Als Jo heute morgen noch mit müden Augen auf sein Telefon schaut, empfängt ihn eine freudige Nachricht aus der alten Heimat: Eva & Jan laden im August zu ihrer Hochzeitsfeier ein. Jo’s jüngere Tochter Eva heiratet ihren Jan! Dieses Fest lassen wir uns natürlich nicht entgehen! Nur mit der gewünschten glamourösen Kleidung müssen wir uns noch etwas einfallen lassen. 😉
Beschwingt machen wir uns auf zu einem kleinen Café, an dem wir schon die letzte Tage öfters vorbei gekommen sind. Trotz der engen Gassen und Strassen scheint hier schon recht früh wärmend die Sonne herein. Doch diesen Gedanken an die wärmende Sonne haben leider auch schon andere vor uns gehabt. Draussen im kleinen Garten sind alle Tische schon voll besetzt. Drinnen sind wir die einzigen. Ma giert es nach einem guten Kafi. Sämtliche Bedienungen nehmen ständig Bestellungen anderer Gäste auf und wuseln emsig um uns herum. Was uns dabei allerdings etwas irritiert, weshalb wir bereits eine gute Stunde nur schon auf unsere Kaffees warten müssen. Allerdings müssen wir zugestehen, dass die Warterei sich gelohnt hat! Wir sind mehr als nur zufrieden mit den Kaffees und dem Essen.
Wurden wir gestern beim Coiffeur auf heute verschoben, so nimmt Jo nach kurzer Wartezeit auf dem Coiffeur-Stuhl platz. Den Schnitt kennt er noch aus Australien: Oben bitte 6 mm und an den Seiten auf 3 mm verkürzen. Und das kann schon alles mit der Maschine gemacht werden. Mit einem entsprechenden Aufsatz schert die Coiffeurin Jo den ersten Streifen seiner blonden Pracht ab. Oha, dass sieht jetzt aber schon recht kurz aus! Aber 6 mm sind 6 mm. Und Haare wieder drankleben geht noch nicht. Jo muss da einer falschen Erinnerung unterliegen. Diesen kurzen Meckischnitt hatte er das letzte Mal als kleiner Bub vor mehr als 50 Jahren. Die Seiten müssen jetzt nicht auch noch kürzer werden. Auf diesen Haarverkürzungs-Schreck braucht Ma gleich nochmals einen guten Kafi.
Schön, dass hier im Altstadtquartier alles in wenigen Minuten fussläufig zu erreichen ist. Auch jetzt sind es nicht mehr als 2 min. bis zum nächsten, schönen Café. Obwohl hier schon in einer halben Stunde geschlossen wird, dürfen wir noch in aller Ruhe unseren Kafi bestellen. Jo bemerkt aus dem Augenwinkel, wie sich etwas auf dem Dach bewegt. Erst denkt er, dass eine kleine Katze umherschleicht, aber es ist ein Eichhörnchen, das dort neugierig, geschwind und gewitzt herumturnt. Schnell kommt es über eine Stromleitung zu uns herüber. Einen Pfosten läuft es kopfvoran herunter, um unten auf dem Boden ein grosses Stück Toast zu erhaschen. Noch bevor ihm jemand seine Beute wieder abluchsen kann, verschwindet es genauso geschwind, wie es gekommen ist.
Zwischendurch bekommt Jo die Info, dass für uns morgen zwei Töfflis parat stehen werden. So steht unserer Tour nichts mehr im Wege. Als Jo bezahlen möchte, kommt er mit Pascal und Lorena, einem jungen Schweizer Paar ins Gespräch. Durch unsere gemeinsamen Reiseziele finden wir schnell gemeinsame und intensive Gespräche mit den beiden. Gerade was Australien betrifft, tauchen schnell ein paar Fragen auf. In einem weiteren nahgelegenen Restaurant geht die Diskussion damit weiter. Wir alle bestellen nur etwas zu trinken. Kafi, Limo und Juice werden bestellt. Heute scheinen wir auf langdauernde Bestellungen gestossen zu sein. Auch hier warten wir eine ganze Weile auf unsere Getränke. Die beiden Kafis sind schon halb erkaltet und werden eher einem faden Instantkaffee aus den letzten 80ern gerecht. Pascal hat seine Limo nach mehr als einer halben Stunde eigentlich schon abgeschrieben. Doch als wir aufbrechen, kommt sie doch noch. Wir verabreden uns zum Znacht mit den beiden.
