Ariah Park – im Hinterland von NSW

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Celeste hat heute, wie auch schon gestern, einen vollen Stundenplan. So sehen wir sie heute morgen nur noch schnell Zähne putzend durch das Haus huschen. «Mach’s guet, liäbi Celeste. Vielleicht sehen wir uns das nächste Mal in der Schweiz wieder!»

Nach langer Zeit kommt Jo endlich wieder dazu, eine seiner legendären SuperBowls zum Zmorge zu zelebrieren. «Yummi, yummi», sind Merediths anerkennende Worte dafür. Es wird doch bald Mittag bis wir Meredith und Ricki Ciao, Goodbye und auf Wiedersehen sagen. Statt auf lange Fahrt geht es erst Mal zum nächsten Coles Supermarkt, um uns mit dem Nötigsten an frischen Lebensmitteln für die nächsten Tage einzudecken. Auch hier merken wir spätestens an der Kasse, dass wir das günstige Südostasien bzw. Bali verlassen haben. Das Einkaufswägeli ist nicht ganz gefüllt, dafür unser Portemonnaie um so leerer…

Jetzt geht es endlich wieder los – on the road again! Jo lässt Enelis Reifen nur so auf dem Asphalt surren. Knapp 300 km ist die Etappe bis nach Ariah Park, die uns Ma ausgesucht hat. Den Schlüssel für die Dusche zum Campground können wir noch kurz vor Ladenschluss um 17 Uhr in der Eisenwarenhandlung Seymours im Zentrum des Städtchens gegen 8 AUD eintauschen. Das Geschäft und deren InhaberInnen, wie überhaupt die ganze Ortschaft, scheinen ihre besten Zeiten hinter sich zu haben 😉

Nach der letzten Volkszählung 2021 hatte das Städtchen Ariah Park 268 Einwohner. Der Name Ariah Park leitet sich von der Anglisierung des Wiradjuri-Wortes (lokale Sprache der Aborigines) «narriyar» ab, was «heiss» bedeutet. Die Stadt ist vom National Trust als Schutzgebiet aufgeführt. Ariah Park sei bekannt für seine «Wowsers, Bowsers und Pfefferkornbäume». Ein Wowser ist ein australisches Wort, das einen «fauligen frommen Heuchler, der versucht, die Freuden anderer zu beschneiden, oder daran arbeitet, dass seine eigene starre Moral allen aufgezwungen wird, die es vorziehen, keinen Alkohol zu konsumieren». Ein «Bowser» bezieht sich auf die alltägliche Maschine, mit der Benzin oder Diesel in ein Fahrzeug gepumpt wird, von denen viele antike Beispiele auf der Hauptstrasse zu sehen sind. Der «Pfefferkornbaum» ist eine verbreitete Sorte, von der viele Exemplare die Hauptstrasse zu sehen sind. Der Wohlstand des Bezirks kommt von der Schafshaltung und vom Weizenanbau.

Ariah Park ist eine Veranda-Stadt. Viele der Gebäude in der Hauptstraße haben immer noch ihre unverwechselbaren Veranden, um Stadtbewohner und Käufer vor der Hitze des Riverina-Sommers zu schützen. Einer der Reize der Stadt ist es, entlang der Hauptstrasse zu schlendern, die alten Geschäfte zu bewundern und sich vorzustellen, wie das Leben in den 1920er Jahren war, als Pferde und Kutschen häufiger als Autos waren.

Das kleine verschlafene Nest Ariah Park darf gerne weiterhin seinen Dornröschen-Schlaf träumen.

Die Hauptstrasse von Ariah Park mit der Shoppingzeile die auf Kundschaft und bessere Tage wartet...
Das Park Hotel träumt auch von vergangenen Zeiten...
Die Dünger Handlung ist auch schon vom Wein überwuchert
Tja, hier gibts keinen Sprit mehr, nur noch den Spirit der vergangenen Tage..
Allein im Feld der Stromlosen im Ariah Campground
Wir geniessen den Kafi am Morgen...
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Der Campground, der sich gleich neben dem Sportplatz befindet, liegt am Ortseingang und ist recht «grosszügig» dimensioniert – wie überall, wo es genügend Platz hat, um sich auszubreiten. Nicht gerade verloren, aber doch sehr über schaubar, verteilen sich die wenigen Camper auf dem Platz. Wir glauben, dass wir mit unseren 62 Jahren den Altersdurchschnitt ziemlich nach unten drücken 😉

Erst kurz nach 20 Uhr wird es langsam dunkel. So kann Ma sich noch im Hellen in der «Eneli-Küche» austoben. Als es dämmert, überfallen uns die ersten kleinen Mücken. Ganz ohne deren Stiche kommen wir nicht davon. Dass wir nicht mehr in Australiens Sibirien, Canberra, sind merken wir, als es Nacht ist. Zitterten wir noch bei Celeste und Meredith, sitzen wir hier noch in kurzer Hose und T-Shirt draussen, um einen Teil unserer Hausaufgaben zu machen…

Morgen wird es auch keine allzu lange Fahrt werden. Dürfen wir uns heute hier für 8 AUD auf den Platz mit Duschi und Küche stellen, stehen wir die kommenden 3 Nächte für insgesamt 6 AUD im Woolshed Flat Campground im Cocopara Nature Reserve (Nationalpark) – ohne Duschi und ohne (Trink-)Wasser. Wir sind gespannt, wie es dort sein wird. Morgen wissen wir und ihr dann mehr…

 

 

 

 

 

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