Ohne grosse Eile beginnen wir den letzten Tag hier in Thailand. Wir haben nicht viel Gepäck und alles ist schnell gepackt. Statt wie befürchtet in Orawans kleinem Auto bis zur Grenze fahren zu müssen, bekommen die beiden eine Taxifahrt mit dem grossen PickUp von Orawans Bruder. Hier lässt es sich etwas gemütlicher fahren. Und doch sehen diese PickUp’s von aussen immer grösser aus als sie innen sind… Dieter fährt zum ersten Mal dieses Auto und ist daher auch etwas vorsichtiger. Dieter erzählt, dass auch sie morgen wegfahren: Flitterwochen auf Ko Mak! Mit dem Bus, dem Zug und der Fähre werden sie unterwegs sein.
Am Phu Sing Aussichtspunkt machen wir einen kurzen Halt, um die Aussicht auf das Land zu geniessen. Diesmal ist es nicht der Mekong, den wir sehen, es ist das Huai Samran Wasser Reservoir was dort hinten glitzert. Um uns herum ist der Pha Phaya Goopree Nationalpark; es ist hügelig und hat viele schöne Schmetterlinge! Diesmal sind wir hier schon im Grenzgebiet zu Kambodscha, nicht zu Laos noch 2 Tage zu vor. Das Restaurant, dass uns für eine Kaffeepause verlockend aussieht, scheint doch schon seit einiger Zeit geschlossen zu sein.
Ab hier ist es nicht mehr weit bis zur Grenze nach Kambodscha. Schon bald fahren wir an den ersten Check Points vorbei. Doch alles scheint es uns eher entspannt und unaufgeregt zu sein.
Jetzt stehen wir auch schon vor der unscheinbaren Grenze. Natürlich ist die Strasse mit Barrikaden versperrt, doch diese könnten auch ein besserer Weidezaun sein. Die Ausreise aus Thailand ist nach 2 min. mit einem Stempel im Reisepass erledigt. Hier machen wir noch ein letztes Foto mit unseren beiden Freunden.
Ein paar Schritte weiter stehen wir vor der Einreise nach Kambodscha. Auch hier ist alles recht entspannt. Kaum stehen wir in der relativ kurzen Schlange thailändischer Touristen werden wir auch schon für die Visabeantragung herausgewunken. Einmal um das kleine Gebäude herum, sehen wir Grenzbeamte in der Hängematte ihre Pausen machen. Jetzt kommt auch schon der zuständige Beamte. Da er das Büro für uns aufschliesst, scheinen wir wohl die ersten für heute zu sein, die ein Visa benötigen. In einer Gemütsruhe füllen wir die kleinen Anträge dafür aus. Er überträgt alles handschriftlich (mit schöner, leserlicher Schrift, nichts so krakelig wie Jo…) und klebt die Visa in die Pässe. Jetzt noch stempeln, signieren und die Gebühr von 1’200 Baht (was umgerechnet 36 CHF p.P. entspricht) einkassieren. Dann dürfen wir wieder zurück zum Einreiseschalte – diesmal im Fast Track. Jetzt nur noch die obligatorischen Fingerabdrücke machen lassen. Nach knapp 20 min. sind wir mit allem durch und warten auf unser Taxi, welches uns zu unserem Hotel in Siem Reap fährt. Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk fährt unser Fahrer um 12 Uhr vor.
Nach etwas mehr als 2 ½ Std. steigen wir in Siem Reap vor unserem Hotel aus. Unsere Hostel-Gastgeber sind ein lustiges Ehepaar: Er ist gebürtiger Pakistani, sie ist gebürtige Australieren, beide vermutlich etwas älter als wir. Schon beginnt eine lustige Plauderei mit ihr. Während hier in der Covid Pandemie alles geschlossen war und alles der Pandemie erlegen war, verbrachten sie gemütliche 9 Monate in der Türkei. Er als studierter Elektroingenieur fand dort eine Arbeit, sie genoss es, sich frei bewegen zu dürfen.
Unser Zimmer für die nächsten 6 Nächste ist geräumig und ruhig, obwohl es nur wenige Minuten zu Fuss in die City ist.
Zuerst, wie soll es anders sein, suchen wir den nächsten Telefonladen auf, um uns mit entsprechenden SIM-Karten auszustatten. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einer kleinen Wechselstube vorbei. Hier tauschen wir unsere letzten thailändischen Baht gegen USD (und das Kleingeld in kambodschanische Riel). Hier bekommen wir auch die Wegbeschreibung zum Telefongeschäft.
Mag es im Strassenverkehr auch schnell und etwas unorthodox zugehen, ist es in den Geschäften das genaue Gegenteil. Ruhig und immer schön der Reihe nach wird hier gearbeitet. Da wird niemand unruhig, wenn es ein Weilchen dauert. Bezahlten wir in den USA für 60 GB Datenvolumen um die 80-90 USD, kostet es hier in Kambodscha noch nicht einmal 10 % davon. Wir bezahlen 13 USD, wovon 6 USD davon für die SIM-Karte.
Jetzt suchen wir die nächste Filiale der franz. Bred Bank. Bei dieser Bank sollen die Gebühren am tiefsten sein, meinte unsere Landlady.
Die nächstgelegene Bankfiliale ist auf der anderen Seite des Siem Reap Rivers. Wir folgen den Menschenströmen durch die für Autos abgesperrten Strassen. Als wir die erste Brücke über den Fluss betreten, sehen wir, dass auf dem Fluss etwas los ist. Wow… Drachenbootrennen! Wir sehen einige der schmalen, 20-köpfigen Boote gegeneinander rudern. Es herrscht überall eine ausgelassene und fröhliche Stimmung. Schaulustige sitzen direkt am Ufer ohne jegliche Absperrungen. Überall sind Verkaufsstände, die Verschiedenes anzubieten haben.
Entlang des Flusses mit seinen nah gelegenen Brücken herrscht eine ausgelassene Party-Stimmung. Unseren Durst löschen wir mit einem kalten Angkor-Bier mit Aussicht auf den Fluss. Hier sehen wir auch die ersten brennenden Lichter anlässlich des Lichterfestes Loy Krathong auf dem Fluss treiben. Dieses Fest findet bei Vollmond im 12. Monat des buddhistischen Mondkalenders statt. Mit dem Entzünden der Kerzen sollen symbolisch alle Sorgen und Sünden des vergangenen Jahres davon schwimmen. Paare schwören sich bei diesem Fest die Treue und die ewige Liebe.
Die von Google angegebenen Supermärkte entpuppen sich eher als kleine Kioske, die gerade mal Getränkedosen und Snacks als Lebensmittel im Angebot haben. Doch jetzt haben wir erst mal Hunger und lassen die Lädchen Lädchen sein. In der Touristen-Hochburg der PUB STREET finden wir im Mesa Restaurant einen angenehm ruhigen Tisch. Statt der bisher so «spicy Thai Kitchen», die uns so manches Mal die Schweissperlen auf die Stirn getrieben hat, geniessen wir nun die schmackhafte und etwas mildere kambodschanische Küche.
Die engen Strassen der Stadt scheinen sich auch während der Nacht nicht abzukühlen. Es ist immer noch drückend warm.
Morgen früh treffen wir uns mit Borin Borin. Er ist der Fahrer, den uns Thomas vom Rerawadi Hotel eigentlich empfohlen hat. Wir sind ihm noch die 40 USD für die Taxi-Fahrt schuldig, die er für uns mit einem anderen Fahrer organisiert hat…
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