Vientiane, Hauptstadt von Laos

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Nach dem Zmorge verabschieden wir uns aus Thakhek. Unser Organisator der Busreise steht pünktlich vor der Tür, um uns abzuholen. Auf dem Weg zum Busbahnhof sammelt er noch so machen Passagier ein. Am Busterminal steht der grosse Überlandreisebus mit offenen Türen schon parat. Unten wird das Gepäck der Reisenden, Reissäcke und anderes – u.a. ein Motorroller – verstaut, oben sitzen wir, die Reisenden. Weil wir so früh am Busbahnhof sind, kann uns unser Organisator schöne Plätze weit vorne reservieren – sagt er uns jedenfalls in gutem Eigenmarketing. Als wir einsteigen, sehen wir, dass es keine Sitzplatznummern gibt. Wir setzen uns, wo es noch Platz hat. Auch dieser Bus ist eher auf laotische Körpermasse zugeschnitten. Neben uns legt sich eine kleine Grosi mit ihrem noch kleineren Grosskind quer über ihre Sitze schlafen. Ma lesend, Jo mit seinem Hörbuch im Ohr, lassen die Busfahrt über sich ergehen. Zum Zmittag gibt’s im Nirgendwo eine Pause. Wir sind immer noch dabei, die Nudelsuppe in uns hineinzuschaufeln und -stäbeln, als der Fahrer schon wieder Hupzeichen gibt, dass es gleich weiter geht.

Das kleine Grosi neben uns scheint die Fahrt nicht so gut zu vertragen. Ihre gute Laune und Fröhlichkeit vom Morgen ist aus ihrem Gesicht gewichen und dafür nimmt die Farbe «grün» überhand…

Ungefähr die Hälfte der Strecke ist geschafft. Für Jo früher als gedacht, biegt der Bus nach etwas mehr als 6 Stunden Fahrzeit, so um 16 Uhr, ins Busterminal ein. Hier stehen schon einige «Sammeltaxis» bzw. Songthaews bereit, um Passagiere weiter ins City Center bzw. zu ihren Unterkünften zu transportieren. Mas erster Eindruck von Vientiane sind die Kabelsalate: den grossen Einfallsstrassen entlang hängen unzählige Stromkabel in wirren Strängen nebeneinander. Dass das funktionieren kann?! Nach weiteren 30 min. steigen wir vor dem Lucie Hotel aus. In der Eingangshalle empfängt uns ein grosser Wäscheberg. Unser Zimmer im 4. Stock ist leider noch nicht fertig. Es gab heute einen grossen Stromausfall hier in Vientiane, so konnte die Wäscherei mit der Wäsche nicht fertig werden. Eigentlich hätte sie bereits vor einer Stunde geliefert werden sollen. Doch sich aufzuregen, bringt ja nichts – und scheint den Laoten auch überhaupt nicht in den Genen zu liegen.

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Nur zwei Häuser weiter die Strasse runter erfrischen wir unsere durstigen Kehlen. Später suchen wir das empfohlene Restaurant auf. Doch wir zögern: Vom Land kommend sind die hohen Preise hier in der Hauptstadt ungewohnt hoch für uns. Ausserdem bläst uns entweder ein Venti direkt ins Gesicht oder wir müssen direkt an der Strasse sitzen. Beides lässt für unseren ersten Abend in der Hauptstadt nicht gemütlich erscheinen. Wir lassen das empfohlene Haus links liegen und finden in der kleinen Strasse unseres Hotels etwas Passendes. Jetzt können wir die Preise richtig einordnen. Das Grossstadtleben ist halt teurer… Einen Absacker gönnen wir uns noch ein Haus weiter. Hier spricht uns ein unscheinbarer älterer Mann an, ob es uns gefällt und wo wir herkommen. Er kennt die Schweiz, war dort schon in Ferien. In einem Nebensatz meint er, dass er der Besitzer dieses Restaurants sei. Wir sind überrascht, das hätten wir nicht gedacht: Mit seinen Putzlappen in den Händen und dem blauen Gewand sieht er eher wie ein normaler Angestellter aus. Während des Vietnamkrieges wurde er mit seiner Familie zu Kriegsflüchtlingen im weit entfernten Kanada. So lebte er mit seiner Familie für mehr als 30 Jahre in Vancouver, Kanada. Sie sind vor ein paar Jahren wieder zurück in ihre Heimat, da sein Sohn hier in Vientiane dieses Restaurant eröffnete wollte. Dazu meinte der Vater nur lapidar: «Wenn du ein Restaurant aufmachst, gibt es kein Lao Food». Aus dem Grund suchen wir auch vergebens nach Fried Rice, oder Noodle Soup auf der Speisekarte, dafür Pizza aus dem Steinofen und Burger. Er ist ein lustiger und interessierter Mensch, der sich für unsere Reise durch Kanada interessiert. Morgen kommen wir mit Torsten wieder!

Als wir die wenigen Schritte zum Hotel ansteuern, hören wir schon die ersten Karaoke Gesänge. Unser Zimmer ist, so wie wir jetzt, fertig. Würde von draussen durch das geschlossene Fenster nicht der schiefe und schräge Karaoke Gesang zu uns herüber dröhnen, würden wir gut und recht schnell einschlafen. Aber irgendwann klappt’s dann schon…

Morgen stehe wir für Torsten am Flughafen Spalier. Ein Taxi mit wartendem Fahrer ist schon reserviert…

 

 

 

 

 

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