Kluane Nationalpark

Veröffentlicht in: Kanada | 0

Wieder gibt’s den Zmorge und den Kafi am Kathleen Lake. Wie auch schon mit Martin, am genau gleichen Tisch, bevor wir nach Haines aufgebrochen sind. Die Sonne geht etwas hinter den Wolken auf und wärmt uns den Pelz.

Mitten im Zmörgele hören wir einen vertrauten Schweizer Dialekt. René und Brigitte aus dem Thurgau sind von Alaska kommend unterwegs und haben hier in der Nähe ihr Nachtlager aufgeschlagen. Die treibt keine Arbeit mehr an. Sie können sich treiben lassen wie sie wollen. Auch sie erzählen JoMa von den unkomplizierten Einreiseerlaubnissen an den Grenzen zwischen USA und Kanada. René hat vor seiner Frühpensionierung als Lokifahrer bei der Thurbo gearbeitet. Zufälligerweise arbeitet dort auch eine Cousine von Ma und natürlich kennen sich die beiden gut. 😉 Nach dem Adressentausch zieht jeder seines Weges. Wir gen Norden, sie gen Süden.

Der Alaska Highway führt am wunderschönen Kluane Lake vorbei.

JoMa glauben einer Fatamorgana erlegen zu sein. Mt. St. Michel liegt plötzlich hier im Yukon still und einsam vor uns. Und wir dachten immer, dass dieses kleine, von Touristen überlaufene Inselchen in der Normandie liegt…

Hier in den Bergen möchten JoMa morgen eine Wanderung machen. Im Thechàl Dhâl Visitor Center bekomm JoMa mit ein paar Erklärungen und die entsprechende Wanderkarte. Draussen, von der Terrasse aus, sollten eigentlich die weissen, langmähnigen und mit Kringelhörnern bewehrten, wilden Bergschafe (Dall Sheep) zu sehen sein. Gestern hätten sie 60 Stück gezählt, heute leider noch keines.

  • Fahrt in Richtung Kluane Lake
    Fahrt in Richtung Kluane Lake

Ganz in der Nähe startet der kurze und geschichtsträchtige Soldier Trail. Er ist nur 1 km lang und geht nur 90 m rauf. Eine leichtgewichtige Aufgabe. Genau hier an dieser Stelle haben trafen sich die USA und Kanada im Winter 1942, um das Band zur feierlichen Eröffnung des Alaska Highways durchzuschneiden. Wegen der Angst der USA vor einer japanischen Invasion auf Alaska wurde diese Strasse in nur 10 Monaten aus dem Boden gestampft. Fast die Hälfte der Wegstrecke führt durch Kanada. Aus diesem Grund gab es diese gemeinsamen Anstrengungen beider Armeen.
Rund ein Drittel der amerikanischen Soldaten waren Farbige, die aus dem warmen Süden der USA kamen. Sie waren diese eisigen Temperaturen bis -40° und den langen Winter nicht gewohnt. Viele erlitten Erfrierungen an Händen, Füssen und im Gesicht.

Nach diesem kurzen Geschichtsexkurs fahren wir auf der Suche nach einer Bleibe für heute Nacht weiter dem See entlang; aber bitte nicht so weit entfernt, da wir morgen ja die Wanderung von Visitor Center aus machen und wieder retour müssen. Doch das ist diesmal nicht so einfach. Den nächstgelegenen Campground gibt es irgendwie nicht mehr. Der nächste ist geschlossen. Der übernächste ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Statt am See zu stehen, hätten wir uns in die Büsche schlagen müssen. Wir entscheiden, schon jetzt wieder retour zu fahren, um uns eine schöne Stelle zum wild am See campieren, zu suchen. Diese finden wir neben einer Bootsrampe. So hatten wir uns das vorgestellt und schlagen hier unser Nachtlager auf.

 

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert