Die Klimaanlage im Zimmer lief doch tatsächlich die ganze Nacht durch. Zuhause wären uns die 27 Grad während der Nacht viel zu warm, hier ist es angenehm…
Zum Zmorge-Kafi geht’s runter ins Erdgeschoss, in die «Gästeküche». Hier können sich Gäste einen Kaffee oder Tee kochen oder etwas in der Microwelle erwärmen. Wir bereiten uns einen Kafi zu; für Jo mit ein paar kleinen süssen Butterkeksen. Auch wenn der Kafi eher als Gute-Nacht-Trunk geeignet ist, schmeckt er wenigstens nach Kaffee. So lässt sich der Tag ohne Hochdruck angenehm beginnen. Jo macht seine Hausaufgaben, Ma schaut, was wir heute alles unternehmen können.
Als erstes suchen wir für Jo eine Apotheke auf. Er braucht ein paar Medis auf Vorrat. Ob das hier klappt und ob sie hier das Rezept von diheime anerkennen? Alles kein Problem! Die Medis müssen zwar bestellt werden, doch so am Nami ab 16 Uhr dürfen wir gerne wieder vorbei kommen… «Uiii, das geht ja ganz geschmeidig!» Und dann auch noch so zurückhaltend höflich und überaus kompetent. Herzlichen Dank liebe Frau Pharmazeutin!
Dort wo wir gestern schon zum Znacht waren, sind wir jetzt zum Zmorge. Hier muss Jo sogar nicht einmal auf sein heissgeliebtes Müesli verzichten.
Jetzt geht’s aufs Schiff, den Chao Phraya runter bis zum berühmten Wat Pho Tempel. Aus der Heimat kennen wir den Rhein als viel befahrene Wasserstrasse. Für die hiesigen Verhältnisse gesehen hätte es in jeder heimischen Badewanne mehr Schiffverkehr als der Rhein bei Rotterdam. Es herrscht ein ständiges Gewusel an Schleppkähnen, Passagier- und Touristenbooten, wie wir eines sind, und von unzähligen kleinen Schnellbooten. Wild durcheinander geht es flussauf- und flussabwärts. Dazu ständiger Bootsverkehr von der einen Ufer- auf die andere Uferseite. Es wird überholt, geschnitten und gehupt, nur die langen und trägen Schleppeinheiten lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Vorne zieht ein kleiner Schlepper 4-5 lange, mit Seilen aneinander vertäute Schleppkähne. Hinten ist mittels Seils ein weiterer Schlepper mit Allem verbunden. Dieser soll sicherstellen, dass alle auch gut durch die engen Flussschlaufen kommen und nicht die gesamte Flussbreite benötigt wird.
Wir sind ein wenig erstaunt, dass nicht diese Touristenmassen in die Wat Pho Tempelanlage hineinströmen. Noch können wir in Ruhe diese Tempelanlage mit ihren unzähligen Buddha-Statuen bestaunen und bewundern. All diese goldenen Verzierungen und mystische Drachen, Schlangen und Dämonen-Wächter erinnern JoMa an die verbotene Stadt (der ehemalige Kaiserpalast) in Beijing. Auch hier war vieles in der gleichen oder in ähnlicher Art verziert.
Natürlich ist auch in den Buddha-Tempeln das Tragen von Schuhen nicht erlaubt. Angestellte der Tempelanlage achten peinlichst genau darauf. Aber es gibt auch das Kollektiv, das darüber wacht. So wandeln wir barfuss und auf Socken durch diese heiligen Hallen. Hier gibt es so Vieles zu bestaunen und bewundern, dass sich die Touristenströme gut verteilt aus dem Wege gehen.
An der grossen Halle des liegenden Buddhas ist dies allerdings vorbei. Doch schnell kommen wir in der Warteschlange vorwärts. Hier müssen die Schuhe allerdings in einem Beutel mitgenommen werden. Ein- und Ausgang liegen zu weit auseinander. Ausserdem würden hier dann hunderte Paar Schuhe auf ihre Besitzer warten, was zu einem unübersichtlichen Haufen werden könnte.
Trotz des schmalen Gangs um diese grosse, mächtige, liegende Buddha-Statue geht es noch zivilisiert unter den Touristen zu. Aber wer denkt, ein Foto in Gänze von dieser Statue machen zu können, muss sich eines Besseren belehren lassen.
