Sanborn County Park

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Heute war es ein wirklich warmer Morgen. Ganz frühlingshaft mit angenehmen Temperaturen. Gestern noch war es deutlich kälter.

Um 10 Uhr wackeldackelten JoMa zu François und Laura rüber. Sie sind Kanadier und touren gerade 8 Wochen durch den Westen der USA. Wie viele, mit denen JoMa sprachen und erzählten, dass sie aus der schönen Schweiz kommen, so waren auch die beiden freudig angetan. „Oh, what a beautiful country with all the mountains and snow for skiing, but it’s a little expensive, isn’t it?” Beide haben grosse Freude am Reisen. Sie besuchen immer mal wieder Freunde in Utah, Idaho und Michigan. Ebenso ihre Kinder mit Grosskindern…
François legten den beiden unbedingt noch den Glacier National Park ans Herzen. Dieser sei schon fast ein MUSS für solche Naturliebhaber wie JoMa es sind. Und natürlich sollen wir sie in Kanada besuchen kommen, wenn wir dort in der Nähe sind. Sobald sie mal wieder vernünftigen Netzempfang haben, schreiben sie Jo eine Nachricht.

Am Mittag wurde sich abfahrbereit gemacht und zuerst für Marthas Durst eine Tankstelle gesucht. Das Ziel mit dem Sanborn County Park ist zwar nicht so weit, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht. So sind sie halt die Schweizer.

Um sich nicht immer ein Wettrennen auf dem Highway mit allen anderen zu liefern – wobei es in unserem Fall eher ein Schneckenrennen wäre, fahren wir mal über Land.

Erst wurde noch schnell der beiden Lieblingslädelis (Trader Joe’s und Goodwill ) ein Besuch abgestattet. Beim Kaffeemacher gab’s wieder freies WLAN und einen „freshly brewed Coffee“ (wir möchten NICHT wissen, wie dann der not freshly brewed Coffee schmeckt). Jetzt wurde noch was für das Reisetagebuch getan und Jo mühte sich etwas mit Ma’s Tolino E-Reader ab. Der wollte nicht so wie er sollte. Natürlich hat es dann doch noch geklappt. So muss Ma keine englischsprachigen Bücher lesen, sondern kann sich ganz in Arno Strobel und seinem Thriller vertiefen.

Dann ging es durch das pittoreske Städtchen Saragota, bevor es dann kurz und steil bergauf zum Sanborn County Park ging.

Erst dachten wir oh Schreck! Das sieht ja hier aus wie auf einem Parkplatz. Alles kleine Parkbuchten und die Nachbarschaft ist zum greifen nah. Doch kaum angekommen, tauchten direkt vor der Nase eine ganze Grossfamilie Rehe mit 9 Stück zum friedlichen Grasen auf. Und es verging knapp eine halbe Stunde, und Jo war mit allen auf dem Camping bekannt… So war das dann doch nicht so schlecht wie befürchtet.

Ganz interessante Leute tummeln sich hier, wie zum Beispiel der ursprüngliche Aussie Michael mit seiner Malayischen Frau Priscilla. Michael hat nach einem einschneidenden gesundheitlichen Boxenstop seine Firma verkauft, ein Segelboot gekauft. Er und seine Frau haben während 5 Jahren eine Weltumsegelung gemacht und jetzt leben in ihrem grossen Tütschi, mit dem sie in den USA herumzigeunern. Oder Alex, der mit seiner kleinen Familie mit zwei Kindern und einem Schäferhundmischling in einem uralten Bus lebt, die Kinder selber unterrichtet und zwar nach Althippie aussieht, aber eigentlich ziemlich rechts steht… Oder das ältere Paar aus Montreal, das mit Ma unbedingt in ihrer Muttersprache Französisch parlieren möchte, die chinesisch-stämmige Familie, die ununterbrochen gegrillt hat, mit den beiden Jungs, die bereits morgens um 7 mit ihren Rollern die leicht abschüssige Strasse durch den Camping-Parkplatz runter gebrettert sind, der eigenartige amerikanische Wohnwagenbesitzer, der partout seinen Platz nicht räumen wollte, obwohl er nicht bezahlt hatte – der von den Rangers organisierte Abschleppdienst musste unverrichteter Dinge wieder abfahren, da irgend ein Teil bei der Deichsel gefehlt oder nicht gepasst hat, das Russisch-stämmige Paar neben uns, das sich von Jost nicht helfen lassen wollte und etwas scheu scheint, und, und, und…

 

 

 

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