Kurz vor 8 Uhr checkt Jo nochmals die Tracking Codes und Marthas Inserat. Bei beidem hat sich nichts getan. So werden die Wanderschuhe geschnürt und der Rucksack gepackt!
Pünktlich geht es zu fünft los. Andrée, Bill mit seiner Frau Jan und JoMa. Noch ist es angenehm kühl, allerdings mit recht hoher Luftfeuchtigkeit und bald schon kommt die Sonne etwas hervor und treibt die Temperaturen hoch und den Schweiss hervor. Andrée, die Initiantin, geht vorweg. Der Weg geht durch den Wald und immer stetig etwas bergauf. Schneller als gedacht, ist das der Elephant Rock erreicht. Der Weg führt noch um einiges weiter. Doch alle sind glücklich und zufrieden, sich von hier wieder auf den Rückweg zu machen. Schliesslich winkt unten in San Marcos das ersehnte Frühstück. Bill weiss schon genau, wo einkehren. 250 Höhenmeter haben wir gemacht. Das ist doch schon mal was! Da dürfen wir uns auch ein herzhaftes Frühstück genehmigen 😉
Bill ist mit 18 aus den Niederlanden in die USA ausgewandert und hat dort auch sein Glück gefunden. Jan, seiner Frau, ist zwar in den USA geboren, doch ihr Grossvater kommt aus derselben Gemeinde in den Niederlanden, wie Bill ihr Mann. Es könnte sogar sein, dass sie über ein paar Ecken miteinander verwandt sind… Die beiden sind pensioniert und sind nun schon seit 11 Jahren immer über den Winter für 3 Monate hier Guatemala. Sie wohnen am Lake Michigan. Dort ist es im Winter kalt, ein eisiger Wind, der den See teilweise zufrieren lässt, fegt übers Land und macht es dann ungemütlich, dort zu sein. Zumal die Tage, weil sie so nördlich liegen, auch recht kurz sind.
Andrée ist eine Art selbständige Krankenpflegerin bzw. Medical Adviser aus Kanada. Sie macht die Triage der Patienten, dort wo kein Arzt vor Ort ist. Ihre Zulassung ist auf den Bundestaat Ontario beschränkt. Sie arbeitet nur dort, wo andere nicht so gerne hinmöchten: Weit oben im Norden, wo man nur per Flieger hinkommt. Meist hat es da eine medizinische Einrichtung mit Krankenschwestern, aber ohne permanenten Arzt vor Ort. Es sind Dörfer und Städte, in denen Indigene leben, die oft Diabetes oder Mangelernährungen haben, da ihnen Obst und Gemüse fehlen. Alkohol und Drogen seien auch ein grosses Problem in diesen Orten.
Ihre Einsätze sind auf 4-8 Wochen begrenzt. Sie nimmt für sich selber immer viel frische Nahrung mit – alles muss dort eingeflogen werden und die Flieger können wegen des Wetters nicht immer planmässig kommen.
In ihren Arbeitseinsätzen ist Andrée fast rund um die Uhr ansprechbar, was eine grosse Herausforderung ist. Aus diesem Grund geniesst sie ihre freie Zeit dazwischen, die sie sich selber aussuchen kann. Die Jobs sind gut bezahlt, was ihr ermöglicht, hier eine Auszeit zu nehmen. Letzte Woche hatte sie noch mit Temperaturen von minus 47 Grad zu kämpfen! Das Arbeiten mit der öffentlichen Verwaltung sei sehr mühsam und rückständig. Statt per E-mail, arbeiten alle noch per Fax!!
Um 17 Uhr trifft man sich zur Happy Hour wieder unter der Gemeinschaftspalapa – wir haben heute viel Spass miteinander.
Als Jo nochmals bei den Tracking Codes reinschaut bemerkt er, dass sich der letzte Eintrag (Übergabe an eine 3rd Party) von Fr. 16 h auf Freitag 9 h vorverschoben hat (?). What?
Wahrscheinlich arbeiten die am Wochenende nicht. Hoffentlich tut dann am Montag was! Die Nachverfolgung scheint jetzt leider etwas abgerissen zu sein. Die Sendung wurde an einen «third party agent» übergeben, das heisst, es ist ein lokaler Lieferdienst und nicht mehr im Tracking System nachvollziehbar. Erst wenn die Sendungen bei der hinterlegten Adresse abgegeben werden, ist es (hoffentlich!) wieder im System. So lange sind unsere Karten in einem schwarzen Loch verschwunden…
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