Jetzt ist es wieder da, das schlechte Wetter. Schon wieder so früh brechen wir zum schon bekannten Rendevous-Park auf. Dort kennen wir uns aus; und es hat alles (ausser einer Dusche), was das Camperherz begehrt. Bei Kafi und Mukke aus dem Soundchischtli wird umdisponiert, Reisetagebuch geschrieben, die weitere Reise nach dem Yellowstone etwas geplant und ein bisschen gearbeitet. Heute geht’s trotz Regenwetter nochmals in den Grand Teton Nationalpark. Hoffentlich gibts noch weitere Begegnungen mit der örtlichen Tierwelt!
Wir denken, dass wir unseren Aufenthalt hier in Jackson beenden werden, um uns nach neuen Ufern aufzumachen. Schade, es hätte anders kommen können….
Nach dem Aufbruch am Vormittag nochmals in Richtung Stadt zur Martha Betankung und Kühlschrank Auffüllung, dann geht es in Richtung Grand Teton Nationalpark. Um es genau zu nehmen, erst daran vorbei, um einen Campground für die nächsten 2 Nächte zu finden. Es hat zum Glück drei Stück davon auf der groben Richtung wo wir hin möchten. Der erste, Gros Ventre, ist eigentlich ausgebucht, sagt jedenfalls die Homepage, aber trotzdem versuchen wir unser Glück. Und das Glück war uns hold. Hier finden wir einen Unterschlupf für die nächsten beide Nächte. Es ist zwar einer ohne halb nixx. Wasser hat es am WC Häuschen und das Abwaschwasser kann dort separat entsorgt werden (wegen der Bären!). Daher also etwas mehr als nixx.
Nachdem das geritzt ist, geht’s noch «hoffentlich» auf eine Fotosafari. Der Teton Nationalpark hat eine Fläche von 1’255 Quadratkilometern, was ungefähr der doppelten Fläche von Hamburg entspricht. Wir fahren auf dem HW 26 in und durch den Nationalpark. Es gibt immer wieder Parkbuchten, die zum Pausieren und Verweilen einladen. Auch wenn es ein Highway ist, sind wir doch in einem Nationalpark, wo es immer wieder Hinweisschilder gibt, dass Tiere die Strasse kreuzen können. Wir fahren gemütlich in Martha und werden eigentlich wie üblich oftmals überholt, oder lassen die nachfolgenden Schnellfahrer vorbei. Das Wetter hat sich über den Tag gebessert. Tiefe Wolken hängen vor den Tetons. Die wahrlich imposanten Bergspitzen von South, Middle und Grand Teton bis zu Teewinot Mountain sind durch tief hängende graue Wolken verhangen.
Was für ein Glück für JoMa, konnten sie gestern diese Berge ohne diese Wolken bewundern. Zwischendurch wird in einer dieser Parkbuchten eine Butterbrotspause eingelegt. Jo meint zwar mal, etwas grosses Braunes am entfernten Waldrand gesehen zu haben. Doch die weitere Suche nach diesem Loch Ness des Teton Nationalparks bleibt leider erfolglos.
So geht es weiter zum Colter Bay Visitor Center, direkt am Jackson Lake. Kaum sind die beiden drin, hat es schon draussen auf dem Balkon zur Seeseite hin eine kleine Menschentraube. Tatsächlich hat es am anderen Seeufer, in Sichtweite, eine Grizzly Bären Mama mit drei kleinen Bärenjungen. Die Mama wühlt etwas mit der Nase im Boden herum während das Jungvolk der Mama eher desinteressiert zuschaut. Nach dem die Pfoten kurz in die Fluten gehalten werden, folgt der kollektive Rückzug in den Wald. So haben JoMa sich das vorgestellt!
Bei einer kurzen Unterhaltung mit einer jungen Parkrangerin erfahren die beiden, dass sie im November erst für 10 Tage in die Schweiz nach Bern auf Besuch fährt, um danach noch für 4 Wochen nach Portugal zu fahren. Weder Bern noch Portugal sind für JoMa ein Fremdwort 😉
Von diesen Eindrücken beschwingt, geht es jetzt an die Rückfahrt auf der Teton Park Road; zwar kein Highway, aber langsamer wird des wegen nicht gefahren. Plötzlich stockt mitten drin der Verkehr. Ganz zu Beginn werden Blinklichter gesichtet. Aha, ein Unfall… Nixx da Unfall! Ein durch einen Bären ein herbeigeführter Stau. Rechts und links stehen die Autos. Aus allen Fahrzeugen entspringen Touristen, die ein meistens eher mehr als weniger aufwendiges und bestimmt sauteures Fotoequipment schultern, um den Bären möglichst nah zu beobachten und «abzuschiessen». Die gesehenen Blinklichter sind Parkranger, die die ganze Situation aufmerksam beobachten und versuchen, in einigermassen geregelten Bahnen zu halten. Schliesslich ist ein Bär kein Kuscheltier und die Touristen eher sensationsgierig, um nicht zu sagen «kopflos». Immer näher stellen sie sich an den Bären heran, der mit der Nase am Boden suchend umherstreift. Die Touristen an den Strassenrändern werden aufgefordert, wieder in ihre Fahrzeuge zu steigen. Wir können ganz genüsslich im Schritttempo alles mitverfolgen – Stau sei Dank. Ma gelingt es sogar, einen ganzen Haufen ordentlicher Bilder von Meister Petz zu machen. Wir werden aufgefordert zügig weiterzufahren, da hinter uns ein Strassenstück gesperrt wird. Der Grizzly überquert erst die Strasse, geht dann wieder retour, um dann am Strassenrand weiter entlang zu spazieren. Das alles können JoMa durch die Rückspiegel beobachten. Diese Szenen erinnern JoMa stark an die Polarlichtjäger aus in Tromsoe. Diese hielten mitten in der Nacht plötzlich an und stiegen aus, um ihre Stative auf der Strasse zu platzieren.
Nun können wir wieder entspannter weiterfahren. Der Aussichtspunkt beim Jenny Lake ist nicht ganz so grandios, wie gedacht. Auf einmal tauchen am Strassenrand 4 Elks auf, die genüsslich am Grünzeug zupfen.
Weiter können wir auch noch eine kleine Herde Pronghorns zu beobachten. Diese Verwandten der uns bekannten Rehe haben ein nach innen gebogenes Geweih und sehr lange Wimpern über den Augen. Was etwas wie aus einem Zeichentrickfilm aussieht. Die Grand Teton JoMa Fotosafari geht für heute zu ende.
Morgen geht’s nochmals in den Nationalpark, um im Norden eine Wanderung zu machen. Sofern es das Wetter es zulässt. Aber irgendwie wird das schon klappen.
Es ist dunkel und im Campground ist schon länger Ruhe eingekehrt. Wir sind in dem Teil des Campgrounds in dem keine Generatoren erlaubt sind. Hat Ma fein ausgesucht!
Heidi
Schön wieder was zu lesen und zu wissen das es euch gut geht. Cool eure Tiersafarie😄🐻.