Es ist ein herrlicher, wenn auch noch kühler Morgen. Alle um uns herum sind schon früh in Aufbruchsstimmung gewesen. Jedenfalls hat es beim Kafi schon wieder grosse Lücken in den Stellplatzbuchten um uns herum. Es ist so schön, so ruhig, so angenehm, dass wir beschliessen, noch einen Tag länger zu bleiben.
Als Ma sich zum Zmörgele setzen möchte, macht der Klappstuhl klipp-klapp. Während Jo es wieder richtet, erzählt der Nachbar, der noch geblieben ist, aber gleich auch weiterfährt, dass sie aus Alaska kommen und in Iowa eine kleine Farm mit ein paar Rindern, Hühnern und Gemüse hatten. Ausserdem war er noch Zwischenhändler für Gemüse und Futtermittel wie Soja und Mais. Sie waren auf einem Familientreffen und fahren nun langsam wieder heimwärts. Sie bewundern JoMa’s Mut, das Haus für 2 Jahre zu vermieten und so lange auf Reise zu gehen.
Wir fahren erst mal nach Carcross (früher haben hier die Karibus im Winter den See überquert, daher der Name der kreuzenden Karibus). Beim Visitor Center soll es ein öffentliches WiFi geben; das einzige weit und breit. Netzempfang für unser eigenes WiFi macht sich schon länger rar….
Auf dem Weg ins 18 km entfernte Carcross gibt es auf dem Klondike Highway einen Stopp am Lookout mit Aussicht auf den see und auf Bove Island.
In Carcross angekommen, herrscht irgendwie Hochbetrieb. Es fahren ganze Trecks von riesigen Trailern durch die kleine Ortschaft, Autos, Reisebusse alle machen hier halt. Es liegt strategisch günstig für all die Touristen, die auf dem Klondike Highway nach Skagway in Alaska, USA, fahren.
Menschenströme ergiessen sich in den Grocery Store um Eis und Andenken zu kaufen. An der Kreuzung zum Bahnhof herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Die Bäckerei hat heute leider geschlossen. Und leider ist auch kein weiteres Lädeli in Sicht, wo man sich mit etwas Lebensmitteln versorgen kann…
Beim Visitor Center wollten JoMa ein paar Hausaufgaben machen, was leider nur so halb klappt. Drum fahren wir bald wieder zurück, um uns eine Runde im See zu erfrischen. Erfrischen ist wohlwollend gesagt. Es wird eher mit den Zähnen geklappert. Daher ist es auch nur eine klitzekleine Schwimmrunde im erfrischenden Windy Arm; dies ist der windige Teil des Nares Lake. Danach wird sich in Stuhl sitzend und lesend in der Sonne aufgewärmt. Der Tag klingt mit Kafi und Guetsli am Seeufer gemütlich aus. In der Nacht hören wir die Wellen gegen das Ufer schlagen. Also bläst eine steife Brise über den kalten See. Das schönste allerdings ist, dass es hier keine Mücken oder sonstige Blutsauger hat. Da haben wir schon ganz anderes erlebt.
Da es JoMa hier so sehr gefällt wird überlegt, vielleicht noch einen Tag länger hier zu bleiben. Vielleicht gibts eine Wanderung hier in der Gegend die gefällt?!
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