Heute haben wir viel vor: 300 km weit fahren und zwischendurch auch noch zwei Strandabstecher sind in der Reiseagenda eingetragen.
Beim Aufstehen erkennt Jo, dass es draussen eine kalte Nacht war und fühlt sich auch sogleich an die kalten Nächte in Tasmanien erinnert: Enelis Scheiben sind von innen beschlagen.
Die heisse Duschi wärmt von innen und aussen. Richtig wach werden wir vom Kafi, der uns auch von Innen wärmt 😁
Jetzt aber Husch, Herr Busch. Der Tag ist zwar noch jung, aber er wird immer kürzer! Wasser und Öl werden, wie angeordnet, kontrolliert und die Pegelstände für gut befunden. Noch ist nicht allzu viel los auf den Strassen. Wir kommen die ersten 3 min. gut voran. ABER DANN blinkt die Kühlerwarnlampe wieder auf! Schnell, nach einer sehr kurzen Diskussion, wird ein U-Turn gemacht und nochmals Manfreds Garage in Denham aufgesucht. Ihn kennen wir schon von unserem letzten Besuch von vor ein paar Tagen. Er selbst ist heute in Perth und ein Angestellter macht Telefondienst mit ihm. Ein Aushilfsmechaniker wird aufgeboten, der auch schon nach gut 20 min. auf dem Platz steht und uns zu Hilfe eilt.
Martha rein und auf die Hebebühne. Gemacht getan – und eine undichte Wasserpumpe wird als Übeltäterin lokalisiert. «Alles halb so wild, wenn die Temperatur nicht zu heiss wird. Sonst Heizung an und Pause machen», ist seine Bemerkung dazu. Bis Perth soll es kein Problem sein. Seine Garage hätte eh keine Zeit bis Ende nächster Woche und alle Ersatzteile müssen aus Perth bestellt werden… Als Dank für die Arbeit und die seelische Beruhigungsspritze spendieren wir etwas in die Bierkasse. Die Kaffeekasse ist ausgerechnet heute leider schon zu 🤪
Unser erster Halt führt uns an die schneeweisse Shell Beach. Und tatsächlich, der breite, weisse Strand besteht wirklich aus Milliarden kleiner, weissen Muschel und Schneckengehäuse; diese sind nicht einmal fingernagelgross. Wie lange es wohl bräuchte, um diese Menge an Land zu spülen? Wegen der langen, flachen Lagune gibt es hier nur schwachen Gezeiten mit oftmals nur sehr wenig Wasseraustausch. So kann es sein, dass an heissen Tagen, wenn viel Wasser verdunstet, der Salzgehalt des verbliebenen Wassers doppelt so hoch wie normal ist. Statt der üblichen 3.5 % sind es bis zu 7 %. Aus diesem Grund trägt das salzige Meerwasser hier einen Menschen auch besser als in anderen Regionen.
Diese Eindrücke können wir nur mit einem richtigen Müesli verdauen 😋. Schliesslich braucht das Hirn auch seine Nahrung…
Am Hamelin Pool, unserem zweiten Halt des Tages, einem weiteren Teil des UNESCO-Welterbes Shark Bay, gibt es vor allem die Stromatolithen zu bestaunen. Diese als „lebende Fossilien“ bekannten Strukturen sind die ältesten Lebensformen der Erde und bieten einen einzigartigen Einblick in die Frühzeit des Lebens auf unserem Planeten. Diese einzigartigen, von Cyanobakterien gebildeten Gebilde, sind die ältesten Lebensformen der Erde und können hier in grosser Vielfalt und Fülle beobachtet werden. Sie sind besonders interessant, da sie uns einen Einblick in die frühe Erdgeschichte und die Entwicklung des Lebens geben.
Leider hat der Zyklon Seroja vor gut 3 Jahren hier so sehr gewütet, dass der hölzerne Steg hinaus zu den Stromatolithen teilweise zerstört wurde. So stehen jetzt alle Besucher dieses Naturwunders vor einem geschlossenen Zaun. Doch schon bald soll der Neubau des Steges beginnen… Vielleicht ist es gut, dass wir jetzt hier sind, um nicht in einem halben Jahr vor dem immer noch gleichen Schild zu stehen. Was uns noch mehr als heute ärgern würde. Trotzdem war es für uns ein interessanter Abstecher.
Nach gut 2 Stunden weiterer Fahrt biegen wir in den Galena Bridge Rastplatz ein. Dieser ist ein landesüblicher Rastplatz, auf dem man für 24 Stunden kostenfrei stehen darf. Er ist an einem Fluss gelegen und hat WCs, Picknicktische und Abfallbehälter. Wir sind nicht die Einzigen, die hier diese Nacht verbringen werden. Vor Eneli sitzend geniessen eine volle Breitseite der letzten Sonnenstrahlen.
Sobald die Sonne hinter den Bäumen verschwunden ist, wird es rasch kälter. Um halb 10 Uhr abends, als auch Jo unter die Bettdecke krabbelt, sind es draussen nur noch 4 °C. Ob dies an der schwindelerregenden Meereshöhe von 220 m liegt? Morgen Abend werden wir wieder auf Meereshöhe übernachten; dann machen wir den Vergleich!
Doch vorher ist erst noch unser morgiger Kalbarri-Nationalpark Wandertag!
Valentin Cesare gessler
Stromatolithen sind (so die Theorie) verantwortlich dass es überhaupt Sauerstoff in der Luft hat.
Mo
Oh, sehr interessant! Deshalb sind die Stromatolithen so wichtig in der Erdgeschichte.
Diejenigen im Hamlin Pool sind lebende Fossilien. Gebilde von 1 m Höhe sind knapp 3000 Jahre alt und deshalb auch streng geschützt.