Heute heisst es, von unseren neuen Freunden Abschied nehmen. Zum letzten Mal gibt’s für alle Jobis SuperBowl. Josias und Nathan freuen sich über die letzten Stücke Früchtebrot als Pausensnack für die Schule. Vor der Abfahrt gibt es eine kleine Eneli Besichtigungstour. Raphaël und Veronica sind ganz begeistert von unserer kleinen Eneli.
Zuerst fahren wir von Avalon Beach ein kleines Stück weiter nach Palm Beach. Diesen Tipp haben wir von Raphaël bekommen. Es gibt dort einen Wanderweg auf einen Hügel am Ende der Landzunge und von oben sollen wir einen wundervollen Ausblick. Und wenn wir Glück haben, könnten wir von dort sogar Wale auf dem offenen Meer sehen!
Es geht auf Treppenstufen knapp 200 Höhenmeter bis zum Leuchtturm hoch. Wir drehen uns um und sehen rechts und links je einen halbmondförmigen Strand. Beide sind nur durch einen schmalen Streifen Landzunge voneinander getrennt. Rechts die verästelte Pittwater Bay, links die weite und offene Tasmanische See.
Ma meint schon ganz aufgeregt, auf dem offenen Meer einen Wal gesichtet zu haben. Mit dem Fernglas wird klar: Das ist «nur» ein Ocean Kanute, der da ruhig vor sich hin paddelt. Doch plötzlich sehen wir etwas Glänzendes vor dem Kanu im Wasser. Eine Wasserfontäne schiesst in die Luft. Tatsächlich sehen wir einige junge Wale und mindestens ein Muttertier. Die jungen Wale scheinen mit dem Ocean Kanu spielen zu wollen. Sie tauchen immer wieder vor dem Kanu auf, um ihre Schwanzflossen auf das Wasser klatschen zu lassen. Oder ist dies etwa eine Warnung: «Komm uns nicht zu nah?!» Der Kanute paddelt ruhig weiter und die Wale schwimmen schliesslich an ihm vorbei. Was für ein Naturschauspiel! Gerne würden wir hier den ganzen Tag verweilen, um den Walen zuzuschauen. Doch leider müssen wir weiter…
Auf dem Rückweg müssen wir nochmals bei Raphaël vorbei. Jo hat seine Latschen dort vergessen.
Jetzt müssen wir uns um Sydney herumquälen. Der Verkehr ist trotz Highway, auch wegen der vielen Ampeln, mehr als nur zähflüssig. Ausserdem geht es manchmal wie bei einer Achterbahn rauf und runter. Für die ersten 60 km benötigen wir fast 2 Stunden. Ab dann geht’s um einiges besser.
In Kiama, an der Kendalls Beach, finden wir unseren heutigen Stellplatz. Hier klappt es auch ohne Vorreservierung. Von unserem Platz aus hören wir die Brandung des Meeres. Nach einer kurzen Stärkung wandern wir auch schon los. All diese kleinen Buchten mit ihren goldigen Sandstränden und den tosenden Wellen laden Surfer von nah und fern ein. Irgendwo an dieser Basaltküste sollen 8-eckige Basaltsteelen zu sehen sein. Dafür wandern wir knapp 2.5 km hin und auch wieder retour. Der Weg geht mal etwas rauf, mal führt er durch eine sandige Bucht, mal etwas an der Strasse entlang bis zum Leuchtturm von Kiama, den wir schon vom Stellplatz aus sehen. Es ist ein schöner Spaziergang in der Nachmittagssonne. Nur von den Basaltsteelen ist nichts zu sehen.
Am Leuchtturm angekommen, hören wir ab und zu ein wahres Grollen und eine dumpfe Explosion. «Was tönt denn da?» fragt Jo. «Das ist ein Blowhole», gibt Ma zur Antwort. Durch ein kleines Loch in der felsigen Küste drücken die Wellen und die Flut in unregelmässigen Abständen kraftvoll Wassermassen hindurch. Diese entladen sich dann mit einer Wasserfontäne aus Gischt und eben dieser dumpfen Explosion.
Leider drücken und schieben sich jetzt schwere Wolken vor die Sonne. Für uns heisst es zurück zu Eneli und Znacht machen. Es ist merklich kühler geworden. JoMa zittern sich etwas durch das Thai Curry, bevor sie dann in Enelis Bauch ihre Hausaufgaben machen.
«Wenn es morgen früh nicht regnet, setzen wir uns mit dem Kafi an den Strand». Dieses Ritual ist uns sehr lieb geworden: «Selbstverständlich machen wir das!»
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