Grand Palace & Emerald Buddha

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Heute mit einem guten Zmorge mit richtig guten Kafi in einem kleinen Café auf dem Weg zum Königspalast. Perfekt, um den Tag zu beginnen. Mit diesem Illy-Kafi aus einer richtigen Aufbrühmaschine und einem so leckeren Frühstück könnte für uns jeder Tag beginnen.

Der gestrige Regen hat den Flusspegel anschwellen lassen, sodass der Spazierweg am Flussufer entlang an einigen Stellen leicht unter Wasser ist; die Thais fackeln da nicht lang: Flugs werden ein paar Holzplanken hingelegt, die einen trockenen Fusses übers Wasser hinweg gehen lassen. Unser Fussweg vom Hostel zum Königspalast geht weiter über das Gelände einer der vielen Universitäten der Stadt. Es ist schön ruhig und direkt am Chao Praya gelegen. Vielleicht können wir auf dem Rückweg hier in der Mensa Essen gehen?

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Je näher wir dem Königspalast kommen, um so dichter wird es. Kleine Shops, die Souvenirs und alles Mögliche anpreisen, reihen sich aneinander. Kurz vor dem Palasteingang kommen wir an einem «Kontrollposten» vorbei. Hier wird uns erklärt, dass wir den Palast so nicht betreten dürfen. Unsere ¾-Hosen sind zu kurz. Sie müssen knöchellang sein. Welch ein Zufall, direkt um die Ecke sitzt eine Verwandte, die passende Hosen und Sarongs im Angebot hat. «Hier sind sie viel günstiger als vor dem Palasteingang», meint der «Kontrolleur». Wie auch immer… Jo fängt unter seiner zusätzlichen Pluderhose sofort an zu schwitzen. Nach einem versteckten Umziehen ist es ihm viel wohler. Nur die arme Ma muss beides leider ertragen.

Wir reihen uns in die Schlangen der Palastbesucher ein. Kaum haben wir die letzte Schwelle zum inneren Palastbereich überschritten, gehen wir schlagartig in der Besuchermasse unter. Alle schlängeln sich auf demselben Wegen entlang. Es herrscht an den Eingängen zu den unterschiedlichen Palasthallen ein Geschiebe und Gedränge.

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Heute sind keine ausstaffierten Paare oder junge Damen in traditioneller Kleidung zu sehen. Dies scheint hier nicht der passende Ort dafür zu sein. Vielleicht ist es auch verboten. Verboten sind im gesamten Palastbereich: Videokameras, Stative, Selfie-Sticks, Kamera- und Handygimbals und Kameras mit Zoomobjektiven. Des weiteren gilt die uns schon bekannte strenge Kleidervorschrift. Doch das einzige Verbot, an das sich hier gehalten wird, ist, dass vor dem Betreten der Palasthallen die Schuhe ausgezogen werden. Ansonsten drücken die Palastangestellten grosszügig ein oder beide Augen zu. Selbst im königlichen Tempel des Smaragd Buddhas, in dem absolutes Fotoverbot herrschen sollte, wird so manche Kamera und manches Handy gezückt.

Unser Audioguide erklärt uns die einzelnen Stationen der Palastanlage.

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Grand Palace, Bangkok

Der Grosse Palast war die offizielle Residenz der Könige von Siam (heutiges Thailand) in Bangkok. Nach dem Tod des Königs Ananda Mahidol 1946 im Borom-Phiman-Palast beschloss der jetzige König Bhumibol Adulyadej die Verlegung der Residenz in die Chitralada-Residenz des Dusit-Palastes.