Unser, eigentlich eher Ma’s Plan für heute morgen war, dass wir uns um unsere weitere Reise kümmern von Thailand zurück nach Australien. Wie geht’s weiter? Vietnam nicht, das ist schon längst beschlossene Sache. Noch ein paar Wochen nach Indonesien kommt uns in den Sinn. Ma möchte gerne nach der 12-tägigen Scooter-Tour, die ja schon morgen beginnt und am 27. Januar endet, ein paar Tage in Bali zur Ruhe kommen. Im dem folgenden vierten Café für heute, in welchem Jo gestern seinen Humpen Gingertee getrunken hat, bestellt er jetzt auch wieder einen. Um uns weiter abzustimmen, schauen wir in unsere Kalender. Wir sind uns einig, dass wir nach der Tour nicht mehr als 2 Übernachtungen brauchen, bis wir abfliegen könnten. Von Chiang Mai aus gibt es bezahlbare Flüge mit Zwischenstopp in Bangkok direkt nach Denpasar in Bali. So versucht Ma zwei entsprechende Flugtickets für uns zu buchen. Bei solchen Dingen wird sie immer sehr nervös. Oftmals hapert es an ihrem Doppel-Nachnamen. Auch diesmal klappt es nicht auf Anhieb. Sie kann alles Erforderliche eingeben und beim Bezahlen geht’s plötzlich nicht weiter. Das bringt sie immer auf die Palme. Noch vor dem Znacht mit Pascal und Lorena um sechs möchte Ma die leidige Buchung abschliessen. Zurück im Hotel unternimmt sie einen zweiten Anlauf. Die schon «gebuchten» Tickets waren die letzten am 29. Januar – sie scheinen im Daten-Cache-Nirvana irgendwo verschwunden zu sein. Dann buchen wir eben die beiden letzten Tickets einen Tag früher. Das schaffen wir schon!
Pascal schreibt, dass er schon seit ein paar Tagen mit einer Magenverstimmung zu kämpfen hat. Leider muss er das gemeinsame Znacht absagen. So pressiert es uns auch nicht mehr so. Ausserdem können wir uns ja auch nicht den ganzen Tag nur von Café zu Restaurant bewegen, oder doch?
Morgen früh gehen wir unsere beiden Motorroller abholen und starten unsere Tour hier von der Unterkunft aus. Unser grosses Gepäck dürfen wir hier so lange abstellen. Kurz bevor wir uns zum Abschluss hier in Chiang Mai auf dem Weg zu Professors kleinem Restaurant machen, dem Chick-k, reservieren wir bei unserem Gastgeber schon ein Zimmer nach unserer Rückkehr von unserer Töffli-Tour.
Die Wartezeit bis zum nächsten freien Tisch verkürzen wir uns mit einer kalten, durstlöschenden Erfrischung. Kurz schaut auch noch Professors Vater vorbei, um sich ein paar Nudeln «auszuleihen» für sein eigenes, gut gehendes Streetfood Restaurant um die Ecke. Er ist sehr stolz auf seinen Sohn und die Crew – der kleine Laden brummt! Während wir auf unser Essen warten, reserviert Ma in Bali für uns schon die erste Unterkunft. Weil das so gut klappt, bucht sie auch noch ein Taxi vom Flugplatz bis zur Unterkunft hinterher. So sind die nächsten 3 Wochen mehr oder weniger fest verplant.
Heidi
😅Ja die Frisur ist mal mutig. Eindeutig kein bon jovi mehr.