Es ist Montagmorgen und beim Autodoktor JK Adverture Co ist schon big business angesagt. Caravans werden vorgefahren, abgehängt und hin und her rangiert. Wir gehen mit Eneli eher unter, so unscheinbar und klein steht sie vor der Garage…
Die Wartezeit bis zum Mittag vertreiben wir uns im empfohlenen Kimberlys Café. Bei der Bestellung wird Jo gefragt, ob er eher eine Katzen- oder eine Hunde-Person sei. Natürlich Katzen-Person! Nach der aktuellen Auszählung dieser Café-Umfrage sind wir hier mit 4 zu 35 eher in der Minderheit. Ist eigentlich selbstverständlich. Hunde sehen und hören wir hier überall. Katzen noch keine einzige. Das Frühstück ist ausgezeichnet, vegi und frisch. Hier im sehr beliebten Café vergehen die wenigen Stunden vergehe wie im Fluge.
«Heute morgen standen wir etwas früher parat, möglicherweise sind sie ja auch etwas früher fertig», denken wir uns. Wir sind ja so ein «dazwischen-quetsch-Auftrag» und sind der Gnade oder Zeit der hilfsbereiten MitarbeiterInnen ausgeliefert. Leider erfüllt sich unsere Hoffnung nicht. Noch immer vollkommen unberührt wartet Eneli auf die Reparatur. Wegen unserer internationalen Rufnummern machen wir uns auch keine Hoffnungen, während eines Einkaufs in der City angerufen zu werden. Deshalb bleiben wir hier und harren vor der Eingangstür der Dinge, die da kommen mögen. Während Ma sich mit dieser typischen Warterei abfindet, kocht Jo innerlich. Mag ja sein, dass diese relaxte Aussie-Haltung so manches im Leben erleichtert, doch für solche Zugvögel wie wir es sind kann dies schon mal einen grossen Frust auslösen.
Ob es an unserer sturen Anwesenheit liegt, wissen wir nicht, jedenfalls kommt schon bald Ruedi, der niederländische Wanderarbeiter auf uns zu und fragt uns so manches. Nach ein paar Messungen scheint klar zu sein, dass unserer Stromverteiler (Charger) nicht mehr verteilen will und alles für sich behält ☹️. Ruedi offeriert uns einen neuen Charger und macht uns den Vorschlag, ihn selbst einzubauen. Alle Kabel sind beschriftet. So kann nichts kaputt gehen. Ausserdem würden wir so unser «Weekendmoney» sparen. Weil sie nicht den gleichen Charger vorrätig haben, gibt es eine Nummer grösser. Natürlich auch zum grösseren Preis…
Jetzt noch im noch leereren Supermarkt, als er es schon am Samstag war, etwas zusammenklauben. «Grab, if you can», kommt Jo von Freitag ganz spontan in den Sinn. Ma findet in der Shoppingmall auch noch ein neues kurzes Beinkleid, das ihr wunderbar steht.
Jo möchte noch etwas die Sonne ausnutzen und macht sich sofort an den Austausch des Chargers. Er frohlockt, als er sieht, wie es mit dem Strom etwas bergauf geht, als er die beiden Solar-Panels anschliesst. Doch nach knapp 1 ½ Std. ist alles so wie vorher ☹️. Ganz wie von selbst kommen ihm einen Haufen Flüche und Schimpfwörter in den Sinn, aber nicht über die Lippen.
Kurzerhand entschliessen wir uns, nochmals bei JK Adventure Co vorbeizufahren. Normalerweise ist schon Büroschluss, als wir bei den Jungs von der Garage wieder vorfahren. Jo erklärt Ruedi die Lage. Wenn der neue (teure) Charger nicht die Lösung ist, kommt eben der Alte wieder rein. Das hat uns Ruedi ja auch zugesagt. Jetzt kommt der junge Chef und klärt uns über die winterliche Sonneneinstrahlung hier im Norden Australiens auf. Doch als wir letztes Jahr im August in Wangaratta bei Iris starteten und bis hoch nach Cairns reisten, war es auch Winter. So wie jetzt. Und wir hatten eine sehr gute Stromversorgung.
Es wird einiges über die Ursache und weitere Möglichkeiten diskutiert. Wir sollen morgen um 8 Uhr nochmals wiederkommen. Dann scheint die Sonne zu Genüge um die beiden Solar-Panels auf Herz und Nieren prüfen zu können. Zusätzlich gibt es einen kostenlosen Energie-Check. Wieviel Strom wo reingeht, wo und wieviel verbraucht wird und ob auch unsere Lichtmaschine OK ist. Glücklich sind wir mit dem Vorschlag nicht, aber was sollen wir machen? Es ist trotzdem gut, dass wir heute nochmals vorgefahren sind, so wissen sie morgen schon Bescheid und machen nicht wieder so ein dazwischen-quetsch-Ding daraus, wie es heute war.
Ma’s wundervolles Znacht entschädigt uns beide für den nicht gerade glücklichen Tag.
Schreibe einen Kommentar