Nur 15 Jahre nachdem die Birmanen die alte Hauptstadt Ayutthaya zerstört hatten, machte sich der soeben gekrönte König Rama I. daran, den Ruhm des siamesischen Reiches wieder auferstehen zu lassen. Er beschloss, am 6. Mai 1782 den Grundstein zu einem neuen Palast auf dem östlichen Ufer des Chao-Praya-Flusses legen zu lassen. Das östliche Flussufer war ursprünglich sehr sumpfig, so dass es zuerst entwässert werden musste. Schon zur Zeit König Taksins wurde dazu ein schmaler Kanal, der Khlong Lord („Strohhalm-Kanal“) gegraben. Dort, wo der neue Palast geplant war, lebte bereits eine Gemeinschaft von wohlhabenden chinesischen Kaufleuten, die wahrscheinlich den damaligen Wat Potharam unterstützten. Sie wurden freundlich „gebeten“, ihre Geschäfte umzusiedeln, und zwar in die „Gärten“, eine damals unbesiedelte Gegend vor der Stadt, die heute als „Sampeng“ bekannt ist. Dann konnten die ersten temporären Gebäude des neuen Palastes aus Holz und Blättergeflecht gebaut werden. Das gesamte Areal war zunächst von einer stark befestigten hölzernen Palisade umgeben. Später wurde sie durch eine 1,9 km lange, hohe Backsteinmauer ersetzt, die den Palast nach aussen abschirmen sollte.
Die dringend benötigten Baumaterialien, wie zum Beispiel Ziegelsteine, wurden per Schiff aus dem zerstörten Palast in Ayutthaya geholt. Der erste Bauabschnitt konnte 1785 fertiggestellt werden, so dass der Palast in einer grossartigen Zeremonie offiziell eingeweiht werden konnte.

Der Komplex besteht aus einem etwa 2,6 km² grossen Gelände am Ostufer des Chao Phraya nahe dem Königsplatz, dem Sanam Luang. Hier sind verschiedene Bauwerke und Anlagen angeordnet, deren wichtigstes das Wat Phra Kaeo, der Tempel des Smaragd-Buddhas, ist. Der Smaragd-Buddha ist das National-Heiligtum Thailands. Es handelt sich hier um die etwa 66 cm hohe Buddha-Statue (inkl. Thron). Er ist nicht – wie etwa der Name oder die Farbe suggerieren mag – aus Smaragd, sondern aus Jade hergestellt.
Er sitzt in der sog. indischen oder heroischen Pose: seine Beine sind verschränkt, das rechte liegt oben auf dem linken. Seine Handhaltung wird Meditations-Handhaltung genannt: Die rechte Hand liegt locker auf der linken im Schoss, die Handflächen nach oben gerichtet.
Der Smaragd-Buddha besitzt drei verschiedene Gewänder, die vom König oder einem prinzlichen Stellvertreter dreimal im Jahr in einer feierlichen Zeremonie gewechselt werden. Die Gewänder sind dem Wetter der jeweiligen Jahreszeit angepasst: es gibt ein Gewand für die Heisse Jahreszeit, eins für die Kühle Jahreszeit und eins für die Regenzeit.
In Thailand werden manchen Buddha-Statuen magische Kräfte zugeschrieben, so auch dem Smaragd-Buddha. Es wird gesagt, er bringe Legitimität und Wohlstand demjenigen, der ihn besitzt. Er soll auch Epidemien abwenden.

Die heutigen Bauwerke auf dem Gelände sind das Ergebnis einer seit 1782 andauernden Bautätigkeit, seit dieser Zeit wurden Gebäude neu errichtet, erweitert, umgebaut, renoviert oder abgebrochen, um neuen Anlagen Platz zu machen. Am 13. Juni 2006 wurde das neueste Gebäude eingeweiht, die Borommaratchasathit-Maholan-Thronhalle.
Jeder der Teile war funktionell auf diejenigen zugeschnitten, die dort lebten oder arbeiteten. Der Innere Hof im nördlichen Teil des Palastes, in dem nur Frauen zugelassen waren, ist von einer hohen Mauer umgeben. An den Zugängen zu diesem Bereich standen weibliche Wachen. Der Äussere Hof liegt im südlichen Teil, hier wurden die Ministerien angesiedelt, mit denen der König häufig zu tun hatte, das Schatzamt und die königlichen Wachen.
Der Zentrale Hof ist der beeindruckendste Teil des Palastes. Dieser besteht ebenfalls aus mehreren Komplexen. Die Phra-Maha-Monthien-Gruppe, ist im Zentrum des alten Königspalastes angeordnet und wurde bereits zur Krönungszeremonie von Phra Phutthayotfa fertiggestellt und genutzt. Bis heute bildet sie den Rahmen für die offiziellen Krönungsfeierlichkeiten.

