Wir rollen von unserem schattigen Plätzchen ein paar Meter nach vorne in die Sonne. Herrlich, hier in der Stille draussen am Tisch sitzend die wärmende Sonne zu geniessen. Nur leider hat es hier in der Wildnis weder Strom noch Internet (oder nur ganz, ganz wenig und ganz selten etwas Verbindung). Und das benötigen wir im Moment leider, um diese komisch ausgeartete Angelegenheit mit dem Fahrzeugausweis und der Versicherung schnellstmöglich zu klären. Doch plötzlich geht wieder was mit dem Empfang: Mitten in der Nacht (zu USA Zeit) hat Jo eine Nachricht aus Kaltbrunn bekommen, in der steht, dass alles i.O. zu sein scheint. Wir sind sehr erleichtert.
Heute steht uns allen mit dem Teton Pass, mit seinen 2’560 m Höhe, eine Herausforderung bevor. Auch wenn wir ja schon auf knapp 2’000 m sind, ist der Teton Pass ein relativ kurzer steiler Anstieg mit 10 % Steigung. Langsam aber stetig krabbeln wir die kurvige Passstrasse hinauf. Oben angekommen, strömen Heerscharen von asiatischen Touristen aus ihren Kleinbussen heraus, um wie wild Fotos von überall und mit jedermann/-frau zu schiessen. Hier auf dieser Höhe hat es noch viel Schnee. Dort wo er geschmolzen ist, ist er noch nicht lange weg. Ein paar kleine Squirrels kommen aus ihren Löchern heraus, um hektisch umherlaufend überall ein paar Grashalme abkauen zu können.
Wo es steil bergauf geht, geht es auch wieder steil bergab. Im zweiten Gang und trotzdem ständig auf die Bremse tretend, geht’s die Strasse wieder runter. Fast unten angekommen, können wir es schon riechen, dass Marthas Bremsen am Anschlag waren. Die 3,4 Tonnen Gewicht schieben doch schon ordentlich. Im abseits und sehr sonnig gelegenen Rendevous-Park legen wir eine Pause ein. Hier gibts für JoMa das verspätete Zmörgele und für Martha eine wohlverdiente Verschnaufspause. Ausserdem hat es einen Stromanschluss sowie Internetempfang über unser Verizon Kischtli. So kann beruhigt alles Notwendige erledigt werden!
Wir befinden uns wieder mal am Snake River, jetzt allerdings etwas weiter flussaufwärts.
In Jackson noch etwas go poschte und vielleicht noch eine Wanderung machen, bevor wir uns bei der Gin-Destillerie, unserem Boondocking-Host von heute Nacht, zur Stelle melden. Mit Darren haben wir schon was zum Dinner abgemacht. Nur wissen wir noch nicht genau, wann; er muss ja schliesslich wieder arbeiten. Jetzt ist abgemacht. Morgen um 18 Uhr beim Vogel (The Bird) zum Znacht. Martha dürfen wir ab morgen für 3 Nächte bei Darren auf den Hof stellen. Darrens Unterkunft ist im Haus der Haushaltshilfe seines Chefs. Sie wohne da mit ihren beiden Kindern und einer Freundin. So ist es immer ein wenig «busy and a little chaos». Wir schlafen ja in Martha und daher darf das Chaos da auch gerne bleiben. Heute stehen wir jedenfalls auf den Parkplatz von «Jackson Hole Still Works», DER Distellerie hier vom Ort.
Vor dem Abendessen machen sich die beiden noch auf zu einer kleinen Wanderung in einen nahegelegenen Wilson Canyon. Ma schnallt die Wanderschuhe an und besteht darauf, den Rucksack mit Regenjacke und Bärenspray zu füllen und auf geht’s. Nach ca. 30 min. kommen mehr und mehr dieser kleinen fliegenden Plagegeister auf JoMa hereingestürzt. Zwar ist Bärenspray im Rucksack aber an AntiBrumm hat niemand gedacht – hier auf über 2000 m.ü.M. so früh im Jahr nicht unbedingt zu erwarten… Die kleinen Biester treiben JoMa zur Umkehr. Und doch haben die beiden schon ein paar kleine bis grosse juckende Beulen davongetragen.
Auf den Parkplatz geniessen die beiden noch ein paar Sonnenstrahlen, bevor es dann heute zu einem amerikanischen Abendessen in ein fussläufig erreichbares Restaurant geht.
Heidi
Boah die Trollfrau sieht ja cool aus. 🥰
Ich drück euch die Daumen das ihr nur den Glücksbärchis begegnet. 🤞😆🐻