Auch wenn es schöne und entspannte Tage im River Spring Resort waren und wir dort viele interessante Menschen getroffen haben, ist es an der Zeit ein kleines Stück weiterzufahren. Doch zuerst gibt es für Ma noch eine feine heisse Nudelsuppe und für Jo sein heissgeliebtes Müesli zum Zmorge (wahrscheinlich sein letztes für die kommende Zeit hier in Asien). Während viele der anderen Reisenden schon wieder ihre sieben Sachen für die Weiterreise packen, sitzen wir noch gemütlich vor unserem Zmorge.
Als auch wir uns am Vormittag verabschieden, kommt fast wie bestellt die Sonne etwas raus. Sie scheint immer wieder etwas durch die Wolkendecke, aber die starken Windböen, die schon seit Tagen herrschen, machen es nicht gerade angenehm auf den Rollern zu fahren.
Die heutige Etappe in Richtung Na Hin (es ist die gleiche Strecke, die wir vor 5 Tagen zum Spring River Resort gefahren sind, nur in umgekehrter Richtung), ist mit insgesamt etwas mehr als 40 km zum Glück nicht so lang. Und daraus machen wir noch 2 Teilstücke: Nach den ersten 12 km biegen wir rechts in einen Holper-Stolper-Feldweg ab. Zum Glück ist dieser nicht so lang. Es liegen nicht kleine Steinchen auf dem Weg, sondern oftmals mehr als faustgrosse runde Kiesel. Heute sind wir die ersten zahlenden Gäste, die am Tor zur Tham Nam Non Cave stehen. Wir glauben den Angestellten fast aus seinem Vormittagsschlaf gerissen zu haben Unsere beiden Rucksäcke dürfen wir in seinem «Büro» in eine Ecke stellen. So müssen wir sie bei der Höhlenerkundung nicht tragen.
Als wir zur Höhle weitergehen, erkennen wir auch den Grund für den Holper-Stolper-Feldweg. Aus der Höhle kommt ein breites, jetzt ausgetrocknetes Bach-, nein, Flussbett heraus. Welches vor einigen tausend Jahren noch breiter gewesen sein muss… Über dieses Flussbett staksen wir in die riesige Höhle hinein.
Caroline war mit Chen schon vor ein paar Tagen in der Höhle und haben sich mit der starken Lampe von Chen 30 Minuten rein getraut. Gemäss Thomas, unserem Gastgeber im SpringRiver Resort ist die Höhle erst teilweise erforscht und kartiert – etwa 15 Kilometer! Dabei gibt es auch immer wieder Abzweigungen… Trotz Taschenlampen müssen wir jetzt nicht noch viel weiter in der Dunkelheit hinein. Unsere Lampen können die riesige Höhle auch nur zum Teil erleuchten. Und bevor wir hier im Dunkeln herumstolpern drehen wir lieber wieder um, um im Eingangsbereich mit dem Sonnenlicht noch ein paar tolle Fotos zu schiessen 😉
Obwohl wir etwas früher als angegeben im Sainamhai Resort ankommen, unserer heutigen Unterkunft, sind wir schon herzlich willkommene Gäste. Unser kleiner Bungalow ist nah an einer grossen Wiese und auf hohen Stelzen gebaut. Die Sonne scheint angenehm auf den kleinen Balkon, doch der Wind pfeift ordentlich durch die dünne Bastwände. Nach einem kleinen Snack dürfen wir in einen durch Bäume etwas windgeschützteres Bungalow umziehen. Hier wird der ärgste Wind durch die umliegenden Bäume und das Bambusbuschwerk abgehalten.
Wenn wir überlegen, als wir mit unserer kleinen Tour gestartet sind, wie wir da in der Sonne geschwitzt haben und jetzt im Wind schnattern und frieren…
Unser Landlord spricht sehr gutes Englisch. Er führt diese Unterkunft nun seit 15 Jahren. Vorher war er knapp 30 Jahre bei der Wasserkraftwerksgesellschaft angestellt. Er hat sich dieses Stück Land gekauft, ein paar gutmütige Rinder zugelegt und erfreut sich mit seiner Frau über dieses selbstbestimmte Leben. Sein grosser Cebu-Bulle mit seinem braun glänzenden Fell ist sein ganzer Stolz. Ihn hegt und pflegt er mit besonderer Liebe. Als gläubiger Buddhist ist er sehr gelassen und nimmt alles, wie es kommt. Warum denn nicht diese Welt geniessen, wie sie ist? Seine drei Töchter sind erwachsen und stehen auf eigenen Beinen…
Der vorbeifliessende Namsanam River wird durch das nahgelegene Wasserkraftwerk reguliert. Seitdem gibt es für die Anlieger auch in der Trockenzeit Wasser und ihr Land ist fruchtbar und lebenswert geworden. Wenn die Schleusen des Kraftwerks geöffnet werden, schwillt der Fluss spürbar an, sonst fliesst er eher träge dahin. Der generierte Strom wird nach Thailand exportiert.
Vor ein paar Jahren gab es trotz des Staudamms während der Regenzeit ein heftiges Gewitter und eine Flutwelle, die sein Land überspülte. Hier bei ihm war die Überschwemmung nur ein halber Tag, weiter flussabwärts kam es leider zu grösseren Schäden…
Als es schon dunkel ist, lassen wir uns unser Znacht schmecken. Für Jo muss es eine heisse Currysuppe sein. Ma lässt sich ihre Curry-Veggies schmecken. Relativ früh krabbeln wir ins Heihabettchen. Was wir morgen machen, steht im Vollmond, der hoch über uns am Himmel thront.
Valentin Cesare gessler
Begeisternde Reise, faszinierend