Die Nacht im Cocoparra Nationalpark war so still und einsam, wie man es sich nur vorstellen kann. Irgendwann wurde es nachts dann kühler, so dass wir nicht noch mehr in der kleinen Eneli schwitzen mussten.
Durch einen Kafi gestärkt, entscheiden wir uns, weiterzufahren um die Gegend am sich schlängelnden Murrumbidgee River weiter zu erkunden.
Die Schotterpiste aus dem Nationalpark kennen wir ja schon von gestern her. Plötzlich tauchen von rechts zwei Kängurus auf, die vor uns die Piste kreuzen. Eines der beiden setzt zu einem eleganten Sprung an, um über den Gatterzaun zu entkommen. Im abgemähten Weizenfeld schaut es sich erst noch etwas um, um später ohne Eile weiter zu hüpfen.
In diesem flachen Gebiet sind die Felder, Plantagen und Weinanbaugebiete einfach riesig. Rechts sehen wir leere, ockerfarbene Felder und im Gegensatz dazu auf der anderen Strassenseite satte grüne Feld. Wir trauen unseren Augen kaum, als wir die grünen Felder als Reisfelder erkennen. Reisfelder in Australien! Mit vielem haben wir gerechnet, aber nicht damit! Avocado-, Baumnuss- und Sumo-Plantagen zieren unseren Weg. Und dazwischen immer wieder grosse Weinanbaugebiete.
Sumo Plantagen? Die Sumo Citrus ist eine Hybridfrucht aus einer Orange und einer Mandarine und kommt ursprünglich aus Japan. Sie ist kernlos, hat eine dünne Schale wie eine Mandarine, ist aber einfacher zu schälen und enthält das dreifache Vitamin C normale Mandarine. Ausserdem ist sie wesentlich süsser als Mandarinen oder Orangen. Die Form ähnelt einer Christbaumkugel.
In Leeton machen wir im Stir Espresso Café unser Zmittag. Wir teilen uns Salat und Süsskartoffel-Pommes. Als das Besteck gebracht wird, bekommen wir etwas Heimweh. Wir haben natürlich SOFORT das VICTORINOX-Messer aus der alten Heimat erkannt. Ein Stück Heimat hier in Down Under im kleinen Städtchen Leeton!
Nicht weit von hier schlängelt sich der Murrumbidgee River durch die Landschaft, an dessen Ufer es ein paar kostenlosen Stellplätze geben soll. So in der Art wie im Cocoparra N.P., nur nicht so weit weg von allem. Leider gelingt es uns nicht, Eneli dort vernünftig auszutarieren. Mehrere Versuche scheitern kläglich. Und irgendwie würden wir zu einer schönen warmen Dusche auch nicht nein sagen… So suchen wir uns eine Alternative. Die ist nicht die Ecke rum, aber nach etwas mehr als einer halben Stunde stehen wir beim Gogeldrie Riverside Park Campground vor dem Office. Dieser Stellplatz ist zwar nicht kostenlos, aber mit 26 AUD auch nicht gerade teuer.
Als wir unseren schattigen Platz gefunden haben, krächzt es überall um uns herum in den Bäumen und darüber in der Luft: Riesige Schwärme weisser Kakadus fliegen um uns herum auf dem Weg zu ihren Schlafbäumen. Dieser Ort scheint die Heimat des White Cockatoos zu sein.
Noch vor dem Zoom schlendern wir eine Runde durch den Campgrund. Es hat alles, was das Camperherz begehrt: Trinkwasser, Duschis, Grillstellen, Badeplätze am Murrumbidgee River, grosse schattenspendende Bäume und viel Platz um uns herum.
Abends nach dem Zoom rufen wir auch noch Norbert und Angelina an. Angelina überkommt sofort die Sehnsucht nach ihrer Heimat Australien. Auch Norbert, wenn er es sich recht überlegt, könnte sich vorstellen hier nochmals ein paar Jahre zu arbeiten und zu leben. Schliesslich lebten sie fast 20 Jahre in der Nähe von Melbourne. Keanu, ihr Sohn wuchs zum hier Teeny heran.
Bis spät am Abend bläst ein warmer Wind; erst in den frühen Morgenstunden wird es merklich kühler. So kommen wir doch noch zu einem gesunden Schlaf.
Wir beschliessen hier noch eine weitere Nacht zu verbringen. «So können wir etwas aufarbeiten und den schönen Ort einfach geniessen», meint Ma dazu.
Valentin Cesare gessler
Schon ein mrkwüriges Tier, Kanguru. Der kleine Film ist super.
Mo
Dankeschön! Ja, es sind faszinierende Tiere, wie übrigens alle Beuteltiere hier in Down Under.
Es gibt übrigens noch mehr kleine Videos – s. nächste Blogeinträge…