Als schon wieder viele unserer Mit-Camper weitergezogen sind, verabschieden wir uns von Pat & Pamela. Beide sind auch begeisterte Reisende – nicht nur im eigenen Land. Mittlerweile haben sich schon 4x (!) ganz Australien umrundet und geben uns zum Abschied noch ein paar persönliche Empfehlungen. Z.B. diese, dass wir uns schon JETZT Gedanken machen sollten, wann wir wo in «Dbbelju Äi» (die umgangssprachliche «Abkürzung» für Western Australia, WA) machen sollten. Einige der schönen Campgrounds sollten 180 Tage im voraus gebucht werden. Sonst sind sie weg!! Das hat ja Ausmasse wie die grossen Nationalparks in den USA… Auch hier in der Terra Australia hat sich so vieles mit und nach COVID verändert.
Heute verlassen wir endgültig den liebgewonnenen Kosciuszko Nationalpark. Der Alpine Way führt uns noch über eine kleinere Anhöhe von knapp 1100 m, dann aber geht es nur noch stetig bergab. Mit der Strasse nicht mit uns! 😜
Für die Stromerzeugung dieses ganzen Gebietes ist die Snowyhydro renevabel engery zuständig. An der Power Station 1 wird vom höhergelegenen Snowy Mountain River Wasser in Röhren kanalisiert und in der tiefergelegenen Power Station mittels Turbinen in Strom verwandelt.
Am Murray Crayfish Kunstwerk halten wir kurz an, um uns den Standort des nächsten Campground im Navi richtig anzeigen zu lassen. Innerhalb des Kosciuszko N.P. hatten wir keinen Netzempfang.
Hier gibt es nicht nur das Kunstwerk mit seinen beweglichen Scheren zu bewundern, sondern es steht auch geschrieben, dass hier im Murray River mit dem Murray Crayfish (Euastacus armatus) der weltweit zweitgrösste Flusskrebs beheimatet ist. Von hier aus sehen wir auf der anderen Seite der Brücke, die über den Murray River gebaut ist, die Staatsgrenze zu Victoria. Wir spüren und sehen es auch gleich an den schlechteren Strassenverhältnissen 😉
Zum anvisierten kleinen Campground in Jingellic (wieder in NSW = New South Wales) gehört ein Pub. Dort könnten wir heute Abend oder Morgen essen gehen, wenn es wirklich so stark regnen kommen sollte, wie im Wetterbericht angedroht und wir nicht in Eneli kochen möchten. Im kleinen und recht schattigen Campground stehen einige Langzeit-Camper. Es gibt nur einen Stellplatz, der Jo so halbwegs gefallen würde. Damit ist Ma nicht ganz so glücklich.
Nur 2 km weiter gibt es noch einen kleinen, verschlafenen Campground. Doch dieser ist mit NixxNixx. Noch nicht mal mit einer Pit Toilet. Wir suchen weiter!
Etwas die Strasse zurück, in der kleinen Ortschaft Walwa, gibt es noch einen gut bewerteten Campground. Der sieht ordentlich aus und gefällt uns. Doch die «No Powerd Sites» liegen in einer Senke (wenn es wirklich so stark regnen kommt, stehen wir da unter Wasser und im Schlamm). Kev, der hilfsbereite Camphost, sieht es uns an und empfiehlt uns, den am Corryong Creek gelegenen schönen «ClackClack» (eigentlich Colac Colac) Campground. Er ruft für uns an, um zu fragen, ob für uns noch etwas für 2 Nächte frei sei. Ist es! So ein hilfsbereiter Camphost! Heidi, seine Frau sagt, dass sie für das komplette Wochenende wegen eines «Foundraising» (Spendenaktion) ausgebucht seien. Anscheinend kommen hilfsbereite Unterstützer vom Lions Club und der Gemeinde zusammen, um hier eine Spendengala zu veranstalten. «Heidi, that’s a German name», meint Jo. «Yes, my father is originally from Germany.» «Heinz Heinrich», meint Kev lachend dazu. Als sie noch ein kleines Kind war, bekam sie das «Heidibuch» geschenkt, welches immer noch in ihrem Regal zu finden ist. Beide sind ganz verzückt, als wir erzählen, dass wir ganz in der Nähe vom Heidiland in der Schweiz wohnen.
Es geht es also nochmals 50 km zurück. Und somit wird unsere heutige Etappe statt knapp 100 km, gute 160 km lang. Aber wir haben Zeit und noch regnet es nicht!
Tatsächlich, im Colac Colac Campground finden wir einen schönen Stellplatz. So haben wir uns das vorgestellt! Der kleine Corryong Creek fliesst keine 5 m hinter Eneli gemächlich vorbei. Hier hat es alles wir möchten!
Pünktlich, als Ma das Znacht zubereiten will, macht der doch eingesetzte Regen etwas Pause. Pefekt! So geniessen wir das Znacht bei aufgeklartem Himmel. Die staatliche Wettervorhersage sagt allerdings für die Nacht ergiebige Regenfälle voraus. Weil wir deshalb keine Fenster zum Lüften öffnen können und die Nacht auch nicht richtig abkühlt, schwitzen wir doch recht in der kleinen Eneli.
Morgen soll es ab späterem Vormittag schöner Wetter werden! Wie sagt Jo immer »nach Regen kommt Sonnenschein»☀️
Heidi
Heidi, Heidi, deine Welt sind die Berge🥰🏔