Wat Pho Tempelanlage Wat Pho (thailändisch วัดโพธิ์) ist ein Königlicher Tempel Erster Klasse, ein buddhistischer Tempel (Wat), der im Zentrum der historischen Altstadt von Bangkok liegt, unmittelbar südlich des Königspalastes. Sein offizieller Name ist Wat Phra Chettuphon Wimon Mangkhalaram Ratchaworamahawihan, doch Einheimische nennen ihn noch immer Wat Pho nach seinem historischen Namen Wat Photharam, welcher an das Kloster des Bodhi-Baumes in Bodhgaya erinnern soll. Wat Photharam wurde bereits in der Ayutthaya-Chronik zur Regierungszeit von Phra Petracha erwähnt. Daher dürfte er bereits im 17. Jahrhundert gegründet worden sein. Zur Gründung seiner neuen Hauptstadt Bangkok restaurierte und erweiterte König Rama I. den Tempel (das dauerte von 1789 bis 1801) und gab ihm den heutigen Namen. Viharn des Liegenden Buddha: Die Hauptattraktion ist heute die berühmte 46 Meter lange und 15 Meter hohe vergoldete liegende Buddha-Statue. In Thailand gibt es zahlreiche, riesige Statuen liegender Buddhas, so zum Beispiel im Tempel Wat Khun Inthapramun, Provinz Ang Thong (50 Meter lang, aus Ziegeln mit Stuck verkleidet). Im Tempel Wat Bang Phli Yai Klang in der Provinz Samut Prakan befindet sich ein 53 Meter langes Exemplar, welches sogar begehbar ist. Phra Maha Chedi Si Ratchakan: Weithin sichtbar ist diese Gruppe von vier Chedis, eine jede 42 Meter hoch und mit verschiedenfarbigen Mosaiken aus Kacheln bedeckt. Die erste wurde von König Rama I. erbaut und enthält die Überreste der Buddha-Statue „Phra Si Sanphet“, welche von den Burmesen bei ihrem Überfall auf Ayutthaya 1767 zerstört wurde. Die zweite und dritte Chedi wurden von König Rama III. als Symbol der Regentschaft seines Vaters und seiner eigenen errichtet. Diese Gruppe von drei Chedis sollte an eine ähnliche Gruppe des Wat Phra Sri Sanphet in Ayutthaya erinnern. Die vierte, mit blauen Kacheln bedeckte Chedi wurde 1853 von König Mongkut (Rama IV.) als Lobpreisung des Buddha in Auftrag gegeben. |
Wir verlassen den Wat Pho, um mit dem Wat Arun noch eine weitere Tempelanlage zu besuchen. Doch müssen wir uns vor einer weiteren kulturellen Herausforderung erst noch einer kulinarischen stellen. In einem kleinen ruhigen und klimatisierten Thai Restaurant finden wir die Erfüllung unserer kulinarischen Wünsche.
Gerade einmal 10 min. müssen wir am Pier auf unser Boot warten. Am Himmel sehen wir grosse, schwere, den Himmel verdunkelnde Wolken aufziehen. Kaum sind wir in der Wat Arun Tempelanlage, fallen auch schon erste zaghafte Regentropfen. Schnell suchen wir uns eine Unterstellmöglichkeit. Kaum sind wir unter dem Vordach einer der vielen Tempelhallen, öffnet der Himmel für die nächste halbe Stunde seine Schleusen. Schon bald fühlen wir uns in der Tempelhalle sicherer und trockener als draussen unter dem Vordach, in dem nun recht dichten Gedränge. Auf dem Boden sitzend warten wir, bis die Himmelspforten sich wieder schliessen. Als Jo ein paar Fotos macht, wird Ma vom «Tempelfürst» bez. Aufsichts-Mönch zu sich gewunken. Genau, er meint Ma, die sich erschrocken umschaut. Als Zeichen der Anerkennung wird ihr ein kleiner weisser Faden mit einem Gebetsknoten um das rechte Handgelenk gebunden. Natürlich wird für diese Geste auch ein kleiner Obolus erwartet…
Nach dem Regenguss steht noch einiges handbreit unter Wasser. Schon vorher sind uns junge thailändische Paare oder einzelne Frauen in traditioneller Kleidung aufgefallen. Jetzt, nach dem Regen, treffen wir sie überall an. Zu zweit, zu dritt oder in Vierergruppen stehen sie posend vor einzelnen Tempelwänden oder -verzierungen. Die Fotografen verstehen ihr Handwerk. Sie wissen was gefordert ist und geben Anweisungen zur besten und schönsten Pose.
Tempelanlage Wat Arun Wat Arun (Thai วัด อรุณ, Tempel der Morgenröte, ist ein buddhistischer Tempel (Wat). Beim Wat Arun handelt es sich um einen königlichen Tempel Erster Klasse. Der vollständige Name des Tempels lautet Wat Arun Ratchawararam Ratchaworamaha Wihan. Auch heute noch leben und arbeiten Mönche hier in diesem Tempel. Als ein Zeichen der sich ändernden Zeiten wurde 2005 der Amerikaner Sean Patrik als erster Ausländer in der 300-jährigen Geschichte des Tempels zum Mönch ordiniert. Den Mittelpunkt vom Wat Arun bildet Phra Prang, wie der zentrale Prang ehrfurchtsvoll genannt wird. Vier steile Treppen an den vier Seiten verbinden insgesamt vier Ebenen, auf denen der Phra Prang umrundet werden kann. Die Treppenaufgänge sind jeweils von übergrossen Steinstatuen chinesischer Krieger flankiert. Heutzutage können nur noch die ersten beiden Ebene bestiegen werden, die sehr steilen Treppen zu den weiteren Ebenen sind gesperrt. Ma erinnert sich, 1986 noch bis ganz oben «geklettert» zu sein. |
Zum letzten Mal für heute steigen wir in ein Passagierboot. Im Gegensatz zu heute Mittag herrscht jetzt auf dem Chao Phraya erstaunlich wenig Bootsverkehr.
Tatsächlich können wir nachmittags Jo Medis in der Apotheke abholen.
Eine kalte Flasche Bier wird uns den Nami versüssen. Vor dem Znacht warten die täglichen Reisetagebuch Hausaufgaben auf uns.
Müde von dem langen, und anstrengenden Tag wird sich bald in Heihabettchen verkrochen.
Morgen besuchen wir den Königspalast. Mehr steht nicht auf dem Programm. Das sagt auch schon alles…
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