Jo wird wie immer früh wach und die Sonne brätscht schon in Eneli hinein. Auch heute scheint es wieder ein warm/heisser Tag zu werden. Trotzdem gibt es heissen Kafi zur «Tagwach» 😉
Ma lässt die Reiseplanung einfach keine Ruhe. Sie hat da noch was im Sinn. Eine Schnorcheltour, wenn wir bei den Whitsunday Islands an der Küste sind. Morgen ist schon ausgebucht, Übermorgen geht. Jo kann wegen seiner Ohren nicht tauchen, aber Schnorcheln sollte schon gehen. Und die Fahrt mit einem Boot dahin wird er schon überleben. Da werden Erinnerungen aus Neuseeland vor 10 Jahren wieder wach. Bei der damaligen Kanutour musste er leider schon nach 10 min die Segel streichen…
«Wir müssen einen Zwischentag einlegen». Es ist schön hier um Finch Hutton herum, im Tal und weiter talaufwärts im Eugnella Nationalpark. Für uns gäbe es hier noch viel zu entdecken. Zum Beispiel die «Gorge» hier in der Nähe: Die Araluen Cascades und das Wheel of Fire am Finch Hutton Creek laden zum Baden ein. Mit dem Auto sind es nur wenige Minuten. Ab dem Parkplatz ist ein halbstündiger Spaziergang am schmalen Creek hinauf. Das klingt doch nach einem schönen Bad in der Natur! Die Strasse bis zum Parkplatz wird ein paarmal mit Wasser aus dem Creek überflutet. Es ist nicht viel. Sagen wir um die 10 cm. Die Warnschilder, dass die Strassenabschnitte bei Regen überflutet sein können, lassen ahnen, dass es auch wesentlich mehr sein kann. Zumal Messlatten am Strassenrand bis auf über 1 m angezeichnet sind.
Wir erwischen einen schönen schattigen Parkplatz und machen uns gutgelaunt auf den Weg. Schon auf den ersten 10 Minuten kreuzt die «Schlange des Tages» unseren Weg (Ma meint immer, in Australien habe sie früher auf jeder Wanderung mindestens eine Schlange gesehen. Die meisten sind nicht ungefährlich, wenn man unbeabsichtigt drauf tritt…).
Immer wieder kommen uns Begeisterte des schönen Naturbades entgegen. Mancher Familienvater trägt die Schwimmreifen seiner Kinder. Der Weg führt uns diesmal durch einen dichten Urwald. Wenn wir nicht gerade direkt neben dem Creek entlang gehen, ist die Sichtweite um die 2-3 m in den Urwald hinein. Nach der Abzweigung zu den Cascades gehen wir noch ein Stück weiter bis zum Wheel of Fire. Wir sind froh diese zusätzlichen ¾ Stunde bis hierher gegangen zu sein. Es ist ein schöner Pool, der zum Baden einlädt. Der Finch Hutton Creek läuft von oben über den Fels hinab direkt in diesen klaren Pool. Es ist schon kalt, spürt Jo, als er seine Fingerchen ins Wasser hält. Doch JoMa sind schon im Norden Kanadas und in Alaska in kältere Seen und Flüsse eingetaucht. Nach den ersten 10 Sekunden Schockstarre im kalten Wasser kommt es einem angenehm kühl vor. JoMa planschen ein wenig umher, bevor sie sich auf den warmen Felsen von der Sonne wärmen lassen.
Ma wollte unbedingt hierher wegen…: Schmetterlingen. Man kann hier die knatschblauen grossen Schmetterlinge sehen. Dank der etwas offeneren Fläche über dem Fluss, flattern solche riesigen türkisfarbenen Exemplare immer mal wieder vorbei. Dabei sind sie recht schnell unterwegs. Fast fledermausartig fliegen sie durch die Lüfte.
Auf dem Rückweg sehen JoMa einen Leguan den Weg queren. Gar nicht so scheu sucht er neben dem Wegesrand nach Futter.
Je näher sie den Cascades kommen um so mehr ist fröhliches Kindergeschrei zu hören. Dieser Ort scheint eher für Familien mit Kindern geeignet zu sein. Wir sind froh, oben beim Wheel of Fire einen Schwumm im kühlen Nass gemacht zu haben.
«Es gibt hier noch einen Campground, der direkt am Fluss liegen soll», meint Ma. Lass uns den doch mal anschauen. Und tatsächlich, der Neem Hall Campground grenzt direkt an den träge dahinfliessenden Cattle Creek. Hier bleiben wir und lassen es uns gut gehen. Mit ein wenig Glück gibt es noch das eine oder andere Platypus zu sehen! Ma nimmt im flachen Wasser das zweite Freibad des Tages. «Das Wasser ist total warm!» Das erklärt es auch, warum hier viele Familien mit kleinen Kindern im Fluss spielen. «Das ist ja doppelt so warm, wie im Wheel of Fire», meint Jo. Sehr angenehm. Erfrischend ist es trotzdem.
Als die Sonne immer tiefer kommt geht Jo nochmals zum Fluss. Tatsächlich sieht er ein Platypus, sich im Wasser tummeln. Auf einem warmen Stein sitzend beobachten JoMa mit Fernglas und Kamera immer wieder eines dieser scheuen und seltenen Tiere, wenn sie zum Atmen kurz an die Wasseroberfläche kommen.
Ein türkisblau-weisser Eisvogel taucht mit spitzem Schnabel blitzartig ins Wasser, um mit einem kleinen Fisch im Schnabel wieder aufzutauchen. JoMa können sich an dieser ruhigen Natur nicht satt sehen.
Bevor es ganz dunkel ist, wird aufgetischt. Wie immer herrlich! So wie es am Wasser bei Dämmerung sein kann, sticht dann eben auch die eine oder andere Mücke zu… Als es JoMa zuviel wird, ist Enelis Bauch der rettende Platz, um den Tag ausklingen zu lassen.
Morgen fahren wir etwas mehr, als wir es heute mit den 10 min. gefahren sind. Die ausgearbeitete Routenplanung ist wie immer das Mass aller Dinge und von Ma mit Liebe zum Detail geplant worden.
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