Überlandfahrt mit staubiger Baustelle

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Wir verzichten darauf, von unserem bescheidenen Zimmer ein «Abschiedsfoto» zu machen. Das ist jetzt nicht so toll, dass wir es unbedingt verewigen müssen. Aber dafür hart es auch nur umgerechnet unschlagbare 10 CHF gekostet.

Zum Zmorgekafi hat Ma ein gutes Café ausfindig machen können. Wir sind die ersten Kafi-Gäste des Tages. Die Kaffeemaschine wird abgedeckt und frisch gemahlenes Kaffeepulver eingefüllt. Entsprechend aromareich werden die letzten müden Lebensgeister geweckt. Doch mehr gibt es hier nicht. Doch halt, gleich nebenan ist eine Strassenküche. Wir machen 5 Schritte ins benachbarte Restaurant. Jobis Zmorge Müesli ist gerade aus, wird ihm bedauerlicherweise mitgeteilt, dafür gibt es eine unschlagbare Nudelsuppe. «Tja, dann her damit», denkt sich Jo. Es soll ja niemand sagen, Jo wäre zum Zmorge nicht flexibel 😉 Uiiii, und wie fein die sogar ist! Da ist wirklich alles drin, was in einer feinen Nudelsuppe drin sein sollte. Weil es eine unschlagbare Nudelsuppe ist, gibt es diese auch zu einem unschlagbaren Preis: Umgerechnet 25 Rappen!!!

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So, mit lokalem Frühstück gestärkt, machen wir uns auf den Weg. Heute ist der Tag, an dem wir DIE Baustelle befahren müssen. Diese ist ja nur stundenweise für den Verkehr freigegeben. Wir müssen zwischen 11.30 und 13.30 Uhr durchkommen. Dann ist sie erst wieder ab 17 Uhr für den Verkehr freigegeben. An der Dragon Cave Höhle, die wir schon gestern besucht haben, fahren wir heute links vorbei.

Weil wir gut in der Zeit liegen, fahren wir ca. 10 km vor der Baustelle noch rechts ab in eine ca. 6 km Schotterstrasse zum «Cool Pool». Der Cool Pool ist kein richtiger «Pool» im eigentlichen Sinne; er ist eine Karstquelle mit türkisblauem, klarem Wasser, in dem man auch baden kann. Wir nehmen mal alles mit zum Pool. So können wir hineinspringen, wenn uns danach zumute ist. Hier tummeln sich schon ein paar junge Badegäste die Fussballspielen, chillige Musik aus der Dose hören und viel Spass am Cool Pool haben. Wir begnügen uns mit ein paar schönen Fotos und einem kleinen Spaziergang. Im nah gelegenen Café peppen wir uns mit einem zweiten Kafi des Tages auf. Jetzt sind wir genau richtig in der Zeit. Wir können allerdings keinen richtigen Anfang der «Baustelle» ausmachen. Die Strasse führt in teilweise engen Kurven den Berg hinauf. Entgegenkommende Busse oder LKW brauchen beide Fahrstreifen für sich. Wir machen schon freiwillig Platz. Irgendwann wird die Strasse immer schlimmer. Baustellenfahrzeuge sehen wir eigentlich keine. Bagger, Muldenkipper, Bulldozer oder Planierraupen suchen wir vergebens. Teilweise ist durch den vielen Verkehr so viel Staub in der Luft, dass wir nichts mehr sehen. Alle sind nur noch sehr vorsichtig unterwegs. Die Autos wegen der vielen Schlaglöcher, wir alle, die mit den Rollern unterwegs sind, wegen des vielen Gegenverkehrs und der Autos, die überholen. Zusätzlich geht es immer wieder in engen Kurven rauf und runter. Man kommt sich vor, als wäre man der erste, der einen Weg durch diese Landschaft schlägt. Wir sehen auch nicht, wo in dieser Baustelle gearbeitet wird. Wahrscheinlich sind sie am Mittagessen… Überall ist loses Gestein rechts und links der Strasse. Die Strasse selber ist ein endloses staubiges Schlagloch… Als ein LKW plötzlich an einer engen Kurve beide Spuren braucht und es von hinten auch noch ein hektisches Gedränge gibt, weicht Ma dem LKW aus, stoppt nah an der Kante – und kippt dann langsam im Stand zur Seite um 🙁 Ma hat nur das Gleichgewicht verloren. Passiert ist ihr gottlob nichts. Nur den vielen Staub abklopfen und weiter geht’s…

Nach knapp 45 min. ist alles überstanden und wir sind erleichtert, dass nichts Schlimmes passiert ist. Auf einmal ist die Strasse wieder voller Roller. Ganze Horden sind wieder unterwegs. Wir rollen die nächste Tankstelle an. Diese verdient auch ihren Namen. Alles tip-top in Ordnung.

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Jetzt müssen wir nur noch der Strasse, die gleich am Namsanam River entlang geht, die nächsten 43 km folgen. Grösstenteils geht die Strasse schnurstracks gerade aus. Manchmal schlenkert sie durch kleine Ortschaften in denen Hühner, Enten, Kühe oder Wasserbüffel die Strasse kreuzen. Hier gilt eindeutig «Ich bremse auch für Tiere»! Es macht uns viel Freude, durch diese Landschaft zu fahren. Sie ist immer wieder abwechslungsreich. Die letzten 2 km sind Schotterstrasse. Unsere Unterkunft, das Spring River Resort, ist nur über Holzstege zu erreichen.

Nach der Angelegenheit mit der Baustelle brauchen wir unbedingt ein kaltes Bier, um dem ganzen Staub die Kehle runterzuspülen. Die steifen Glieder etwas auflockernd sitzen wir auf der Holzterrasse in der Lounge und lassen die Blicke auf den klaren trägen Namsanam River gleiten. Unser Zimmer/Bungalow hat keinen Ausblick zum Fluss, sondern in den Garten. Dafür kostet es statt 90 auch nur 20 USD. Wir sind doch nur zum Schlafen im Zimmer. Dafür lohnt sich dieser Aufpreis nicht.

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Nach einer entstaubenden Duschi setzten wir uns zum Apero nochmals in die Lounge. Wir sehen noch die letzten Sonnenstrahlen, bevor sich der Himmel mit einem herrlichen Abendrot schmückt. Danach gibt es ein leckeres Abendessen im hauseigenen Restaurant.

Für unsere Hausaufgaben ziehen wir uns nochmals in die Lounge zurück. In der lauen Nacht sind quakende Frösche und zirpende Heuschrecken zu hören. Morgen werden wir einfach nur die Landschaft geniessen und allenfalls einen kleinen Spaziergang ins angrenzende Dorf machen…

 

 

 

 

 

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