JoMa müssen schon sagen, dass mal wieder in einem ordentlichen Bett zu schlafen und morgens aufzuwachen jetzt nicht ganz so schlecht ist. Auch die Duschi war recht fein. Damit hört das feine am Morgen hier im Hotel auch schon auf.
Gab es doch zum ersten Mal ein Hotel-Zmörgele. Der Frühstücksversammlungsraum war ja leicht zu finden. Einfach dahin, wohin alle Gäste am Morgen gehen. Wenn jetzt einer denkt, dass JoMa hier verwöhnt wurden, lag nicht ganz so richtig. Es gab Fertigrührei aus der Tüte, das erst noch in der Microwelle aufgewärmt wurde, bevor es in den Warmhaltekessel kam. Die obligatorischen Bratwürschtels und dazu eine undefinierbare Gravy (Sauce). Dann kam die Abteilung Brot: fertigverpackte Bagels mit Mohn oder Körnern. Zum Aufstrich Butter oder Frischkäse. Als Cerealien standen Cornflakes, Loops, oder Schokiflakes parat. Dazu Milch aus der Thermoskanne, die im Kühlschrank neben den künstlichen Erdbeerjoghurts stand. Kaffee aus der grossen Thermoskanne. Und zum Abschluss noch eine ganze Batterie an Softdrinks. Die Werkzeuge dafür waren Becher, Teller, Schüsseln aus Pappe, und Kunststoffbesteck wie von einem Kindergeburtstag, das nicht zusammenpasste. Da gibt es in jeder Schweizer Jugi ein besseres und gesünderes Zmorge, als in diesem Hotel. Vom Geschirr ganz zu schweigen. Wenn man sich dieses ganze Fastfood Zeugs von Maces und Co, die Millionen Becher Kaffee, die täglich in den Kaffeeketten zubereitet werden, Pizzaverpackungen, dann jetzt noch dieses hier von den Hotels mit einbezieht, ist das eine Abfallmenge unbeschreiblichen Ausmasses. Leider habe ich nur eine Statistik McDonalds weltweit:
Täglich essen ca. 49 Millionen Menschen bei McDonalds eine Mahlzeit. Dies entspricht im Jahr einer Menge von knapp 800’000 Tonnen Abfall was einem Wert von ca. 530 Millionen USD entspricht. Na dann herzlichen Glückwunsch!!!
Ausser dass es hier nur Pappe als Geschirr gab, war auch das Frühstück recht pappig. Nur allein der Kafi machte etwas her…
Bevor es endlich wieder auf Wanderschaft ging, gab’s für die Jungs noch die News via Zoom. Diesmal 1a und nicht so abgehakt, wie das letzte Woche. Ein Dankeschön an das Hotel-eigene WiFi! Nach dem «Ciao bis nächste Woche» und alles zusammen packen wurde Martha startklar gemacht. Heute ging es endlich dorthin, wohin es uns schon am Samstag hinführen sollte. Nur heute klappt es besser!!
Etwa 10 Min. nach der Abfahrt steht da auf einmal ein geographisches Hinweisschild. Hier verläuft der 45. Breitengrad. Also genau die Hälfte zwischen Äquator und Nordpol. Gut, dass wir das jetzt auch mal wissen!
Wir biegen von der Küste rechts ab weiter ins Landesinnere nach Portland. Statt Sand, Meer und Wellenrauschen, sehen wir jetzt wieder Wälder, Felder, Nussbaumplantagen und freie Wiesen, auf denen Rinder gemütlich weiden. In einer Pferdekoppel liegen ein paar Cowboypferde dösend in der morgendlichen Sonne, liegend am Boden. So 10-15 Meilen vor Portland wird der Verkehr dichter und die Abzweigungen zahlreicher. Man merkt, dass Portland mit über 640’000 Einwohnern Oregons grösste Stadt ist. Durch die Stadt fliessen die beiden Flüsse Columbia und Wilamette River.
