Pilz-Jagd nach Steinpilzen

Schon um 5 Uhr lässt der Wecker JoMa aus dem Schlaf hochschrecken. Nach einem Wachmacher-Kafi hocken alle in Ted’s Truck, der uns zum Treffpunkt fährt, an dem Ma und Ted gestern gestartet sind. Dort treffen wir noch 6 weitere Pilzfreunde. Unter anderem den unglaublichen Tony. Er ist der Pilzpapst, den alle um Rat fragen, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Hier werden wir nach allen Regeln der Kunst mit dem Notwendigen ausgestattet. Eine Signal-orange Kappe (damit wir von Jägern nicht für Rehwild gehalten werden), einen Eimer, in dem die Beute versorgt wird und einen schönen Stock. Jo ist der Einzige, der nicht so recht Ahnung hat, wonach er suchen soll. So schnell Tony redet, so schnell ist er auch unterwegs. Schon nach wenigen Minuten hilft auch kein Rufen, Pfeifen und Telefonieren mehr (es hat sowieso kaum Netzempfang).

Jo, der Glückpilz, findet schon nach wenigen Schritten zwei hübsch anzusehende Steinpilze, die hoffentlich so gut schmecken wie sie aussehen. Es geht über Stock und Stein, nicht so gemächlich wie diheime in der Schweiz. Alle bis auf Jo rufen, wenn sie einen Fang gemacht haben.

Jo hat nicht den „Pilzblick“, eher den „Abfallblick“ Er findet statt wohlschmeckende Pilze eher Bierdosen, Plastikflaschen und Tennisbälle. Immer wieder werden Rufe nach Tony laut, doch er bleibt wie ein Schlossgespenst verschwunden. Irgendwann kann ihn Ted dann doch per Telefon erreichen. Es wird beschlossen, zum Startplatz zurückzugehen. Dort treffen wir auch alle anderen wieder. Jeder trägt sein Scherflein bei, um eine ansehnliche Ausbeute zusammenzustellen. Wobei Tony alleine schon mehr als die Hälfte dazu beiträgt.

Es wird entschieden, noch an einem anderen Ort weitere Pilze zu suchen. Die knallorangen Lobsterpilze sollen es sein. Jo findet einen, der jedoch weiss statt rot ist. Aha, der ist noch nicht parasitiert. Nach kurzer Zeit wird entschieden, dass es für heute dann doch genug sei.

Jo hat Mühe durch den Wald zu stapfen. Er hat im linken Fussgelenk an der hinteren Aussenseite entzündete Peronealsehnen (sagt jedenfalls Dr. Google). Daran laboriert er schon länger herum. Das Stiefeln über Stock und Stein ist dem jedenfalls nicht zuträglich.

Bevor es nach Hause geht, wird noch zum Clarks Creek abgebogen. Hier sind ein paar Pink Salmon zu sehen, wie sie im flachen und natürlichen Bach gegen den Strom hinauf schwimmen. An diesem kleinen Ort ist ihre Reise zu Ende. Sie müssen nicht wie andere ihrer Artgenossen tausende von Kilometern stromaufwärts zum Laichen schwimmen. Es sind nur etwas mehr als 140 Kilometer, die die Fische stromaufwärts schwimmen. Im Gegensatz zum Gedränge in Valdez, ist es hier überschaubar. Von der Natürlichkeit des Ortes bis zu den wenigen Interessierten, die diesem Naturschauspiel beiwohnen.

Bis Diheime ist es nicht mehr weit. Auf der Terrasse lädt die warme Sonne zum Verweilen ein. Bevor die Lädeli zumachen wird noch für den Zmorge und anderes eingekauft.

„The Mountain is out!“ Der Mount Rainier zeigt sich fast wolkenfrei im Abendlicht:

Den Tag lassen alle mit einem Gin & Tonic und einem Festessen mit den frischen Pilzen ausklingen.

Morgen früh ist ein FaceTime mit Ma’s und Teds Familie diheime vereinbart. Danach möchte Jo den Klapptisch in Martha einbauen. Mit etwas Glück wird morgen das bestellte Omnia Camping-Back-Kit geliefert. Mit dem soll es sogar möglich sein, Ma’s sagenumwobenes Früchtebrot in Martha backen zu können. Warten wir es ab….