Jo macht am frühen Morgen die Augen auf und sieht draussen ein Rinnsal an der Scheibe hinunterlaufen. Es ist grau verhangen und nieselt. Eine Schönwetter-Veränderung meint Ma dazu. Mutig nimmt Jo eine fast Open-Air-Dusche.
Im AdventurArte Campground ist alles etwas improvisiert, farbig und kreativ zusammengestellt, wie hier die Küche, der Aufenthaltsraum, eine kleine Kletterwand, Grill etc.; alles gut bewacht durch die Meute (immer hungriger) Hunde:
Beim ZoMo wird beschlossen es in Zukunft eine Stunde früher zu machen. So kommen alle auf ihre Kosten. Cesare in Griechenland hat ja eine Stunde Zeitverschiebung zur Schweiz. So kommen alle nun früher zum Znacht 
(oder zum Frühstück…).
Christian hilft unseren Nachbarn, die Schiebetür an ihrem Van zu reparieren. Schweissen, Flexen, Sägen und Schrauben scheinen ihm zu liegen. Er fragt Jo, ob er auch Kletterer sei. «Nein, warum?» Er kenne niemanden, der La Sportiva Schuhe trage und NICHT klettern gehe…
Folgende Wegbeschreibung und Tipps gibt er uns: Direkt von hier aus dem Bachbett folgen. Aber gute Schuhe anziehen. Es wird bestimmt matschig sein. Und Taschenlampe mitnehmen – es hätte Höhlen. Daran soll es nicht liegen!
Wie auch schon bei der Wanderung bei Eduardo zu den Kletterbergen, haben JoMa auch heute einen vierbeinigen Begleiter. Nach ein paar Minuten gesellt sich ein zweiter hinzu.
Schon nach wenigen Minuten sehen JoMa auf dem Weg eine kleine „Schneise“: Eine Ameisenstrasse. Tausende kleiner Blattschneiderameisen transportieren ihre Fracht, einem Segel gleich, vor sich her. Dazwischen krabbeln auch vergleichsweise riesige Ameisen: Soldaten mit kräftigen Zangen. Ein beeindruckendes Miniaturschauspiel!
Es ist richtig, dass JoMa über das abgeschlossene Tor klettern müssen. Und weiter einfach den gelben Schildern mit weissem Pfeil folgen.
Das Wetter ist grau in grau. Das hätten wir gestern nicht für möglich gehalten. Doch zum Wandern ist es die richtige Temperatur, auch wenn die hohe Luftfeuchtigkeit JoMa schon recht schnell zum Schwitzen bringt. Immerhin hängen die Wolken nur oben an den Hügeln – so dass man unten doch was sieht.
Die beiden Hundis springen kreuz und quer über die hohen Trockensteinmauern. Vor und zurück und doch immer auf JoMa wartend. Irgendwann ist nur noch ein Hundi mit auf der Wanderung. Er ist von hier und kennt sich aus, sind sich JoMa sicher. Sie machen sich keine Sorgen. Es geht im dichten Grün bergab und bergauf. Der Weg wird auch von Kühen und Pferden begangen. Schnell haben JoMa dicke Klumpen an den Schuhen.
Am Ende des Weges stehen JoMa und Hundi vor einer Wendeltreppe, die hinabführt. Unten trauen JoMa kaum ihren Augen. Vor dem Einsturz der Höhlendecke muss es eine riesige geschlossene Höhle gewesen sein. Jetzt ist das halbe Dach eingestürzt und der Boden entsprechend mit Geröll belegt. Am Rand stehen unförmige und bizarre Stalagmiten. Von oben hängen Stalaktiten.
JoMa sind fasziniert von diesem erdgeschichtlichen Zeugnis. Auch wenn sie wissen, dass diese Grösse und Einmaligkeit und Dreidimensionalität nicht auf den Bildern festgehalten werden kann, kommen sie nicht umhin, ein paar Fotos zu machen.
Es beginnt wieder zu nieseln. Daher lieber die Pause im Stehen machen, als sich ins nasse Gras zu setzen. Wieder oben angekommen, wartet doch tatsächlich Hundi auf die beiden. Die beiden lassen sich durch den Hundi Bettel-Blick nicht erweichen. Nur zum Schluss gibt’s was ab. Wahrscheinlich war dies Hundis eigentliches Ziel!
Auf dem Retourweg sind alle irgendwie schneller unterwegs. Und dies hat nichts mit dem immer wieder aufkommenden Nieselregen zu tun.
Bevor es zum Campground geht, schauen sich alle auch noch die Kirche im Dorf an. Für diesen kleinen, beschaulichen Ort ist eine grosse und eindrucksvolle Kirche, die 1742 erbaut wurde und nur einen Kirchturm aufweist.
Am Abend wird es nochmals etwas voller im Campground. In der Dunkelheit werden noch Zelte aufgebaut und Stellplätze ausgesucht. JoMa machen noch ein paar Hausaufgaben. Ma ihre erste Onlinereservierung auf spanisch! Deepl sei Dank…
Morgen gratulieren wir unserem Freund Pal in der Schweiz zum Geburtstag. Die geplante Tagesetappe wird nicht so lang sein, wie die letzte. Aus der nun schon 8-monatigen Erfahrung wissen wir, dass die Zeitangaben, die Google Maps vorgibt, für uns nicht gelten. Mindestens die Hälfte an Fahrzeit brauchen wir mehr als vorgegeben. Daher wird morgen nicht getrödelt.
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