Schon früh werden die müden Geister in Martha wach. Hier vor der Destellerie müssen wir so gegen 9 Uhr das Feld räumen, so können wir auch direkt los. Wir fahren wieder zum Rendevous-Park. Dort hat es alles, was wir für den Moment benötigen. Bei sommerlichen Temperaturen lässt sich der Tag gut angehen.
Nach dem Kafi geht’s auf zum grossen Teton (Grand Teton). Hier in diesem grossen Nationalpark soll es das alles geben, wovon die Städter nur träumen können. Hirsche, Elche, Adler und auch Bären! Lena und Jack hatten JoMa eine schöne Wanderung ans Herz gelegt. Es soll um die beiden Seen Taggart und Bradley gewandert werden. Trotz der schlechten Wettervorhersage ist es wider Erwarten sonnig und warm.
Wir fahren eine Umgehungsstrasse zum Park und sehen hier schon 4 friedliche Rehe äsen.
Am Parkplatz, wo es los gehen soll, herrscht schon ein reges Aufkommen. Mit etwas Glück finden wir noch ein Plätzchen für Martha. Das Bergpanorama ist wunderschön!
Das Lebenselexier am Morgen, Kafi & Müesli, wird in einmaliger Umgebung genossen!
Regenjacke und lange Hose sind trotzdem angesagt. Es geht zwar in den Park hinein, aber es ist weder steil, so wie wir es aus der Schweiz gewohnt sind, noch sind es anspruchsvolle Wege. Es gibt immer welche, die in Sandalen unterwegs sind. Da wir am Abend mit Darren zum Znacht verabredet sind und vorher noch duschen wollen, wird es nicht die ganz lange Wanderung, sondern ein Mix aus kurz und lang; nun ja, so 4.5 h werden es dann doch.
Obwohl JoMa sich fast die Augen aus den Köpfen stieren, gibt’s leider keines der beeindruckenden Geschöpfe zu sehen. JoMa kommen immer wieder laut schnatternde Familien entgegen, die fragen, ob schon Elche oder Bären gesehen wurden… Sie hätten auch keine gesehen. Woran das wohl liegen mag? :-/
Das Einzige, was JoMa, im wahrsten Sinne des Wortes über den Weg läuft, ist ein emsiges Murmeltier.
Es gibt immer wieder Spuren und Hinterlassenschaften von Elch und Co. zu sehen, doch die Tierchen halten sich vornehm bedeckt. Es ist trotz alle dem eine herrliche Wanderung. Am Bradley See, der Hälfte der Wegstrecke, sehen JoMa während der Rast das schlechte Wetter aufziehen. Die Bergspitze des Grand Teton ist in Regenwolken gehüllt. In der Ferne ist ab und zu ein Grollen zu hören. Auf gehts back home! Die ersten Regentropfen fallen und die Regenjacken werden gezückt. Einige Wanderer, die uns entgegenkommen und die auch diese abwechslungsreiche Wanderung machen, sind zwar gut mit Rucksack und Bärenspray ausgerüstet, kommen aber komischerweise OHNE Regenschutz daher. Als gäbe es nur Sonnenwetter… Hmm. Eigenartig.
Nach der Wanderung wird beschlossen dem Schwimmbad einen Besuch abzustatten. Im heissen Pool entspannen und auch sonst eine schöne Duschi näh ist die Vorstellung. Das klappt auch im Grossen und Ganzen. Das Schwimmbecken darf noch für 5 Minuten genutzt werden, dann ist es für Sportschwimmer reserviert. Auch der kleine heisse Pool müsste vorher reserviert werden. Im Schwimmerbecken machen JoMa ein paar wenige Bahnen. Im heissen Whirlpool gibts eine heisse sprudelnde Entspannung. Komisch, für das ganze Schwimmbad gibts nur 3 Herrenduschen. Hier sind drei Diven drin, so dass Jo eine Weile warten darf. Als er fertig ist, trifft er die Diven (vermutlich Bauarbeiter mit mittelamerikanischem Migrationshintergrund) im Lockerraum wieder. Die drei sind noch mit Schminkspiegel, Wattepads und all der gleichen zugange. Tja, nicht nur Frauen können das.
Weil es kurz vor knapp ist, müssen wir uns sputen. Wir wollen Darren nicht warten lassen. Doch er schreibt ein kurzes WhatsApp, dass er etwas später kommt. Er hat ein Problem mit seinem Auto. Puh. Glück gehabt.
Wir kommen beim The Bird an und JoMa geniessen schon mal ein kühles Bier. Nach und nach schreibt Darren weitere Nachrichten. Aus ein paar Minuten Verspätung werden 40 Minuten und auf Jo’s Nachfrage schreibt er, dass er gar nicht kommen wird. Es würde ihm zu spät werden. JoMas Laune wurde schon während dieser ganzen Arie schlechter und schlechter. Schliesslich war vereinbart, dass wir uns bei Darren ja unterstellen können. JETZT musste eine Unterkunft her. Zuerst noch für diese Nacht.
Anmerkung: Aus all den Versprechungen, von denjenigen, die wir auf der Reise getroffen hatten, sich später nochmals zu treffen, oder sich mit Empfehlungen zu melden, ist leider nichts geworden. Hier tritt diese Amerika typische Unverbindlichkeit offen zu Tage. Auch wenn JoMa dies bewusst war, hatten sie das Gefühl, dass Darren da anders ist. Schliesslich tönte es gestern noch ganz anders! Die Lust sich mit Darren noch später zu treffen, ist auf dem Nullpunkt angekommen. Schliesslich sind wir nur wegen ihm hier in dieses teure Pflaster gefahren.
Zum Vergleich: Ein normaler Standplatzt mit Strom und Wasser Anschluss kostet im Normalfall um die 45 USD. Hier kostet ein Stellplatzt OHNE nixx, auf einem Campingplatz mit 315 anderen, schon mehr. Sonst kosten State Park Campingplätze so um die 15 USD. Mit Strom und Wasseranschluss muss man hier in Jackson über 120 USD hinblättern. Aber auch Motels sind hier nicht günstiger…
Für diese Nacht dürfen wir uns an den Rand im Hof des Restaurants The Bird hinstellen. Schön ruhig und mit grandioser Aussicht 😉 Die Wolken haben am Abend nochmals aufgerissen und wir können so den Sonnenuntergang geniessen. Trotzdem sind JoMa frustriert und niedergeschlagen ob der windigen Versprechen seitens Darren. Doch davon lassen sich die beiden nicht ins Bockshorn jagen. Morgen wird improvisiert.
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