Eneli in der Gen-Tech Garage, oder eigentlich nur davor?

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Schon früh, eigentlich zu früh (!), weckt uns Jo’s Wecker kurz vor 6 Uhr aus dem Schlaf. Noch ist es dunkler Morgen um uns herum, nur langsam kommt die frühe Sonne hinter den Hügeln hervor, um das erste Licht das Tages zu schicken. Pünktlich um 7 Uhr mit einem Kafi zum wach werden, machen wir uns auf den Weg nach Gungahlin bzw. das Quartier Mitchell zur Garage.

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Obwohl Gungahlin schon in den Nahbereich zu Canberra gehört, also in der Agglo um die Hauptstadt Australiens liegt, sind die Highways in die Stadt erstaunlich leer. Wenn wir hier an den morgendlichen Stossverkehr um Züri denken, ist das hier freie Fahrt bis in die Stadt hinein. Nur ein kurzes Stück, vor zwei grossen ampelgesteuerten Kreuzungen, kommt etwas Gefühl von morgendlicher Rushhour auf.

Um kurz vor halb neun übergibt Jo Enelis Schlüssel. «Bitte schaut auch noch nach der Spur. Die Rädlis stimmen nicht so ganz mit dem Lenkrad überein. Um geradeaus zu fahren, muss das Lenkrad immer leicht schief gehalten werden».

Zum Zeitvertreib des Tages suchen wir das Bean Addiction Espresso Café auf. Hier gibt’s für uns ein Zmorge und alles, um die langen Wartestunden zu überbrücken: Schnelles WiFi und Strom, bequeme Tische, Ruhe. Wir haben mit einer Eiseskälte wie im Starbucks gerechnet, daher auch ¾ Hosen angezogen. Doch es ist (etwas zu) warm. Badehose hätte vollkommen ausgereicht. Das Café scheint ein beliebter Treffpunkt am Morgen zu sein. Pensionäre geniessen ihren Kaffee hier, Arbeiter kommen auf einen Coffee to go und ein Sandwich rein. Dem Personal wird es nicht langweilig.

Während wir uns hier die Zeit mit so allerlei vertreiben, arbeiten die Jungs wohl hoffentlich an unserer Eneli. Er würde uns anrufen, sobald sie bereit sei, meinte der Gen-Tech Mitarbeiter hinter der Theke. So gegen 15 Uhr denken wir uns, doch einmal in der Garage vorbeizuschauen. Heureka, es sieht so aus, als wären sie mit ihrer Arbeit fertig geworden: Eneli steht auf der anderen Strassenseite. Als wir das Büro betreten, wird jedoch uns offenbart, dass sie nur halb fertig geworden seien. Den Rest müssten sie morgen fertig machen. Je mehr uns erzählt wird, desto mehr kommen wir zum Schluss, dass sie heute keinen Handschlag an Eneli gemacht haben, weil auf einmal alle Hebebühnen besetzt waren und ein anderes Auto nicht fertig geworden ist. Wir können Eneli entweder hierlassen damit sie evtl. heute noch etwas dran machen könnten und müssten uns allerdings hier in der Nähe ein Zimmer nehmen, oder wir bringen Eneli morgen nochmals vorbei. Wir entscheiden uns für Letzteres. Morgen sind wir schon vor 8 Uhr hier. Es wird uns versprochen, dass Eneli bis zum «Lunch» fertig ist. Ma ist auf 180, als wir unverrichteter Dinge wieder von dannen ziehen müssen.

Jetzt haben wir wieder zwei Möglichkeiten: Entweder wir suchen uns einen Campground in der Nähe oder übernachten bei Meredith in Giralang. Eigentlich möchten wir Meredith nicht belasten, dass sie wieder das Bett neu beziehen muss und wir morgen so früh wieder unterwegs sind, dass wir sie aufwecken. Der nächste Campground hier in der ist in einem Wald auf einem Hügel. Das Navi führt uns durch ein Neubaugebiet. Baumaschinen hinter Bauzäunen zeugen von einem grossen Gebiet, welches erst noch erschlossen werden wird. Die Zufahrt zum Campground ist verschlossen. Ob es damit zusammenhängt? Ein weiterer, zentraler Campground bei der Exhibition Hall ist ausgebucht. Der nächste freie Campground ist am anderen Ende der Stadt und etwas darüber hinaus, in einem State Park ohne Internetempfang… Wie üblich muss online reserviert werden. Obwohl nur noch Zeltplätze frei sind, versuchen wir unser Glück. Dort können wir nicht stehen, aber auf der anderen Seite ist noch eine grosse Parkfläche frei. Hier stellen wir uns hin. Direkt vor einem Tisch und Zugang zum Fluss.

Es wird nicht lange überlegt, schon sind wir im Badedress. Der Fluss ist eher flach und fliesst auch nur träge dahin. Eine herrliche Abkühlung nach diesem hitzigen Tag. Jo hilft unseren Nepali-Nachbarn, die zum ersten Mal ihr neues Zelt ausprobieren, bei dessen Aufbau. Als es fast fertig aufgebaut ist, wird festgestellt, dass die Heringe fehlen. Einer aus der jungen Truppe macht sich auf den Weg zum nächsten Bunnings, um diese zu besorgen.

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Langsam geht die Zeit vorbei und wir werden etwas ruhiger. Ma brutschelt uns mit den letzten Sonnenstrahlen ein Znacht, während ein laues Lüftchen um uns weht. Noch ehe es dunkel wird, spazieren wir noch es bitz hier am Campground entlang. Nur wenige Minuten weiter gibt es noch eine grosse «day use area», ein grosser und gepflegter Bereich für Tagesgäste. Am Ende dieses Areals fliesst der kleine Paddy’s River in den Cotter River und dieser mündet nur wenige Meter weiter flussabwärts nach dem Campground in den schon allseits bekannten Murrumbidgee River. So nah liegt das alles beieinander.

Unsere jungen nepalesischen Nachbarn geniessen diesen Abend hier bei Lagerfeuer, guten selbstgekochten Essen und mit einigen Liedern aus der Heimat. Einige von ihnen sind aus der Nähe von Katmandu und arbeiten in Tasmanien. Da verdienen sie um ein Vielfaches mehr als in ihrer Heimat in Nepal. Sie sind hier in Canberra, um ihre Papiere in der nepalesischen Botschaft verlängern zu lassen. Im April fliegen sie wieder in ihre Heimat nach Nepal zurück. Diesmal sind wir definitiv nicht allein im Campground. Es ist schön, etwas Nachbarschaft um uns herum zu haben.

Morgen versuchen wir nochmals unser Glück bei den Gen-Tech Jungs. Vielleicht wäre Old School Handwerk besser als Gen-Tech New Fashion and Tuning. Wie es raus kommt? Morgen um diese Uhrzeit wissen wir mehr!

 

 

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