einfach anhalten: Ein breiter Gürtel schneeweisser Salzkristalle umschliesst die Wasserfläche eines kleinen flachen Sees, der rosa leuchtet. Wie muss das erst an den grossen Salzseen dieser Gegend sein…?

Auch dieser Salzsee schimmert uns in pink im Sonnenlicht entgegen
Ton in Ton - salztolerante Blümchen am Ufer und pinkfarbener See
Eine Art der Mittagsblumen - Aizoaceae sp.
So pink wie der See: Eine Art der Mittagsblumen - Aizoaceae sp.
Jo ist unterwegs, den pinkfarbenen Salzsee zu erkunden
Farbenspiel des Salzsees mit dem breiten salzigen Ufer
Der breite, weisse, salzige Uferstreifen um den See
Auch Ma erkundet den Salzsee
Ein paar der groben Salzkristalle in Ma's ausgestreckter Hand
Grobe, weisse Salzkristalle bilden einen breiten Uferring um den See
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Knapp zwei Stunden später stehen wir dann vor der hohen steinernen Welle des Wave Rocks. Gleich hier am Felsen liegt der Wave Rock Campground, der allerdings schon seit Wochen wegen des morgen beginnenden Musik- und Campingfestivals weit im Voraus ausgebucht war.

Nicht nur die Form, auch die bei Regen von oben herablaufenden Wassermassen, die schwarze Spuren hinterlassen, lassen den Eindruck einer grossen steinernen 14 m hohen und fast 100 m langen Welle entstehen. Der Wave Rock ist Teil einer flachen, 65 ha grossen Granitformation, die bis zirka 60 m über die sie umgebende Ebene hinausragt. Vor rund 2,7 Milliarden Jahren entstand sie in einer Schmelze tief unterirdisch. Es dauerte bis vor ca. 60 Millionen Jahren, um den Granit freizulegen, der seither der Erosion ausgesetzt ist.

Unser erster Eindruck vom Wave Rock: Gewaltig!
Jo posiert in der 14 m hohen und 100 m langen Welle des Wave Rocks
Unterhalb des Wave Rocks ist ein grosses Gebiet verschiedener Salzseen
Oben auf dem Wave Rock gibt es immer wieder viele kleine Rock Pools
Oben auf der Kuppe sind grössere und kleinere, kugelrund abgeschliffene Granitkugeln zu finden
Von dieser Kugel ist unten ein Stück herausgebrochen
Ein zierlicher Felsendrache - Ctenophorus ornatus - versucht Ma zu beeindrucken...
Zierlicher Felsendrache - Ctenophorus ornatus
Zierlicher Felsendrache - Ctenophorus ornatus
Eine kleine Welle am Rande des grossen Wave Rocks
Hippo Jaw - Maul eines Hippos, am Rande des Weges entlang des Wave Rocks
Ein Eukalyptus-Baum mit einer schönen Baumkrone gegenüber unserem Stellplatz
Der Abend senkt sich über den Campground - der Himmel nimmt eine romantische Stimmung an
Das letzte Abendrot am sonst schon dunkelblauen Abendhimmel und kleiner, liegender Mondsichel
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Weil wir schon mal hier sind, wird eine Runde über den grossen runden Felsen gedreht. Es ist nicht der eigentlich von Ma angedachte Wanderweg, den machen wir dann morgen.

Für heute Nacht konnten wir uns einen Stellplatz im Wave Rock Short Stay Campground ergattern. Dieser wird genutzt, sobald der eigentliche Campground besetzt ist. Er ist ein Feld- und Wiesen-Parkplatz, der nur mit einem WC ausgestattet ist – aber immerhin mit Spülung und einem «Brünneli»!

Pünktlich, als wäre die Sonnenuhr danach gestellt worden, werden wir auch hier zum Sonnenuntergang von einer blutgierigen Mückeninvasion heimgesucht. Da es draussen noch angenehm warm ist, wird zur Mückenabwehr in langer Hose, mit Socken und Sweat Shirt gegessen. So schnell wie sie gekommen sind, sind sie nach der Dämmerung auch schon wieder verschwunden. Ob wir hier auch noch eine zweite Nacht verbringen, entscheiden wir morgen.

 

 

 

 

 

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