Es ist ein entspanntes Aufstehen nach unserer ersten Nacht hier auf kanadischen Boden.
Die Sonne lacht und es ist schon angenehm war. Wo es gestern Abend noch Wasser im Sooke River hatte, ist heute bei Ebbe nur noch ein schmaler Wasserstreifen zu sehen. An den Ufern sind Krähen auf Nahrungssuche und in der Luft kreist ein Weisskopfseeadler.
Jo beschliesst die Dusche auszuprobieren, dafür hat Ma schliesslich extra kanadische Dollar gewechselt. Froh gelaunt zieht er von dannen. Rein in die Duschi, nackt steht er dann vor dem Automaten. Nachdem er den mit seinem Dollar gefüttert hat, tut sich allerdings nichts. Da hilft auch kein Fluchen oder sonstiges. Also wieder alles retour und etwas frustriert zurück zu Martha. «Das kann doch nicht sein, beim Empfang sagte man mir dass wir 1 Dollar für die Duschi brauchen und das warme Wasser dann automatisch für 6 Minuten läuft» meint Ma nach Jo’s Berichterstattung über den umsonst investierten Dollar. «Ich geh mal schauen, wie es bei den Frauen ist». So verschwindet Ma in Richtung des Washrooms. «Ist alles tiptop gegangen.» meint sie bei ihrer Rückkehr. Also trabt Jo nochmals los. Wieder in die Duschi und wieder füdliblutt vor dem Automaten. Wieder verschwindet der Dollar in dem Schlund des Autoamten. Jeoch wieder mit demselben Ergebnis. Und wieder dieselbe gute Stimmung bei Jo. Jetzt gibt es eine Katzenwäsche im kleinen Waschbecken. «Vielleicht ist ja die Duschi kaputt?» denkt sich Jo und macht sich daran, auch noch die andere Duschi auszuprobieren, die etwas grössere Behinderten-Dusche. «Vielleicht klappt’s da ja besser?» Auf zum dritten Anlauf. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Mit schlafwandlerischer Sicherheit kann Jo schon alles auswendig. Gespannt wartend verschwindet das Geldstück im Automaten…. JETZT kommt der langersehnte und teuer erkaufte Brausestrahl 🙂
Nach dem Kafi und dem Abwasch ging es langsam ans Zusammenpacken. Jo geht zum Zähnchenputzen nochmals zum Washroom. Direkt am Badehaus ist er jetzt schon dreimal an einem Camper vorbeispaziert. Jetzt sitzen dort Ljuba & Sascha am Tisch und geniessen ihr Frühstück. Die beiden sind auf einer 4wöchigen Reise, wobei sie 2 Wochen hinter sich haben. Die letzten beiden Wochen werden sie mit ihren Kindern auf Reise verbringen. Ihre Tochter ist seit einem Jahr hier in der Nähe auf Schulaustausch, und der Sohnemann ist auch aus Bonn extra nachgeflogen, um ein Wiedersehen mit seiner alten Gastfamilie hier zu feiern. So ist die ganze Familie wieder vereint. Leider ist es nur ein kurzer Austausch. Sie treffen sich noch heute mit ihrer Tochter und deren Gastfamilie. Ganz interessiert hören sie von JoMa’s Plänen über die Reise. Gerne verfolgen sie JoMa auf ihrer Reise über den Reiseblog.
Jetzt bereiten wir uns langsam auf den Aufbruch vor. Hier ist heute leider alles ausgebucht, morgen ist „Canada National Day“! Wir dürfen gerne ein andermal wiederkommen, sagt uns die STAFF Lady.
Jo trifft auf ein Ehepaar im selben Alter. Ja morgen sei es „very busy“ in Kanada. Wenn wir keinen Platz finden sollten, sollen wir uns einfach irgendwo an eine Beach stellen. Hier in Kanada würde das gehen. Man sei ja schliesslich nicht in Amerika…
JoMa beschliessen, den Pot Holes weiter oben am Sooke River einen Besuch abzustatten. Ein sehr schöner Flusslauf mit vielen netten Badeplätzen ladet zum Verweilen ein. JoMa wandern noch eine Stunde weiter hoch und finden immer wieder neue Fotomotive. Nur leider drängt die Zeit heute ein bisschen; es ist noch eine weiter Weg bis zum nächsten Campingplatz und deshalb bleibt keine Zeit für ein kühlendes Bad.
JoMa brechen mit dem Ziel Parksville auf. Hier hat Ma in der Three Sisters Ranch für drei Nächte reserviert. Es ist ein kleiner privater Campground ohne nixx.
JoMa sind sich noch die langen Strecken und die einsamen Strassen aus den USA gewöhnt, wo es ja oftmals Strassen bis zum Horizont hat. Hier auf Vancouver Island müssen wir uns erst umgewöhnen. Normal grosse Autos sind unterwegs. Schon in Sichtweite hat es immer wieder ampelgesteuerte Kreuzungen, die aus dem Verkehr eine Ziehharmonika-Schlage machen. Das Fahren ist auf einmal anstrengender geworden. So dauert die Fahrt bis nach Parksville auch länger als gedacht.
Nach dem Einkauf geht’s nur noch kurz bis zu Marks Ranch. Wir sollen uns im Groupcamp Bereich, etwas weiter unten im grossen Garten, einen Platz aussuchen wo wir wollen.
Erst mal gibt’s einen Apero zur Entspannung. Beim Abwasch nach dem Znacht trifft Jo auf unsere einzigen Nachbarn. Chris und Sam. Ein junges Paar die mit ihrer Tochter hier im Zelt (Clamping) für eine Nacht stehen. Da sie in ein paar Tagen auf eine längere Wanderung unterwegs sein werden, ist dies zur Probe angedacht, wie es mit dem kleinen 1½-jährigen Töchterchen in einem Zelt so geht. Ob sie gut einschlafen kann. JoMa werden zum Marshmallow-Braten eingeladen! Sie haben eine ganze Tüte dieses süssen Zeugs dabei. So gibt es für JoMa die überhaupt ersten goldbraunen fluffi US National Tradition im Leben. Chris kommt aus Ontario und hatte einige Jahre in Kenia für die UN dort gearbeitet. Daher spricht er auch sehr gut Französisch, auch wenn dies ein wenig eingerostet ist. Sams Grosseltern kommen aus Norddeutschland und aus Dänemark. Im nächsten Sommer wollen sie mal an der Ostsee auf Familienbesuch. JoMa berichten von den eigenen Familienerlebnissen. Interessant, wie sich doch so einiges ähnelt. Irgendwo hat es immer in einem fremden Land noch Verwandtschaft, die es zu entdecken gilt.
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