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Wir lassen uns von den Besucherströmen tragen, um so einfach wie möglich die Attraktionen der Palastanlage geniessen zu können. Welch ein Prunk! Alles glitzert und erstrahlt golden im Sonnenlicht. Es ist die reinste Pracht, die hier für den König bzw. von der Königsfamilie zu Schau gestellt wird. Und es nicht nur eine traditionelle Machtdemonstration des Herrschers, sondern eine religiöse Darstellung des buddhistischen Glaubens in höchster Vollendung. Alles ist so eng miteinander verschachtelt, dass vieles durch die schiere Masse an Besuchern nicht zu der Geltung kommt, die sich die Schöpfer und Erbauer dieser Anlage gewünscht haben.

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Auch wenn Jo der resistentere von beiden ist, ermüdet er auch schon bald ob des schieren allgegenwärtigen Prunks und des ständigen Gewusels um sie herum. Doch damit sind die beiden nicht die einzigen denen es so ergeht. Immer wieder sehen sie Besucher, die in einem Schattenplätzchen ihre Ruhe suchen.

Nach der Rückgabe des Audioguides wagen wir uns nochmals ins Getümmel. Jetzt, um die Mittagszeit, erscheint es uns etwas ruhiger. Vielleicht sitzen jetzt die meisten Reisegruppen schon wieder in den ausgesuchten Restaurants an ihren Mittagsmahlzeiten? Trotzdem sind immer noch genügend Menschen unterwegs. Nach einer weiteren Stunde haben wir genug vom ganzen Trubel und verabschieden uns vom Königspalast.

In einem kleinen Fotogeschäft, das in der zweiten Etage auch noch ein Café betreibt, kommen wir zur Ruhe. Hier sind wir die einzigen Gäste und es ist kühl und ruhig. Ausserdem wird uns erfrischender kalter Kaffee und ein feines Glacé serviert. Was für eine Wohltat.

Jo schaut auf die News von heute, die vom US Präsidentschaftswahlkampf beherrscht werden. «Der Chäs in den USA scheint wohl gegessen», ist seine Meinung zu den Ereignissen. Donald Trump wird wohl zum zweiten Mal ins Weisse Haus einziehen. Schade, für eine Präsidentin ist es wohl in den USA noch nicht an der Zeit. Und diese wird wohl auch noch einiges auf sich warten lassen…

Retour zum Hostel gehen wir wieder am Fluss entlang. In der mit viel Liebe angelegten Gartenanlege des Phra Sumen Forts erfreuen wir uns an den vielfältigen und leuchtenden Orchideen, der Ruhe trotz des hektischen Getümmels um uns herum und den vielen Bänken im Schatten, die zu Pausen am Fluss einladen. Mit Laubrechen bewaffnete Angestellte kehren ständig die Wege und Rasenflächen von Laub und anderem fei.

In der schmalen und dunklen Gasse, die links vom Hostel abzweigt, kaufen wir erst noch eine gut gekühlte Flasche Bier. Die zischen wir gleich im Zimmer weg. 😉
«Wir haben heute noch nicht so viel gegessen. Da können wir heute mal früher gehen», meint Ma. «Du hast immer so gute Ideen», gibt Jo als Antwort dazu :-))

Jo hat die ganze Zeit seine neue dünne und luftige Pluderhose getragen. Doch nach dem ersten kleinen reissenden Geräusch, was einen Riss in der Naht angekündigt, ist er mit grosser Vorsicht unterwegs. Jetzt sieht er, dass die Hose leider eine «Eintagshose» ist. Der Stoff ist leider schon eingerissen und sie ist nicht mehr zu retten. «Was für eine Verschwendung!» Dabei hat Jo sie schon richtig ins Herz geschlossen.

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Wir entscheiden uns, zum Znacht nicht mehr weit zu gehen und direkt das kleine japanische Restaurant, keine 100m von unserem Hostel, anzusteuern. Thai Food werden wir noch genug bekommen, aber Sushi vielleicht eher nicht… Feine Sushi Rolls, Salmon und eine herzhafte Udon Nudelsuppe füllen unsere hungrigen Mägen. Jo, ganz der Gentleman, gönnt Ma sein halbes grosses Bier. Dass es für ihn zu viel ist, verschweigt er gönnerhaft. Ma lächelt und bedankt sich höflich. Ob sie etwas geahnt hat?

Gesättigt, müde und zufrieden betten wir heute etwas früher unsere müden Häupter darnieder.

 

 

 

 

 

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