Ein klarer Tag mit Sonnenschein begrüsst uns heute. Nichts mehr zu sehen von dunklen Regenwolken. Leider geht es unseren beiden Mägen noch nicht so, wie es sein sollte. Schon gestern zum Znacht gab es für Ma nur etwas Reis, heute schliesst sich ihr Jo auch an…
Nach etwas Frühgymnastik und einer kleinen Stärkung beschliessen wir, uns ein paar der vielen Wasserfälle rund um Munduk anzuschauen – nach den gestrigen Regenfällen für ein Mal nicht in Sandalen oder Badelatschen, sondern in festem Schuhwerk. Schon anhand der morgendlichen gemässigten Temperatur merken wir, dass wir hier ein gutes Stück höher als noch Sidemen sind (500 m). Die Nacht war angenehm kühl. Eine Klimaanlage ist hier nicht von Nöten.
Gut ausgerüstet stapfen wir also los. Obwohl uns einige Touristen in den schon obligatorischen Flipflops entgegenkommen, fühlen wir uns in unseren festen Schuhen gut aufgehoben. Der Weg ist jetzt nicht anspruchsvoll, aber wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und der Bemoosung doch hin und wieder sehr rutschig. Überall plätschert und gurgelt es. Ma ist fasziniert von den vielen verschiedenen Libellen: Rot-schwarze mit durchsichtigen Flügelspitzen, metallic blaue Flatter-Libellen, grün-gelb glänzende…
Nach einer Dreiviertelstunde kommen wir beim Red Coral Wasserfall an. Auch wenn wir beide keine ausgesprochenen «Wasserfall Liebhaber» sind, finden wir diesen Wasserfall schon recht «nett», insbesondere da er jetzt in der Regenzeit richtig schön Wasser hat.
Nach ein paar Fotos möchten wir auch noch den Golden Valley Wasserfall besuchen. Nach einer weiteren knappen Stunde kommen wir etwas weiter oberhalb, auf gut 1’000 m Höhe, beim Golden Valley Wasserfall an. Wie es bei Wasserfällen so üblich ist, verteilt der Wind eine feuchte Gischt um uns herum. So wird das Fotografieren eine feuchte und anspruchsvolle Angelegenheit.
Toll, etwas weiter oben und somit gischtsicher, gibt es ein schönes kleines Kaffee mit Aussicht auf den Wasserfall. Weil wir nun doch etwas Schmacht haben, lassen wir uns etwas Kleines zum Zmittag bereiten. Während wir hier auf 1’000 m in der Schwüle vor uns hindampfen, ist es Diheime bestimmt kalt und weiss. Nicht nur beim Wandern, nein auch beim Essen scheinen wir einer anderen Zeitliga anzugehören. Wir sind immer die langsamsten… Aber auch deswegen, weil wir nicht nur von Wasserfall zu Wasserfall hechten, sondern unterwegs immer noch tausend interessante Fotomotive finden. Seien es die schon aus Thailand bekannten Seidenspinnen, tiefblaue Libellen, interessante Pflanzen oder auch nur ein paar Schmetterlinge um uns herum.
Ma geht es nicht so gut mit der Verdauung, sie möchte sich wieder auf den Retourweg machen. Den kennen wir jetzt schon, nur in umgekehrter Richtung. Jetzt geht es auf dem teilweise schlüpfrigen Weg bergab. Ma hat hier mit einem Wanderstock vorgesorgt. So schleichen wir etwas vorsichtig den Weg hinunter ins Dorf.
Bei einem kleinen Verkaufsstand von lokalen Gewürzen und anderen Produkten ersteht Jo zwei Tüten Macadamia Nüsse. Die sich nach dem zweiten Bissen als komisch erweisen. Nicht so wie erhofft und erwartet. Diese wirbeln seinen Magen so ordentlich durcheinander, dass er keine Lust mehr auf ein Znacht verspürt.
Während JoMa ihre Hausaufgaben machen, tönt von der anderen Talseite eine monotone Etüde, ein musikalisches Übungsstück mit Gamelan (ein Ensemble aus Trommeln, Xylophonen, Gongs etc.) herüber. Hier wird für die nächste Zeremonie der Trommelwirbel geübt.
Zum Znacht gibt es in Anbetracht der angeschlagenen Mägen nur eine leichte Kost… Was wir morgen machen, warten wir die Mägen ab. Was jetzt ein anderer Spruch ist, als der sonst Übliche „Schauen wir, wie das Wetter wird“. Hoffen wir dass es morgen besser ausschaut…
Dankbar für den tollen, regenfreien Schönwettertag in der Regenzeit am regenreichsten Ort Balis geniessen wir auch noch einen wundervollen Sonnenuntergang.
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