70 km von Portland entfernt, sieht man den mächtigen und mit Schnee bedeckten Mt. Hood mit seinen 3’425 m Höhe am Horizont. Der Mt. Hood ist der höchste Berg in Oregon.
Hier in Portland ist die IKEA-Filiale das Ziel von JoMa. Kaum ist der gelb/blaue Riese betreten, fühlt man sich richtig heimisch. Am Eingang steht Hej zur Begrüssung! Das Einzige, was irritiert ist, dass JoMa keine Zürischnurre (Schweizerdeutsch) hören. Dabei sieht es doch hier aus, wie in Spreitenbach oder Dietlikon. Hoffentlich gibt’s hier noch ein paar Dinge, die Marthas Inventarliste gut ergänzen würden. Ein kleiner Klappstuhl, ein paar Hängefächer, so wie es schon welche hat, ein Kopfkissen für Ma stehen so auf dem Einkaufszettel. Alles, bis auf den kleinen Klappstuhl, kann von der Liste gestrichen werden. Dafür gab es im Resti noch es Nachmittags-Mittagsessen. So eine Art vorgezogenes Zvieri.
Jetzt ging es zügig voran. Das Columbia Gorge Discovery Museum hat nur bis 17 Uhr geöffnet und Ma hat hier doch einen kostenlosen Stellplatz organisieren können. Zwar ist der auch mit ohne nixx, aber wir wollen doch noch wenigstens Bescheid geben, dass wir jetzt da sind. Unweit nach Portland gibt es Hinweisschilder, dass hier eine Schneezone ist und dass Schneeketten aufgezogen werden sollen. „Hä?“ fragt sich Jo, Schneeketten und Schneezone. So hoch liegt Portland doch gar nicht. Stimmt, nur gerade mal 15 m über dem Meeresspiegel. Von der allgemeinen Wetterlage ist es hier so: Die Sommer sind warm und trocken, die Winter kühl und feucht und mit durchschnittlich ein paar wenigen Schneetagen im Jahr. Aber wenn Schnee, dann totales Chaos – kein so toller Schneeräumungsdienst wie im heimischen Dorf!
Kurz und knapp, aber pünktlich kommen wir noch vor Museumsschliessung an. JoMa sagen Hallo und alles ist gut. Wir seien heute vermutlich (?) die Einzigen auf dem grossen Parkplatz und könnten uns was aussuchen… Das Museum liegt direkt neben dem viel befahrenen Interstate HW 84, und auf der anderen Seite mit einer Eisenbahnlinie und dem Columbia River. Der River ist der einzige, der ruhig daher fliesst. Ausserdem ist es recht windig hier am Platz.
JoMa gehen sich etwas die Füsschen vertreten und drehen eine kleine Runde über das Aussengelände mit seinen vielen verschieden Pflanzenarten und Relikten aus vergangen Zeiten. Trotz des teilweise stürmischen Windes ist es hier um einiges wärmer, als an der Küste in Lincoln City. In der Nachmittagssonne wird ein kleiner Aperó aufgetischt. Doch schon bald pfeift der Wind den beiden nur so um die Ohren, dass sie sich in Marthas Bauch verkriechen. Nach dem Znacht schreibt Ma eine Mail an ihre entfernte Verwandtschaft hier in den USA. Takoma, wo sich die Familie niedergelassen hat und einen Swiss Club mitgegründet hat, liegt ganz in der Nähe von Edgewood, wo Ted wohnt, den wir auch besuchen werden. Kaum war die Nachricht mit der Ankündigung, dass hier entfernte Verwandtschaft auf Reise ist und gerne auf einen Besuch vorbei kommen würde verschickt, kam auch schon die Antwort, dass wir freudig erwartet werden. Zum Schwingfest Ende Monat werden wir es leider nicht schaffen 😉
Der Tag hier auf dem stürmischen und hell erleuchteten Parkplatz geht bald zu ende.
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