Schon um 8 Uhr stehen wir, wie von Celeste für uns vereinbart, bei Michael im Mitchell Service Center vor der Türe. JoMa berichten, was sie so als erstes auf dem Herzen haben (Bremsencheck, quietschender Keilriemen (nur wenn die AC eingeschaltet wird) und ein paar weitere kleinen Fragen).
Nach einer Stunde bekommen wir die Info, dass Eneli gut in Schuss ist. Wir dürfen wieder fahren. Die Frage nach der Rechnung bleibt unbeantwortet. Das sei ein Service des Hauses. Auch eine Kaffeekasse gibt es nicht. Es freut ihn, dass unser Van in Ordnung ist und wir eine fantastische Reise durch Australien haben! Wenn jemand von der Leserschaft jemals mit dem Auto nach Canberra kommt, können wir diese Werkstatt nur empfehlen!
Jetzt gibt’s Kultur um die Ohren. Nur welche? Da gibt es eine kurze Diskussion drum. National Art Gallery of Australia oder National Museum of Australia? Wieder fahren wir durch die “leere Stadt».
Vergleich Flächen und Einwohner von Canberra und Berlin Canberra hat bei einer Fläche von 312 Quadratmeilen 395 Tsd. Einwohner. Berlin hat bei einer Fläche von 344 Quadratmeilen etwas mehr als 3.6 Mio. Einwohner. Also bei annähernd derselben Fläche 9x mehr Einwohner… |
Wir erkunden die Gallery! Zur Öffnungszeit um 10 Uhr stehen schon viele Interessierte vor der Türe. Schön, dass hier die Museumsbesuche kostenlos sind. So können viele Besucher für Kunst gewonnen werden! JoMa interessiert besonders die Australian Art. Doch hier gibt es mehr Kunst von eingewanderten Künstlern aus Europa und den USA, als Aboriginal Kunst zu sehen. Doch einige Bilder nehmen sich dieser Thematik der aufeinanderprallenden Welten an.
Nach über 2 Stunden kommt der kleine Hunger auf. Im Café eine Etage tiefer finden JoMa etwas. Ebenfalls wieder sehr frisch, kreativ und lecker! Nach Kaffee und Kuchen zum Abschluss beschliessen die beiden, dass es für heute genug Kultur war. Nicht dass die beiden auf die alten Tage noch einen Kulturschock erleiden…
Ausserhalb der Gallery steht auf einem Stein: „If we want to break away from the colonial past, and begin new, then we have to walk together – hand in hand and side by side – as a truly reconciled nation.“ Gatjil Djerrkura OAM, 2004
Auf dem Hinweg zur Gallery ist ihnen die National Library aufgefallen. Die lag fast auf dem Weg. Ma ist etwas müde, Jo beschliesst, hier als alter Buchbindergeselle, mal seine Nase reinzustecken. Von aussen ist es schon ein imposanter Bau, innen herrscht Nüchternheit vor. Jo ist ein wenig enttäuscht. Statt tausender Bücher gibt es hier mehr Bildschirmplätze als Leseplätze. Vieles ist hier auf Mikrofiche gebannt und kann durch entsprechende Lesegeräte genutzt werden. Auch Internet-Recherche ist ein überwiegender Teil dieser Bibliothek.
Heute Abend um 19 Uhr wird hier durch den Prime Minister der Literatur Award verliehen.
Ausser dem Bücherei-Teil gibt es noch einen kleinen Bereich, in dem auf wichtige Themen der jüngeren Vergangenheit hingewiesen wird.
Nach diesem Besuch entscheiden die beiden zur momentanen Homebase zurück zu fahren um ein paar Hausaufgaben und sich weitere Gedanken zur Reise zu machen. Es nieselt ein wenig und ist unangenehm kalt: 11 °C zeigt das Thermometer – aussen und innen 😉
Ma verkriecht sich unter die Bettdecke. Als Celeste von der Arbeit nach Hause kommt, schaltet sie die Heizung ein. Dank der vielen Heizungsschächte im ganzen Haus wird es recht schnell warm.
Heute Abend werden wir zum Essen ausgeführt bzw. das Essen zu uns ausgeführt. Wir lassen uns überraschen. Es gibt leckeres Thai, was Meredith von ihrem Arbeitsweg direkt mit nach Hause bringt. Wir brauchen uns nur noch hinzusetzen und zu geniessen. Herrlich, wenn das immer so einfach wäre…
Morgen geht es für uns weiter. Zum Abschluss unseres Besuchs zaubert Jo eine Packung Merci-Schoggi her, die regen Anklang findet. Celeste ist ab morgen für ein paar Tage mit der Uni unterwegs. Hierfür muss sie noch etwas zusammenpacken. Aus diesem Grund wird der Abend auch nicht so lang…
Morgen backt Ma erst noch ihr himmlisches Früchtebrot, bevor wir gegen Norden aufbrechen. Wohin genau steht noch in den Sternen geschrieben. Uns wird da schon was einfallen.
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