Die Nacht war wie vorhergesagt mit -6 °C sehr kalt. Im Martha hatten wir schnuckelige +1 °C am frühen Morgen 🙁
Noch gut eingepackt wärmen wir uns mit dem ersten Kafi auf. Langsam kommt die wärmende Sonne hinter den Hügeln hervor. Damit wird es zum Glück etwas angenehmer.
Das Visitor Center liegt auf dem Weg. «Fahren wir zuerst dort hin», was eine gute Entscheidung ist! Hier erfahren wir, dass das Café heute geschlossen ist. Also keinen Kafi und KEIN WIFI! Doch der verständnisvolle und hilfsbereite Parkranger zaubert für uns das Passwort des Cafés hervor. Vielleicht klappt es ja. Er empfiehlt uns ausserdem eine schöne und interessante Wanderung hier im relativ kleinen National Monument Park, die wir sicherlich nach dem Zoom machen werden. Vor 16:45 sollten wir den Park allerdings verlassen haben!
Hier vor dem geschlossenen Café sehen wir, dass es erst ab Donnerstag bis Sonntag geöffnet ist. Wie manch anderes hier, z.B. des Wolf Sanctuary, das Ma gerne gesehen hätte. Statt Angebot und Nachfrage heisst es hier Nachfrage und Angebot.
Mit dem Passwort des hilfsbereiten Rangers funktioniert unser Zoom wunderbar. Martha steht in der prallen Sonne und wärmt somit schnell auf. Nach dem Zoom und Zmörgle fahren wir retour zum Visitor Center, um die Wanderung rund um den Inscription Rock und auf die Mesa zu machen.
Hier beim El Morro kommen zwei Umstände zusammen, die in der Vergangenheit sehr wichtig waren: Zum einen der El Morro als solches – eine weit sichtbare, gigantische Felsformation in der sonst eher flachen Steppenlandschaft – und sein windgeschütztes Wasserbecken in einer ausgewaschenen Rundung dieses Sandsteinmonuments. Diesen beiden Dingen ist es zu verdanken, dass seit Jahrhunderten alle Arten von Reisenden eine Rast machten und ihr Nachtlager aufschlugen. In dem Bestreben, Zeugnis von ihrer Anwesenheit zu geben, gravierten in den letzten Jahrhunderten mehr als 2’000 Reisende ihre Namen, das Datum oder ihre Geschichten hierzu in den Sandstein des Inscription Rocks. Wir bekommen zur besseren Verständigung deutsche und englische Beschreibungen. Ausser diesen Inschriften der letzten Jahrhunderte sehen wir immer wieder Petroglyphen der Zuni (der Stamm der Zuni ist hier schon seit Jahrhunderten vor der Besitzergreifung durch die Spanier im 15 Jahrhundert ansässig).
Das Wasserbecken am Fuss der Felsen ist ein magischer Ort. Kühl weht hier der Wind im Schatten – ein perfekter Rastplatz für Reisenden im normalerweise heissen und trockenen Wüstenklima. Die Wanderung auf und über den Sandstein-Fels ist sehr abwechslungsreich. Sie führt schliesslich auch noch zum, nur zu einem kleinen Teil freigelegten, Pueblo Atsinna auf der ebenen Oberfläche des Inscription Rocks. Hier haben sich bereits vor etwa 2000 Jahren die Anasazi niedergelassen. Das Volk der Zuni sind direkt Nachfahren. Wir geniessen die schöne Wanderung und die Stille und Leere um uns herum.
Unser kleiner Campground gefällt uns so gut, dass wir hier eine weitere – kalte – Nacht verbringen. Am neuen Stellplatz erhaschen wir noch ein paar wärmende Sonnenstrahlen am Abend, während im Omnia Backofen ein neues Früchtebrot heranreift.
Wie letzte Nacht wird es frostig kalt werden. Mit unserer Ausstattung sollten wir auch diese überstehen. Schliesslich war es in Fairplay auf knapp 3’000 m noch etwas kälter.
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